Um die Lage eines beliebigen Punktes auf der Erde exakt zu bestimmen, benötigt man die Breiten- und die Längenangabe. Die Breite konnte schon recht früh ziemlich exakt durch Messung von Vertikalwinkeln zur Sonne oder des Polarsternes ermittelt werden. Anders verhielt es sich bei der Länge. Zwar hatte schon der Grieche Hipparchos (190 – 120 v. Chr.) die Erde in 360 Längengerade geteilt, doch eine exakte Ortsbestimmung war dadurch noch lange nicht gegeben. Erschwerend kam hinzu, das die Festlegung des 0-Meridians ganz unterschiedlich und mit nationalem Interesse erfolgte. Zwar dominierte ab dem 2. Jahrhundert nach Christus der sogenannte Ferro-Meridian, der durch die kanarische Insel El Hiero verläuft, doch bezogen sich die Angaben zum 0-Meridian mal auf London, mal auf Paris und ein anderes Mal auf St. Petersburg – ganz nach Herkunft der jeweiligen Kartenwerke. Erst auf einer internationalen Konferenz 1884 in Washington einigte man sich auf den noch heutig gültigen Bezugspunkt Greenwich in England. Dort verläuft er durch das Flamsteed House der berühmten Sternwarte. Als diese internationale Einigung erzielt wurde, die Karten danach weltweit die gleichen Koordinaten zeigten, war auch das Problem mit der exakten Längenbestimmung gelöst – allerdings erst seit 123 Jahren.
Den ganzen Test lesen Sie in Skipper 7/2012