Im Zeitalter der rüstigen Rentner und der Massenarbeitslosigkeit ist dies für viele ein Traum, der realisiert werden kann. Für die arbeitende Bevölkerung besteht vielleicht die Möglichkeit, ein Sabbatjahr einzulegen.
Der Weg über Nordsee, Kanal, Biscaya und Gibraltar ist vielen zu gefährlich, oder das Boot ist hierfür nicht geeignet. Es bietet sich der Weg binnen über die Flüsse und Kanäle an. Den Hinweg sollte jeder Verdränger über Holland und Belgien wählen – hier gibt es eine große Auswahl sehr unterschiedlicher Strecken, die alle ihren eigenen Reiz haben. Auf dem Rückweg ist der Rhein bergab – über Mülhausen und Straßburg oder die Mosel – kein großes Hindernis mehr. Während in Nordfrankreich viele interessante Wasserwege zur Verfügung stehen, muss man auf dem Weg ans Mittelmeer spätestens ab Chalon zunächst die Saône und ab Lyon die Rhône (franz.: le Rhône, männlich!) benutzen.
Das Mittelmeer zieht die Boote unwiderstehlich an und die Strömung sorgt für eine schnelle Fahrt, deshalb nehmen sich die wenigsten die Zeit zu verweilen. Sie vergessen das kluge Wort vom Weg, der eigentlich das Ziel ist. Auf dem Rückweg sollte man sich dann mehr Zeit nehmen und Versäumtes nachholen.
Wir haben in Avignon im Dezember 2003 eine Jahrhundertflut erlebt. An der Rhône-Mündung in Port-Saint-Louis gönnten wir dem Boot zwei Monate Winterpause im Trockenhafen von Navy Service und ließen das Unterwasserschiff sandstrahlen. Anschließend ging es über Arles und die Kleine Rhône nach Aigues-Mortes. Von hier bis Port-La-Nouvelle gibt es geschützte Kanäle parallel zur Küste. In der kälteren Jahreszeit muss man einige Sperrzeiten einplanen (siehe www.vnf.fr – Chômage 2004). Westlich von Sète müssen im Winter die Schleusungen einen Tag vorher telefonisch angemeldet werden (VNF Béziers: 04.67.11.81.30, VNF Narbonne: 06.62.99.63.67), ebenso die niedrige Brücke von Frontignan (04.67.01.06.40).
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 10/2004