Mit unserer Motoryacht »Nautic« setzen wir nun den in SKIPPER Bootshandel 1.2021 beschriebenen Törn an der französischen Atlantikküste fort. Es geht jetzt zunächst in Richtung La Rochelle und dann allmählich zurück zum Ärmelkanal …
Nach der im Teil 1 beschriebenen, durchaus aufregenden Ausfahrt aus dem Golfe du Morbihan überqueren wir nun vollkommen entspannt die Bucht von Quiberon in Richtung Süden und erreichen am frühen Nachmittag Piriac-sur-Mer. Der junge freundliche Hafenmeister reagiert sofort auf unsere Liegeplatzanfrage auf VHF-Kanal 9, er kommt uns mit seinem Schlauchboot entgegen und lotst uns durch das Hafenlabyrinth bis zum Liegeplatz.
Ein angenehmer Service, der hier in fast jedem Hafen geboten wird. Überhaupt ist das Hafenpersonal auf unserer langen Reise überall äußerst höflich und hilfsbereit. Ausnahmen bestätigen die Regel. So in Camaret sur Mer, Port Joinville/Ile d’Yeu und Port Haliguen, wo wir ohne Reaktion auf den Funk und ohne sonstige Ansprache zunächst hilflos im Vorhafen dümpelten. Zum Glück spricht die Multifunktionscrew Regine fließend Französisch. Aber auch der Skipper mit seinem »Schulenglisch für den Hausgebrauch« kann sich im Prinzip überall längs der französischen Küsten verständigen. Keinerlei Reaktion seitens des Hafenpersonals darf man prinzipiell in der in Frankreich heiligen Mittagspause zwischen 12.00 und 14.00 Uhr erwarten! In der Zeit fällt die ganze Nation in eine Art »Suppen-Koma« und jegliches Personal taucht ab. Dann hilft nur, sich erst einmal irgendwo anzubinden und abzuwarten …
Piriac-sur-Mer ist eigentlich ein vollkommen unspektakuläres kleines Städtchen. Die Hauptattraktion scheint aus einem Kinderkarussell und einer CrêpeBude zu bestehen. Auf den zweiten Blick offenbart sich allerdings genau dies als besonders liebenswert, denn das »Halli-Galli« einiger anderer vorher besuchter Ferienorte hält sich hier in angenehmen Grenzen. So genießen wir die stillen, heißen Tage in den engen kühlen Gassen zwischen uralten gepfl egten Steinhäusern mit ihren Innenhöfen und geschützten Gärten. Zu eng für den Durchgangsverkehr, begegnet einem auf den Straßen höchstens mal ein einzelnes Auto im beschaulichen Ortskern.
Die Hafenzufahrt von Piriac-sur-Mer ist nicht nur extrem flach und links und rechts mit Felsen gespickt, sondern auch noch durch ein ampelgeregeltes Betonsüll verschlossen. Die Ausfahrt gestaltet sich demnach genau so konzentriert wie die Anreise. Doch bald hat sich die »Nautic« frei geschwommen und schiebt ihren Bug nun wieder im tiefen Wasser vorbei an Le Croisic, Pouliguen und Pornichet weiter nach Süden. Heute ist die Überquerung der Loire-Mündung vor Saint Nazaire angesagt und das Tagesziel lautet Pornic…
Den kompletten Reisebericht lesen Sie wie immer in SKIPPER Bootshandel 02/2021!
Text & Fotos: Stefan Gilles + Regine Gilles-Simon