Revier Archive - Seite 21 von 26 - Skipper Bootshandel

Rhein – Rheinfelden bis Ottenheim entdecken

Mecklenburgische Seenplatte

Unser Fahrgebiet erstreckt sich von den Rheinsberger Gewässern bis in das Gebiet der Müritz-Havel-Wasserstraße. Letztere hat eine Länge von 32 Kilometern und verbindet Berlin über die Havel mit dem Müritzgebiet. Zahlreiche Seen und im Westen der Mirower Kanal bilden die Wasserstraße. Die Rheinsberger Gewässer beginnen in Kleinzerlang und werden vom Rhin durchflossen, der nahe dem Gülper See in die Untere Havel mündet. Begrenzt wird das Gebiet durch die Kleinstädte Plauen im Westen, Rheinsberg im Süden sowie Fürstenberg und Lychen im Osten - allesamt Orte mit Geschichte und Charme. Daneben gibt es Seen soweit das Auge reicht, denn die Mecklenburgische Seenplatte ist das größte zusammenhängende Seengebiet Europas. Das weit verzweigte Gewässersystem mit seinen Flüssen, Kanälen und Seen ermöglicht Touren sogar bis nach Hamburg oder Berlin. Eine einzigartige Landschaft in meist unberührter Natur findet sich hier. Das größte Gewässer ist der Müritzsee, der mit 25 Kilometern Länge das Wassersportzentrum der Gegend darstellt und dem Motorbootfreund wie dem Segler alle Möglichkeiten bietet, seinen Freuden nachzukommen. Doch das eigentliche Fahrgebiet für Hausboote sind die vielen Flüsschen, Kanäle und glasklaren Seen südlich und östlich der Müritz. Hier finden sich unzählige abgeschiedene Ankerbuchten und zahlreiche idyllische Liegeplätze, an denen die Natur in all ihrer Pracht genossen werden kann. Der Abfahrtsort unserer Reise liegt in den Rheinsberger Gewässern, nicht weit entfernt von dem Dorf Kleinzerlang, wenige Kilometer nördlich von Rheinsberg gelegen. Die moderne Marina Wolfsbruch (www.marina-wolfsbruch.de) bietet dem Wassersportler 40 vollausgestattete Liegeplätze, Chartermöglichkeiten und Unterkünfte im finnischen Holzhausstil. Die Hausboote, die hier zu chartern sind, haben gedrosselte Motoren, so dass der amtliche Motorsportbootführerschein Binnen nicht erforderlich ist. 

Lahn

Noch 1964 wurden die letzten Schleusen ausgebaut, so dass auch 300-Tonnen-Schiffe die Lahn passieren konnten. 1981 wurde jedoch der Güterverkehr eingestellt. Abgesehen von einigen Ausflugsschiffen dient die Lahn seitdem nur noch als Freizeitfluss für Skipper und Kanufahrer. Trotz der Geschwindigkeitsbeschränkung von 12 Stundenkilometern wird es dem Sportbootfahrer auf der Lahn gewiss nicht langweilig. Man fährt durch geschichtsträchtige Regionen: Die Lahn durchfließt das mondäne Bad Ems und läuft an vielen mittelalterlichen Städtchen und Burgen und Türmen vorbei. Speziell Limburg kurz vor Fahrtende ist mit seinen verwinkelten Gässchen und schmucken Läden immer einen Besuch wert. Etwa 67 Flusskilometer, von Lahnstein bis Dehrn, sind bei Normalwasserstand schiffbar. Oberhalb von Dehrn folgt bei Flusskilometer 66,5 im Flusslauf eine (nicht markierte!) Passage, die - abgesehen von Zeiten mit einem erhöhten Pegelstand - mit Motorbooten nicht durchfahren werden kann. Die Lahn durchquert Naturschutzgebiete - auf einigen Abschnitten sind auch Straße und Eisenbahn verschwunden, so dass man an beiden Ufern Natur pur erlebt. Zu den Burgen und Schlössern kommen zahlreiche alte Kirchen wie das Kloster von Arnstein, der Dom von Limburg (der war immerhin sogar auf dem 1000-DM-Schein abgebildet) und die Pfeilerbasilika bei Dietkirchen. Häfen gibt es wenige, Gaststege viele, freie Plätze genug. Viele Wassersportvereine und Gaststätten bieten Anlegestellen an, so dass eine Fahrtunterbrechung oder Übernachtung nirgends zum Problem wird. Beeindruckend sind auch die Schleusen - auf Dauer können sie aber auch lästig werden. Man fährt praktisch von Schleuse zu Schleuse, und deren Betriebszeiten (von April bis Oktober 10 bis 18:15 Uhr, Mittagspause von 12 bis 12:30 Uhr) geben dem Skipper den Tagesablauf vor. Man muss allerdings positiv hervorheben, dass das Schleusen (bis jetzt noch!) kostenlos erfolgt und die Schleusenwärter meist freundlich und hilfsbereit sind. Auf der schiffbaren Strecke zwischen Lahnstein und Dehrn wollen immerhin 12 Schleusen passiert werden. Alle Schleusen werden maschinell bedient.

Berlin – Henningsdorf bis Köpenick

Die Anfahrt von den Rheinsberger Gewässern über die Havel bis nach Hennigsdorf haben wir Ihnen bereits vorgestellt. In diesem Heft setzen wir unsere Reise fort, quer durch Berlin. Vier Rundkurse stehen auf der Vorbereitungsliste. Zeitlimit: eine Woche. Das Wassersportzentrum Berlin an der Müggelspree wird für diese Exkursion unser Zielhafen. Unsere Auswahl von Häfen soll Ihren maritimen Berlin-Urlaub erleichtern. Deshalb haben wir nur Anlagen besucht, bei denen ein problemloses An- und Ablegen mit der Linssen möglich war. Sie werden von der Vielfalt Berlins begeistert sein, denn Reichstag, Weiße und Berliner Luft faszinieren. Die Konsequenz: Nach einer Woche „Schnuppertörn“ planen Sie einen erneuten Bootsurlaub. Garantiert. Mit der Charteryacht „Brita“ haben wir beim Yachtzentrum Nord-West in Hennigsdorf zunächst einen kleinen Zwischenstopp eingelegt. An Bord: Eigner Jörg Michow und Skipper-Autor Andreas Saal. Nach einer Woche Bordleben wird erst mal das Boot klariert. Und aus dem ersten Teil unseres großen Chartertörns häuften sich die nautischen Informationen. So waren Schularbeiten angesagt. Schließlich sind gründliche Recherchearbeiten und aufwändige Fotoaufnahmen noch immer die besten Garanten für einen informativen Reisereport. Damit Sie, liebe Leser, einen abwechslungsreichen Bootsurlaub genießen können. Während Brita sauber und aufgeräumt am Steg liegt, sitzen wir abends im Restaurant „Skipper“ und genießen bei bestem Wetter brandenburgische Hafenatmosphäre. Am nächsten Tag heißt es: auf nach Berlin.