Drago-Boote, die nicht mit dem norwegischen Fabrikat Draco zu verwechseln sind, stammen aus Attica, einem Vorort von Athen. Die Geschichte der Werft, die noch heute vom Gründer Nikos Farazis persönlich geleitet wird, geht bis ins Jahr 1969 zurück. Seitdem sind etwa 25 000 Boote aller Art entstanden. Mittlerweile konzentriert man sich auf vielseitig einsetzbare Centre Consoler und handliche Cabin Cruiser, von denen pro Saison etwa 800 Einheiten auf Kiel gelegt werden. Nicht weniger als 90 % der Jahresproduktion gelangt übrigens in den Export und findet sich in sechzehn europäischen Abnehmerländern wieder. Im Bundesgebiet wird das einheitlich nach dem Qualitätssicherungssystem ISO 9001 gefertigte Drago-Programm über ein vom österreichischen Generalimporteur Schimanko organisiertes Händlernetz vermarktet. Sämtliche Drago-Modelle werden in aufwändiger Weise im Handauflegeverfahren gebaut, wobei die Grundfestigkeit der Kunststoffschale durch ein einlaminiertes Spantengerüst zustande kommt. Die Sorocos 760 erlebte ihre Deutschland-Premiere anlässlich der Berliner Fachmesse im Herbst 2003. Seit kurzem ist dieses Boot auch als Außenborderversion lieferbar, was speziell jene Skipper hellhörig machen dürfte, die vorwiegend Binnenreviere befahren, auf denen Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten. Das Gelcoatfinish des von der Firma Schütze Bootshandel Köpenick zur Verfügung gestellten Probanden ist prima, und auch die Rundungen und Übergänge der blütenweißen Außenhaut zeigen sich sauber ausgeformt. Die Beschläge sind passend dimensioniert und fachgerecht verschraubt, wir vermissen jedoch geeignete Mittelklampen, damit die Sorocos, wenn es die Situation verlangt, auch per Springleine vertäut werden kann.
Fazit
Die ordentlich verarbeitete, aber im Standard vergleichsweise dürftig ausge‧stattete Drago Sorocos 760 gewinnt mit ihrem unscheinbaren optischen Auftritt sicherlich keinen Schönheitswettbewerb – die Stärken des ab 41 690 € erhältlichen Tourengleiters liegen vielmehr in der außergewöhnlichen Geräumigkeit von Cockpit und Kabine. Der im Testboot werkelnde Basisbenziner hat leistungsmäßig zwar genügend Potential, doch interessantere, wenn auch merklich teurere Motoralternativen wären aus unserer Sicht MerCruisers 118 PS generierender 1,7 Liter-Turbodiesel, Volvos moderne D3-Selbst‧zünder oder für sportlichere Naturen der geschmeidig laufende 4,3-Liter-V6 mit effizienter Kraftstoffeinspritzung und temperamentvollen 225 PS am Propeller.ï€
Technische Daten
Länge ü.A.:
Breite: Gewicht: Baumaterial: CE-Kategorie: Sitzplätze im Cockpit: Kojenplätze: Brennstofftank: Wassertank: Septiktank (opt.): Motorisierung: Preis: |
8,10 m 2,45 m ab 2150 kg GFK B 7 3 (+1) 260 l 100 l 60 l Innenborder, Diesel oder Benzin bis 165 kW ab 41690 € |
Schall- und Fahrtmessung
800 min-1
1000 min-1 1500 min-1 2000 min-1 2500 min-1 3000 min-1 3500 min-1 4000 min-1 4500 min-1 4750 min-1 |
60 dB(A) 0 kn 65 dB(A) 3,7 kn 70 dB(A) 5,7 kn 74 dB(A) 7,0 kn 78 dB(A) 8,7 kn 81 dB(A) 13,2 kn 83 dB(A) 17,9 kn 85 dB(A) 22,0 kn 90 dB(A) 24,9 kn 93 dB(A) 27,0 kn |
Werft und Info
Drago Boats, 5 Lavriou ave. Koropi, GR-Attika 19400, http://www.drago.gr
Schütze Bootshandel Köpenick GmbH, Wendenschlossstr. 338 a, 12557 Berlin-Köpenick Tel.: 030–6519717, http://www.schuetze-boote.de
Den ganzen Test lesen Sie in Skipper 07/2005