Asterix war Bretone, so viel ist gesichert. Wo sich das gallische Dorf des Comic-Helden befand, lässt sich allerdings nicht genau sagen, denn dazu haben die Autoren immer geschwiegen. Bei dem Fischerdorf Erquy, was nur rund 40 Kilometer nordwestlich von unserem Ausgangspunkt Dinan liegt, könnte es gewesen sein. Aber genau weiß das niemand. Geschichtlich gesichert ist jedoch, dass die inzwischen äußert gastfreundliche Bevölkerung zur Römerzeit ziemlich rebellisch war. Das lässt sich bei Julius Cäsar im fünften Buch seiner „Commentarii de bello Gallico“ nachlesen. Die Charterreise führt also durch das ehemals römisch besetzte Hinterland, wo sich Asterix und Obelix – oder ihre realen Vorbilder – mit leckeren Wildschweinen versorgten und bei Gelegenheit mit römischen Legionären eine Prügelei lieferten. Damals hieß die Gegend Aremorica. Der Begriff stammt aus dem Keltischen wo „are-mor“ so viel wie „vor dem Meer“ bedeutet. Die Bretonen sind auch heute noch ein besonders Volk, das sich viele Traditionen erhalten hat. Dazu gehört beispielsweise die bretonische Sprache, die ihre Wurzeln auf der britischen Insel hat. Allerdings sind bestenfalls 250 000 Bretonen übrig, die diesen Wortschatz noch pflegen. Viel Traditionelles findet sich auch in der regionalen Küche. Die weltbekannten Crêpes und die herzhafte Variante aus Buchweizenmehl mit der Bezeichnung Galettes stammen beispielsweise aus der Bretagne. Auch der bretonische Eintopf „Kig ha farz“ aus Ochsenschwanz, Rindfleisch, Schweinebauch, Wirsing, der typischen Salzbutter und Buchweizengrütze gehört zu den Spezialitäten, die eine Reise entlang der Gewässer begleiten. Insgesamt drei Flüsse und einen Kanal werden die Besucher auf dieser Strecke befahren. Ausgangspunkt ist Dinan nahe der Rance-Mündung. Bei Évran beginnt dann der Canal d’Ille-et-Rance. Da beide Flüsse kanalisiert sind, bemerkt man auch den Übergang in die Ille bei Montreuil kaum. In Rennes, der Hauptstadt der Bretagne, geht die Fahrt auf der zauberhaften Vilaine weiter. Insgesamt 57 Schleusen sind auf den 130 Flusskilometern bis zum Ziel in Messac zu bewältigen. Das klingt nach viel Arbeit, ist es aber nicht, denn die Bedienung erledigt das freundliche Schleusenpersonal. Oft sind es Studentinnen, die sich mit dem begehrten Job in den Sommerferien etwas Geld verdienen. Auch hier folgen die Bretonen wieder der Tradition, denn als der Wasserweg noch kommerziell genutzt wurde, waren es auch meist Frauen, die an den Hebewerken die Tore bedienten.
Lissabon – Landgang am Tejo
Schon die Phönizier schätzten die geografischen Vorzüge der großen Bucht an der Tejo-Mündung, rund neun Seemeilen vom Atlantik entfernt, und gründeten hier eine Handelsniederlassung. Einige Wissenschaftler wollen auch griechische Siedlungsspuren ausgemacht haben. Sicher verbürgt ist hingegen die Anwesenheit der Kelten und Römer. Germanische Stämme, darunter die Westgoten, übernahmen im Zuge der Völkerwanderung die Herrschaft am größten Naturhafen der iberischen Halbinsel, bis sie 719 von den Mauren besiegt wurden. Die konnten sich bis ins Jahr 1147 halten, als portugiesische Truppen mit Unterstützung von Kreuzrittern die Stadt eroberten. Rund 100 Jahre später wurde Lissabon Hauptstadt des Landes. Auch die weitere Geschichte verlief nicht unbedingt friedlich. Insbesondere die Rivalität mit Spanien führte immer wieder zu Konflikten und Besetzungen. Wer heute die Stadt mit offenen Augen besucht, findet Spuren fast aller Epochen.
