Für Bootseigner, die auf der Ostsee unterwegs sind, gibt es Ausnahmen. Laut HELCOM-Abkommen sind alle Sportboote, die maximal 10,50 Meter lang oder maximal 2,80 Meter breit sind oder die vor 1980 gebaut wurden auf dem Mare Balticum von der Ausrüstungspflicht mit einem Fäkalientank befreit. Alle anderen Yachten müssen jedoch mit Tank samt Absaugestutzen ausgerüstet sein, obwohl es immer noch in viel zu wenigen Häfen entsprechende Entsorgungseinrichtungen gibt. Ein am Pump-WC angeschlossener Fäkalientank erhöht allerdings auch für die Crews von eigentlich aus dieser gesetzlichen Pflicht genommenen Boote den Komfort an Bord. Nur mit einem Tank kann zum Beispiel guten Gewissens die Bordtoilette im Hafen genutzt werden. Die meisten Yachten aus schwedischer Produktion hatten schon seit den 1980er-Jahren einen Toilettentank, allerdings ohne Absaugeinrichtung, sondern mit der Möglichkeit der Tankentleerung auf hoher See per Borddurchlass. Diese schwedische Sonderheit hat vermutlich ihre Ursprünge in der schönen Schärenlandschaft vor der Küste. Wer dort ankert, will die Natur und das Wasser sauber halten und seine Nachbarn nicht belästigen. Fäkalientanks, auch wenn sie aus Edelstahl gebaut wurden, kommen wie alles an Bord irgendwann in die Jahre, was sich bei den Tanks häufig an Korrosionsschäden an den Schweißnähten bemerkbar macht. Das geht dann buchstäblich in die Nase – erst nur ein bisschen, doch dann immer mehr.
Den ganzen Praxisbericht lesen Sie in Skipper 07/2010