Chartertörn ab Töplitz

Immer häufiger auf dem Wasser anzutreffen sind neuerdings einige ziemlich skurril anmutende Leihboote, die so aussehen, wie man sich motorisierte Gartenlauben vorstellt. Dass sich hier tatsächlich ein Trend, hin zum wassertouristischen Minimalismus abzeichnet, darf angesichts der Vielzahl an etablierten Charterbetrieben wohl bezweifelt werden. Zu den führenden Unternehmen der Branche gehört Yacht Charter Heinzig. Wolfgang Heinzig (64) und Ehefrau Karin, die im Jahre 1997 mit der professionellen Yachtvermietung begannen und heute fünf feste Mitarbeiter beschäftigen, zeigen auf allen wichtigen deutschen Wassersport-Fachmessen Flagge. Soviel Engagement zahlt sich offenbar aus, denn die Heinzig-Kunden, unter denen sich etliche „Wiederholungstäter“ befinden, kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus dem europäischen Ausland. Aktuell stehen 27 erstklassige Boote und Yachten in Längen zwischen 6,30 und 14,00 m zur Wahl, von denen 18 in der brandenburgischen Charterbasis Töplitz bei Werder an der Havel und neun am mecklenburgischen Charterstützpunkt Priepert stationiert sind. Im Töplitzer Yachthafen Ringel wartet die „Karat“, eine 12,15 m lange und 3,80 m breite Gruno 38 Royal, auf uns. Der niederländische Stahlverdränger mit Bug- und Heckstrahler wird von einem 94 kW (128 PS) leistenden Deutz-Diesel angetrieben und erreicht leicht und locker 8,5 kn Maximalfahrt. Mit ihren zwei geräumigen Kabinen, zwei Sanitärabteilen, einem gemütlich möblierten Salon und praxisgerechtem Equipment bietet die problemlos zu handhabende Holland-Yacht, die nun eine knappe Woche unser schwimmendes Zuhause sein soll, ein Ambiente zum Wohlfühlen. Neu auf allen Booten aus dem Fuhrpark von Yacht Charter Heinzig ist ein am Kommandostand montierter Törnassistent. Das elektronische Gerät liefert fortwährend revierspezifische Informationen, es ersetzt aber nicht das übliche Kartenmaterial. Nach Erledigung der Übergabeformalitäten verstauen wir Gepäck und Proviant und lösen die Leinen, um zunächst über den Kleinen und Großen Zernsee zu laufen, dann die Inselstadt Werder, Albert Einsteins einstigen Sommersitz Caputh und den Templiner See zu passieren. Schon geht es aufs Potsdamer Stadtgebiet zu, das mit historischen Bauwerken wie der Nikolaikirche und dem bezaubernden Schlosspark Sanssouci lockt. Wer diese Sehenswürdigkeiten nicht kennt, der sollte hier unbedingt einen Landgang einplanen. Dieser erfolgt in unserem Fall in der von Andrea Burchardi bewirtschafteten Marina am Tiefen See, einem empfehlenswerten Yachthafen in unmittelbarer Nähe des ebenfalls empfehlenswerten Italo-Restaurants Il Teatro. Ein Feinschmecker-Tipp: Probieren Sie Gamberoni alla Siciliana – Riesengarnelen nach sizilianischer Art mit Olivenöl, Knoblauch und Cherry-Tomaten.

Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 8/2011

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