Ijsselmeer, Markermeer und Randmeere
Als wir bei strahlendem Sonnenschein in die Marina „De Kranerweerd“ einbiegen, steigt die Vorfreude auf einen herrlichen Törn, der mit der Überquerung des Ijsselmeers beginnen soll. Die Wetteraussichten könnten kaum besser sein. Zumindest verspricht das die Vorhersage für die kommenden drei Tage. Viel weiter lässt sich in dem Revier auch nicht zuverlässig in die Zukunft schauen, denn die Wetterlage wird vom abwechslungsreichen Atlantikklima geprägt. Bert Meijer, der Inhaber von Aqualicious Yachtcharter erwartet uns schon. Das Unternehmen tummelt sich erst seit der letzten Saison auf dem Chartermarkt. Die Yachten der ebenfalls recht neuen Marke Aventura kommen aus eigener Produktion. Kunden können unter drei nagelneuen Stahlverdrängern zwischen 34 und 43 Fuß wählen. Parkplätze gibt es fast direkt am Steg. Besser könnten die Bedingungen nicht sein. Schnell haben wir unser Gepäck in der Aventura 34 AK (Charterboot-Test in Skipper 01/2013) verstaut, die für die folgende Woche unser schwimmendes Heim sein wird. Vom modern eingerichteten Innenleben der Yacht sind wir sehr beeindruckt. Das Ambiente ist hell und freundlich. Als wir den Kühlschrank öffnen, wartet die nächste Überraschung, denn der ist keineswegs leer. Meijer erklärt uns, dass auch die Grundausstattung mit einigen Lebensmitteln zu seinem normalen Service gehört. Ebenso wie Bettwäsche, Handtücher und die Endreinigung, ist alles dabei. Die Charterkunden müssen sich also vor der Abreise keine Gedanken machen und können schon den ersten Urlaubstag in vollen Zügen genießen. So verspricht nicht nur die Wetterprognose einen angenehmen Törn.
Horta, Faial, Azoren
Der Archipel gliedert sich in drei Gruppen, wovon die Ostgruppe mit São Miguel und Santa Maria dem portugiesischem Mutterland mit rund 1400 km Entfernung am Nächsten liegt. Die Westgruppe bilden Corvo und Flores, und ist rund 2300 km vom kanadischen Festland entfernt. Die Mittelgruppe besteht aus den Eilanden Terceira, Graciosa, São Jorge, Pico und Faial. Geologisch betrachtet liegen die Inseln auf dem mittelatlantischen Rücken, wo sich die nordamerikanische und die afrikanische Kontinentalplatte aneinander reiben. Der Vulkan Pico auf der gleichnamigen Insel ist mit 2351 m über dem Meer die höchste Erhebung des Rückens und gleichzeitig auch der höchste Berg Portugals. Die beste Sicht auf den imposanten Koloss im Atlantik haben aber die Bewohner der Nachbarinsel Faial. Deren Hauptstadt Horta liegt nur 4,7 sm von Madalena auf Pico entfernt. Horta und Faial sind denn auch das Ziel unserer Reise. Faial ist flächenmäßig die fünftgrößte Insel des Archipels; mit anderen Augen gesehen allerdings auch die fünftkleinste. Dennoch ist sie aus vielerlei Hinsicht interessant, nicht nur, weil hier 1958 der letzte nennenswerte und auch sichtbare Vulkanausbruch auf den Inseln stattfand. Faial und die Hauptstadt Horta spielten oftmals zentrale Rollen in den unterschiedlichsten kulturellen und technischen Entwicklungen der vergangenen Jahrhunderte.
