Die ärztliche Versorgung in unserem Land ist trotz einiger Schwächen und wachsender, finanzieller Belastungen für den Patient immer noch als gut zu bezeichnen. In der Stadt und auf dem Land sind Hausarzt oder Notarzt schnell zur Stelle. Auch eine Apotheke oder Fachklinik sind nicht weit. Doch wie sieht es an Bord aus? Fakt ist, dass es bei einem Notfall auf See in der Regel wesentlich länger dauert, bis professionelle Hilfe vor Ort ist. Damit Sie die Zeit bis zum Eintreffen der Helfer sinnvoll nutzen können, möchten wir Ihnen aufzeigen, was Sie tun können, wenn ein Crewmitglied ernsthaft erkrankt oder sich verletzt. Tatsache ist, dass das Verletzungsrisiko an Bord weitaus geringer ist, als im Straßenverkehr. Und was passiert, ereignet sich zu einem Viertel im Hafen. Dennoch sollte jedes Crewmitglied zumindest Quetschungen, verstauchte Gelenke, Seekrankheit oder Unterkühlung als Ersthelfer behandeln können. Bei den meisten ist die Erinnerung an lebensrettende Sofortmaßnahmen, die beim Erwerb des Erste-Hilfe-Scheins vermitteltet wurden, nur noch lückenhaft vorhanden. Sicherlich verfügen viele noch über gewisse Grundfertigkeiten beim Anlegen eines Verbandes, doch bei einem Druckverband, der eine kräftige Blutung stoppen oder die austretende Blutmenge reduzieren soll, wird es schon schwieriger. Werden dann auch noch Maßnahmen wie die stabile Seitenlage oder Wiederbelebungs-Maßnahmen gefordert, werfen die meisten das Handtuch. Nur, was soll man machen, wenn der Ernstfall wirklich eintritt? Ganz einfach: trainieren! Wie wäre es daher mit einem gemeinsamen Erste-Hilfe-Kurs mit Freunden oder Vereinsmitgliedern? Hier kann man mit Spaß sein Wissen auffrischen. Und wer sich damit unterfordert fühlt, für den gibt es auch ein bisschen mehr.
Den ganzen Praxisbericht lesen Sie in Skipper 03/2006