Ihre Lage am Intracoastal Waterway, einem System teils natürlicher, teils künstlicher Kanäle und Lagunen entlang der US-amerikanischen Küste von Texas bis hoch nach New York, war die Basis, das sich hier ein Zentrum des Wassersports entwickeln konnte. Zahlreiche Kanäle wurden angelegt und die Häuser, Villen und Appartementblocks haben ihre eigenen Liegeplätze vor der Haustür. Damit nicht genug, innerhalb der Stadtgrenzen hat man die Wahl unter rund 100 Marinas, um sein Boot gut betreut zu wissen. Das macht die Stadt auch für am Wassersport interessierte Touristen interessant.
Canale Grande
Fort Lauderdale hat eine Fläche von 93,3 km2, wovon 11,2 km2 mit Wasser bedeckt sind. Um im Bild des Venedigs Amerikas zu bleiben, wäre der Intracoastal Waterway (ICW) dann der Canale Grande der Stadt, immerhin ist er auch von Berufsschiffen befahrbar. Vom ICW zweigt ein regelrechtes Geäst von kleineren Kanälen ab und überall liegen Boote und Yachten aller Größen. Dieses Kanalsystem weist eine Länge von mehr als 400 km auf. Im Ganzen sind rund 42 000 Boote in der Stadt registriert und stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Im Broward County, in dem Ft. Lauderdale liegt, arbeiten rund 109 000 Menschen in der Wassersportbranche, sei es im Yacht- und Bootsbau oder in einer der zahlreichen Servicefirmen. Hinzu kommen die zahlreichen Bars und Restaurants an der Wasserfront. Deren maritime Atmosphäre lässt das Skipperherz höher schlagen, und die zahlreich in langsamer Fahrt passierenden Boote sorgen für stetige Abwechslung. Wie in Venedig werden in Fort Lauderdale Boote nicht nur zum Freizeitvergnügen sondern auch als Verkehrsmittel eingesetzt. Eine ganze Armada von Wassertaxis verkehrt zwischen den Hotels, Restaurants und Einkaufszentren. Mit den Wassertaxis kann man auch eine ausgiebige, individuell gestaltete Standrundfahrt unternehmen und dabei die unterschiedlichen Facetten der Stadt erleben. Stadtrundfahrten nach fixem Fahrplan und mit festgelegter Route werden von einigen Ausflugsschiffen angeboten, so von der im Stil eines Schaufelraddampfers erbauten „Jungle Queen IV“. Die legt auch Abstecher zum Port Everglades ein und passiert dabei die hohe 17th Street Causeway Brücke. Wollen große Yachten und Segelboote den ICW Richtung Stadtzentrum passieren, stockt der Straßenverkehr und die mittlere Sektion der Brücke schwenkt auf.
Ob mit Wassertaxi oder Rundfahrtboot, jeder am Wassersport interessierte Besucher wird da schnell zum Anhänger des Yachtspotting: All diese Vorzüge machen die Stadt nämlich auch für große Yachten und deren Eigner attraktiv. Wer offenen Auges durch die Kanäle fährt, wird vielleicht die „Seven Seas“ von Steven Spielberg oder eine andere Promi-Yacht erspähen.
Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 02/2013