Côte d’Azur – Teil II
Der griesgrämige Kerl mit den heruntergezogenen Mundwinkeln und den dicken Lippen sieht etwas unschlüssig aus. Schließlich schiebt er seinen voluminösen Körper doch über die Unterwasserfelskante und setzt in azurblauer Tiefe seinen Weg fort. Er patroulliert entlang des Zugangs zum Plage de la Palud. In die Bucht hinein zieht es ihn aber nicht. Kein Wunder, Riesen-Zackenbarsche halten sich meist in größeren Tiefen auf, außerdem ist ihm in der Bucht sicher zu viel Rummel. Am schmalen Sandstrand gibt es kein freies Plätzchen mehr, am Steg liegen ein halbes Dutzend RIBs, und im flachen Wasser stehen sich die Schnorchler fast schon gegenseitig auf den Flossen. Alle wollen den Fischreichtum des Parc National de Port Cros bewundern. Ein beliebter Platz dafür ist der Plage de la Palud, vor dem ein Unterwassserlehrpfad angelegt ist. An Bojen verankerte Infotafeln erklären die Fauna und Flora. Gelb gestreifte, ca. 30 cm lange Scalpas versammeln sich um eine der Tafeln und scheinen ihre darauf abgebildete Artgenossen zu studieren. Die vier Schnorchler in einigen Metern Entfernung sind ihnen offenbar völlig gleichgültig. Andere Scalpas knabbern unbekümmert an Posidonia-Seegras, und überall tummeln sich Fische. Aus nächster Nähe lassen sich verschiedene Brassen und zahlreiche andere Fischarten beobachten. Eine Ringelbrasse mit hübscher gelber „Augenbraue“ umrundet die Schnorchler und betrachtet sie neugierig. Zu befürchten hat er nicht viel. An der gesamten Küste von Port Cros ist das Meeresgetier streng geschützt. 1963 wurde rund um die kleine Insel der erste europäische marine Nationalpark eingerichtet. Außerhalb des Schutzgebietes, dessen Unterwasserhabitate aufwendig gehegt und gepflegt werden, geht es der Fauna und Flora leider längst nicht so gut. „Der Druck auf das Ökosystem unserer Küsten ist gewaltig“, erklärt Marion Pairache, Meeresbiologin im Dienste des Parc National Port Cros. Von ihrem Büro in der Küstenstadt Hyères auf dem Festland koordiniert sie die verschiedenen Forschungsprojekte im Nationalpark. Außerdem ist sie die französische Ansprechpartnerin für wissenschaftliche Untersuchungen im Sanctuaire Pélagos, dem großen Meeresschutzgebiet zwischen der Cote d’Azur, dem italienischen Stiefel und Sardinien. Es ist eine der artenreichsten Meeresregionen der Welt, in der rund 10 % aller marinen Pflanzen- und Tierarten vorkommen, darunter ein Dutzend Walarten, etwa der Finnwal, das zweitgrößte Lebewesen auf der Erde. „Aktuell läuft ein großes Projekt, bei dem der Einfluss des Menschen auf verschiedene Küstengebiete untersucht wird – darunter geschützte als auch ungeschützte“, berichtet Marion. Viele konkrete Daten gibt es bisher noch nicht. So weiß man etwa nicht allzu viel darüber, wie sich der jahrzehntelange Schutz rund um Port Cros auf die Artenvielfalt ausgewirkt hat. „Immerhin konnten wir für den Riesen-Zackenbarsch einen recht guten Bestand von rund 700 Exemplaren dokumentieren“, erläutert Marion, „aber es gibt zweifellos noch sehr viel zu untersuchen.“
Große Turfroute – Holland-Klassiker
Im Lande der Tulpen und Grachten gibt es jede Menge schiffbare Wasserwege, so dass dem Freizeitkapitän alle Möglichkeiten offen stehen, wunderbare Reviere mit hervorragender Infrastruktur und freundliche Menschen kennen zu lernen. Start- und Zielpunkt unseres sechstägigen Holland-Törns durch drei Provinzen ist das am Ausgang des Sneekermeers gelegene Wassersport-Dorf Terherne. Im Yachthafen der Firma de Schiffart Yachtcharter erwartet uns die vorab reservierte „Pegasus“. Der führerscheinfrei zu pilotierende Proficiat-Verdränger hat offensichtlich schon einige Saisons hinter sich gebracht - das 11,00 x 3,40 m messende Mietobjekt wirkt jedoch keinesfalls verwohnt, sondern präsentiert sich bei der Übergabe absolut sauber, fachmännisch gecheckt und - was lobend hervorzuheben ist - geruchsneutral. Auf die Technik und eine praxisgerechte Ausrüstung kann man sich ohnehin verlassen, denn regelmäßige Wartung und der damit verbundene Begriff Kundenzufriedenheit werden im professionell geleiteten Full-Service-Familienbetrieb von Arend und Gisela de Schiffart groß geschrieben. Unser schwimmendes Domizil verfügt über vier plus zwei Kojen und wird von einem 48 kW (65 PS) leistenden Vetus-Hyundai-Diesel befeuert. Der laufruhige Vierzylinder beschleunigt die Pegasus auf 7,6 Knoten oder 14 km/h - das reicht zum stressfreien Spazierenfahren. Hingewiesen sei noch auf den Tiefgang des Bootes. Es sind exakt 100 cm. Wären es mehr als 110 cm gewesen, hätte man Probleme, die berühmte Turfroute mit einigen extrem flachen Teilstrecken zu befahren, und genau das haben wir vor. Nach dem Verstauen des Gepäcks stärken wir uns im sehr empfehlenswerten Terherner Restaurant De Gouden Leeuw. Zur vorgerückten Nachmittagsstunde wird abgelegt, um die Nacht in Joure zu verbringen - wenngleich das 12 000-Einwohner-Städtchen etwas abseits von der eigentlich angedachten Fahrtroute liegt. Während des Landgangs in Joures von vielen Fachgeschäften gesäumter Midstraat versorgen wir uns mit festem und flüssigem Proviant. Nicht zu übersehen sind ein perfekt sortierter Bierladen unmittelbar am Anleger und der 1628 erbaute Kirchturm, der in der Abenddämmerung besonders schön beleuchtet wird.
