In rund 170 Booten protestierten Berliner Wassersportler am vergangenen Samstag lautstark gegen die Pläne der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Teile des Müggelsees zum Landschafts- und Naturschutzgebiet zu machen. Das Feld war breit aufgestellt: Kleine Schlauch- und Motorboote waren ebenso mit von der Partie wie Segler und Charterboote aller Größen, und auch die ein oder andere Luxusyacht konnte man erspähen, berichtet Mitinitiator Matthias Hentschler zufrieden. „Die Demo war ein voller Erfolg, alles lief sogar besser als geplant.“
Vom gemeinsamen Startpunkt in Treptow ging es auf der Spree Richtung Regierungsviertel, wo im Humboldthafen die Abschlusskundgebung stattfand. Anschließend fuhr man geschlossen wieder zurück. Beim Überwinden der Mühlendammschleuse wurde es zwar kurzzeitig eng und der Schleusenwärter hatte alle Hände voll zu tun, dennoch gab es keine größeren Probleme. Das stellte auch die Polizei fest, die sich – so Matthias Hentschler – durchaus zufrieden mit dem gesamten Ablauf zeigte. Auf dem Heimweg seien jedoch mit ein paar Skippern die Pferde durchgegangen und man drückte aufs Gas. „Das ist zwar schade, aber insgesamt ist die Demo wirklich sehr zivilisiert abgelaufen.“
Jetzt blickt man erwartungsvoll in die Zukunft: Verantwortliche der Senatsverwaltung hätten schon Gesprächsbedarf angekündigt, erzählt Hentschler weiter. Man wolle auf jeden Fall einen Interessenverband gründen, um die Verordnung, so wie sie geplant ist, doch noch abwenden zu können. „Ich glaube, mit so viel Widerstand hat die Senatsverwaltung nicht gerechnet“, resümiert er. Zahlreiche Gegner der Landschafts- und Naturschutzpläne für den Müggelsee hatten bereits von 12. August bis 16. September die Möglichkeit wahrgenommen, öffentlich ihre Meinungen und Bedenken anzumelden.
Fotos: Matthias Hentschler