Wenn größere Boote in der Marina andocken, öffnet das Hafenkino seinen Vorhang. Wie wird das Manöver gelingen? Mit einer intelligenten »Anlege Technologie« von Raymarine ist es möglich, vor staunendem Publikum das Boot wie von Geisterhand passgenau und stressfrei einzuparken.
Technische Manövrier-Hilfsmittel wie Bug- und Heckstrahlruder und bequem per Joystick gesteuerte Doppel- und Mehrfachmotorisierungen machen das Anlegen leichter. Vorreiter moderner Anlegetechnologien war das Volvo-IPS-System, und mittlerweile liefern ein ganze Reihe von Motorenherstellern wie auch Mercury ebenfalls intelligente Joystick-Steuerungen. Mit der bereits im Frühjahr 2019 in Cannes der Fachpresse vorgestellten Anlegehilfe »DockSense« zeigt die Firma Raymarine, was bezüglich moderner Manövriertechnologie für Boote und Yachten heutzutage möglich ist. Mittlerweile wurde das DockSense-System auch an einer Boston Whaler mit Mercury-Außenbordern getestet und erlebte 2020 seine Serienreife mit der Installation auf einer Monte Carlo 76, einem luxuriösen 76-Füßer mit zwei V12-Dieselmaschinen mit je 1.400 oder 1.550 PS des deutschen Motorenherstellers MAN. An dieser Stelle sei erwähnt, dass DockSense nicht nachträglich implementiert werden kann, sondern der Einbau bei der Bootsbestellung optional gewählt werden muss.
Die Vorführyacht ist eine über 14,00 m lange Jeanneau Prestige 460S mit Volvo-Doppelmotorisierung. Auf den ersten Blick erscheint an ihrem Äußeren nichts ungewöhnlich. Sie trägt allerdings eine auffällige »DockSense«-Werbung zur Schau, wobei man sich darunter zunächst kaum etwas vorstellen kann. Das Boot liegt praktisch wie in einer Box quer mit dem Heck am Ende eines T-Steges. Etwa 20 Meter voraus befindet sich in Bugrichtung eine schwimmende Arbeitsplattform und die Anlegeposition stellt eine in der Praxis häufig anzutreffende Situation nach. Unter Anleitung des neben mir stehenden Raymarine-Instrukteurs steuere ich bei aktiviertem DockSense per Joystick direkt auf die voraus liegende Plattform zu. Die Geschwindigkeit wird dabei von DockSense vorgegeben und beträgt, unabhängig von Strömung und Wind, voraus maximal zwei und bei Rückwärtsfahrt etwa eineinhalb Knoten.
Auf dem Raymarine-Axiom-Display sehe ich, wie die Plattform nun immer näher kommt, wobei es gilt, weiterhin darauf zuzuhalten. Wird das gutgehen? Wie von Geisterhand bleibt das Boot plötzlich etwa einen Meter davor stehen, so als würde es von einer fremden Macht an der Weiterfahrt gehindert. Ähnlich reagiert das Boot bei Rückwärtsfahrt in die Box. Auf dem Monitor sind Hindernisse wie Steganlagen grün dargestellt und bestens zu erkennen.
Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 02/2021!
Text: Rex Schober