Fort Lauderdale – Venedig der USA
Ihre Lage am Intracoastal Waterway, einem System teils natürlicher, teils künstlicher Kanäle und Lagunen entlang der US-amerikanischen Küste von Texas bis hoch nach New York, war die Basis, das sich hier ein Zentrum des Wassersports entwickeln konnte. Zahlreiche Kanäle wurden angelegt und die Häuser, Villen und Appartementblocks haben ihre eigenen Liegeplätze vor der Haustür. Damit nicht genug, innerhalb der Stadtgrenzen hat man die Wahl unter rund 100 Marinas, um sein Boot gut betreut zu wissen. Das macht die Stadt auch für am Wassersport interessierte Touristen interessant.
Côte d’Azur – Teil 1: Monaco – Nizza – Cannes
Mit einer leichten Bewegung der Finne schiebt sich das zwei Meter lange Tier auf das Mädchen zu. Ganz dicht kommt der Kiefer mit den spitzen Zähnen dem Blondschopf, dessen Haare auf der Wasseroberfläche treiben wie feinster Tang. Durch den Schnorchel zieht das Mädchen hörbar die Luft ein. Durch ihre Tauchbrille beobachtet sie den Streifendelfin aus nächster Nähe. Oder ist es eher umgekehrt? Ist der Meeressäuger gekommen, um die seltsamen Wesen mit den merkwürdigen Flossen zu betrachten? So genau weiß das keiner. „Es ist wohl ein gegenseitiges Bestaunen“, meint Isabelle Fremont, die die Szene vom Boot aus betrachtet. Rund ein Dutzend Streifendelfine zerschneidet mit ihren Rückenflosse backbords das kaum bewegte Wasser, während acht Schnorchler mitten zwischen ihnen im Wasser liegen. Wie alle Delfine sind die Streifendelfine geniale Schwimmer, wahre Unterwassergeschosse. Der Spindelförmige Körper bringt es auf bis zu 50 km/h. Viel schneller als die Cala Rossa. „Die könnten uns locker davon schwimmen, trotz unserer 740 PS“, lacht Isabelle. Sie steht auf der Flybridge der Motoryacht, und ist sichtlich zufrieden. Wenn ihre Gäste eine tolle Begegnung mit Delfinen haben, dann hat sie ihr Ziel erreicht. Seit acht Jahren spürt sie Meeressäuger auf, mit denen ihre Gäste von der Cala Rossa aus schnorcheln können. „Wir spüren die Delphine und Wale mit Hilfe eines Suchflugzeuges auf“, erklärt Isabelle. „Sie bevorzugen bestimmte Strömungen, in denen sie ihr Nahrung finden.“ Hilfreich sind auch Hinweise von Fischern – nicht nur bei der Suche nach Delfinen. „Am tollsten war die Begegnung mit einer der seltenen Lederschildkröten, die mit bis zu zweieinhalb Metern und 700 kg größte Schildkrötenart, und der Gesang eines Grindwals, der neben dem Boot auftauchte und mit weit herausgestrecktem Kopf ein Walständchen darbot.“ Das Seegebiet zwischen der Cote d'Azur, dem italienischen Stiefel und Sardinien ist eine der artenreichsten Meeresregionen der Welt. Um diesen maritimen Schatz zu bewahren, wurde ein 87 000 km2 großes Meeresschutzgebiet eingerichtet – das Sanctuaire Pélagos. Experten schätzen, dass rund 10 % aller marinen Pflanzen- und Tierarten hier vorkommen, darunter ein Dutzend Walarten, etwa der Finnwal, das zweitgrößte Lebewesen auf der Erde. Bei Ausfahrten, wie sie Isabelle anbietet, kann man neben dem häufigen Streifendelfin auch den Gemeinen Delfin, Rundkopfdelfine und Große Tümmler aus der Nähe beobachten. Begegnungen mit Meeresschildkröten und Cuvier-Schnabelwal sind seltener. Mit Glück trifft man auch auf Zwergwal, Rauzahndelfin und Schwertwal. Manchmal lassen sich Wale sogar von Land aus beobachten. Pierre Gilles vom Musée Océanographique de Monaco weiß, warum das so ist: „Die Küste vor Monaco fällt steil ab, so dass schnell große Wassertiefen erreicht werden. Aufsteigendes nährstoffreiches Tiefenwasser ist die Grundlage für ein reiches Nahrungsangebot, das die Wale anlockt.