Mit zwei eigenen Fahrgastschiffen hat sich die junge Reederin und Schiffsführerin Marianne Löwa einen Traum erfüllt. Mit ihren Schiffen »Santa Barbara« und »AquaPhönix« schippert sie jetzt Ausflügler über die Lausitzer Seenlandschaft, statt wie zuvor mit noblen Hotelschiffen über Rhein, Main und Donau.
Wer Marianne Löwa nicht kennt, der hat die Welt verpennt«, könnte man rund um den Senftenberger See behaupten. Seit vier Jahren betreibt die quirlige junge Dame mit dem auffällig roten Haaren als Reederin zwei Fahrgastschiffe in der Lausitzer Seenlandschaft im Süden Brandenburgs. Dass die taffe Mittdreißigerin dafür einen Traumjob in der Kabinenschifffahrt auf europäischen Flüssen aufgab, wissen nur die Wenigsten. Im Spreewald geboren, zog Marianne Löwa einst aus, um die Welt zu erkunden. Nachdem sie elf Jahre lang mit Hotelschiffen die großen Flüsse Europas befuhr, kehrte die Lausitzerin Marianne Löwa in die Heimat zurück.
Der Wind pfeift über den Senftenberger See, das Hafencamp bei Großkoschen liegt im Winterschlaf, nur ohne Schnee. Die beiden Ausflugsschiffe »Santa Barbara« und »AquaPhönix« liegen bis zum Saisonbeginn zu Ostern fest vertäut an ihrem Winterliegeplatz. »Aber auf einem Schiff gibt es immer was zu tun«, lacht Marianne, »da wird die Arbeit nicht weniger! « Noch vor zwei Tagen erlebte die Reederin bange Stunden, als es auf der »AquaPhönix«, einem 26,50 m langen Solarkatamaran, zu einem kritischen Spannungsabfall in den sündhaft teuren Lithium-Ionen-Hochvoltbatterien kam. »Mit Mühe und Not habe ich einen Techniker aus Thüringen bekommen, der das Problem beheben konnte.
Ansonsten hätte mich das wieder ein kleines Vermögen gekostet und bis zum Saisonstart sind es noch drei Monate «, schüttelt sie erleichtert den roten Schopf. Wir machen ein paar Fotos an Bord des Schiffes, um uns dann für das Gespräch ins Warme zu verkrümeln. Bei einem dampfenden Käffchen wird es dann gemütlich. Woher kommt diese Liebe zum Wasser und zur Schifffahrt? »Schon als Kind spielte ich kaum mit Puppen oder Barbies, die ich lieber mit meinem Spielzeugautos malträtierte.
Mein Vater Andreas war Wasserskilehrer und mein Opa Erwin Kahnfährmann im Spreewald. Dadurch müssen mir die Wasser-Gene für Motorboote und fürs Angeln schon irgendwie in die Wiege gelegt worden sein. Ich fahre voll auf die 60er-Jahre ab, liebe die Musik-Rockabilly, den Petticoat-Style und fette Ami-Schlitten. Das ist meine Welt!«, lacht Marianne, die nach dem Schulabschluss eigentlich zu einer Hundestaffel der Polizei wollte. »Leider war ich der Brandenburger Polizei zu klein. Und auf die Idee, mich in einem anderen Bundesland zu bewerben, bin ich nicht gekommen. Was also machen?
Die komplette Reportage lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 02/2018!
Text & Fotos: Rex Schober