“ Regelmäßig versammeln sich deshalb auch die Finnwale im Sommer vor der Küste, um ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen. Der Gründer des weltbekannten Institutes, Prinz Albert I soll einmal gesagt haben, „Der Platz, von dem ich am meisten Wale gesehen habe, ist mein Büro.“ Auch aus dem Arbeitszimmer von Pierre Gilles, einem auf Aquakulturen spezialisierten Agraringenieur, der für die Aquarien des Musée Océanographique de Monaco verantwortlich ist, hat man einen herrlichen Blick auf das azurblaue Meer. Der altehrwürdige Institutsbau thront auf den Klippenfelsen von Monaco. „Es ist wunderbar hier zu arbeiten. Aber das Meer ist leider nicht mehr dasselbe wie zur Zeit von Fürst Albert I, der das Institut 1889 gründete“, meint Pierre. Der monegassische Fürst war begeistert vom Leben unter den Wogen und unternahm meereskundliche Expeditionen. Nicht umsonst nannte man ihn den prince navigateur. Seine gesammelten Erinnerungs- und Forschungsstücke wollte er seinen Bürgern in einem eleganten Museum präsentieren, das er dafür errichten ließ. Den maritimen Prinzen würde es wohl sehr schmerzen, wenn er noch sehen könnte, wie sein geliebtes Meer heute durch die übermäßige Besiedelung der Küste leiden muss. Die einstmals so imposante Küste hat viel verloren, und die Abwässer, der Schmutz und Abfall der Menschenmassen bedrohen auch das Leben unter Wasser.
„Party Time“ – Aventura 34 AK
Die Stahlverdränger von Aventura sind bisher nur wenig bekannt, denn die Marke ist relativ neu auf dem Markt. Bisher waren die Boote nur bei der deutschen Vertretung Yachtcharter Schulz aus Waren an der Müritz zu mieten. Der Niederländer Bert Meijer ist der Kopf hinter der Marke und auch der Eigentümer von Aqualicious Yachtcharter. Gefertigt wird in den Niederlanden. Chartern kann man die Yachten in Revieren, die bei beiden Unternehmen im Programm sind. Und kaufen kann man sie natürlich auch. Ausgangsbasis in den Niederlanden ist die Marina „De Kranerweerd“ in Zwartsluis. Hier stehen momentan drei neue Aventuras zwischen 34 und 43 Fuss zur Wahl. Das Revier hat viel zu bieten, denn die Marina liegt unmittelbar am Zwarte Meer. Führerscheinfrei können die umliegenden Binnenreviere, wie die beliebte Torfroute oder Friesland erkundet werden. Bei gutem Wetter lassen sich auch das Ijsselmeer, das Markermeer und die Randmeere besuchen. Den Törnbericht mit der Party Time in der ehemaligen Zuiderzee lesen Sie im März-Heft des Skipper. Was das Charterboot seinen Gästen zu bieten hat, steht in den nachfolgenden Zeilen.
Thailand: Paradies für Inselhüpfer
Vor allem Inselhüpfer haben Koh Lipe für sich entdeckt, um von dort aus in die zauberhafte Welt des Adang-Archipels einzutauchen. Mit dem Schwellen der Touristenströme verbesserten sich die Anreisemöglichkeiten zum Außenposten Thailands vor den Toren Malaysias. Die meisten Urlauber kommen per Speedboot. Das ist vom 65 Kilometer entfernten Festlandhafen Pakbara oder von Langkawi im Nachbarland am einfachsten. Ich bin auf der beliebten Route der Inselhüpfer in der Andamanensee unterwegs. Sie beginnt auf Phuket und führt über das Drehkreuz Koh Lanta, wo ich zusteige. Um die Mittagszeit herrscht Trubel am Anleger in Ban Saladan, dem Zentrum der Insel mit den kilometerlangen Stränden. Voll beladene Fähren bringen Gäste, die auf Lanta bleiben oder auf die wartenden Boote umverteilt werden.