Praxis Archive - Seite 8 von 17 - Skipper Bootshandel

Auswintern entdecken

Auswintern

In diesen Wochen holen die meisten Eigner ihre Boote aus dem Winterschlaf. Wer seinem Schiff(chen) mitsamt der Technik den notwendigen Service spendierte, der kann eigentlich ganz gelassen auf den Tag der Wiederinbetriebnahme warten. Wohl dem, der sein schwimmendes Hobby im vergangenen Herbst gründlich abgedampft, blank geputzt und im Idealfall mit Politur und Wachs behandelt hat. Ansonsten ist nun von einem erheblich höheren Zeitaufwand auszugehen, will man das gute Stück zu einem sauberen Stück machen. Egal, ob es um hartnäckigen Gilb am Wasserpass, grobe Verschmutzungen oder kleine Blessuren in der Gelcoatschicht geht - der Handel hält ein breites Sortiment an speziellen Pflegemitteln bereit, die, im Gegensatz zu aggressivem Scheuerpulver und kratzenden Bürsten, in der Regel die gewünschten Ergebnisse bringen. Matten Stellen in der Oberfläche wird mit geeigneten Reinigern, Rubbings oder GFK-Schleifpasten zu Leibe gerückt. Zur nachhaltigen Versiegelung der Außenhaut möglichst eine silikonfreie Politur verwenden und diese mit weichen, sauberen Baumwoll-Putzlappen abstauben. Spiegelnden Hochglanz erzielt man - denken Sie an die Lackschicht Ihres Autos - mit wasser- und schmutzabweisendem Hartwachs.

Passive Sicherheit

Im November 2010 veröffentlichte die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung in Hamburg den summarischen Untersuchungsbericht der Kollision des Fährschiffs Schleswig-Holstein mit der unter US-amerikanischer Flagge segelnden Yacht Mahdi im August 2009. Oh, eine Segelyacht, werden jetzt einige denken, was geht das mich an? Nun, einige Aspekte des Berichts können mit Sicherheit auch auf Motorboote angewendet werden. Deshalb hier die Zusammenfassung der Situation aus dem Untersuchungsbericht. „Am 24. August 2009 um 4:00 Uhr kollidierte die unter deutscher Flagge fahrende Ro-Ro-Fähre Schleswig-Holstein, die sich auf nordöstlichem Kurs Richtung Rödby (Dänemark) befand, ca. 15 Minuten nach dem Auslaufen aus dem Fährhafen Puttgarden mit der amerikanischen Segelyacht Mahdi. Die Yacht fuhr mit zwei Personen an Bord unter Segeln auf westlichem Kurs Richtung Kiel. Ihr Skipper hatte das Auslaufen der Fähre beobachtet, sah aber bis zuletzt nur deren grünes Seitenlicht. Er vertraute daher, trotz der sich anbahnenden und einkalkulierten Nahbereichssituation, auf die Beachtung seines Wegerechts durch die Fähre und erkannte den Kollisionskurs erst wenige Sekunden vor dem Zusammenstoß. Für das in kritischen Situationen praktizierte Anstrahlen seiner Segel durch Scheinwerfer und einen Anruf über UKW blieb ihm daher keine Zeit mehr. Auch auf der Brücke des Fährschiffs wurde die kritische Annäherung erst unmittelbar vor der Kollision, und zwar gleichzeitig mit der ersten visuellen Wahrnehmung der Yacht, erkannt. Die verbleibenden ca. 30 Sekunden bis zum Zusammenstoß reichten trotz der auf beiden Fahrzeugen eingeleiteten Manöver des letzten Augenblicks nicht aus, um den Unfall zu vermeiden.“

Minox MD 8×42 CWP

Durch seine Kleinstbild-Kameras erlangte der deutsche Hersteller Minox einst Weltruhm. Nicht nur Spione schätzten die äußerst kompakten Instrumente. Während ihrer Blütezeit gab es kaum Vergleichbares auf dem Markt. Doch die Zeiten änderten sich und der Absatz brach ein. Neue Produkte mussten her, denn nur mit Kameras konnte Minox nicht überleben. Deshalb sind seit 1990 auch Teleskope im Sortiment der Wetzlarer Firma zu finden. Ferngläser kamen drei Jahre später dazu. Im maritimen Bereich fehlte jedoch bisher ein geeignetes Produkt. Mit der Vorstellung des Minox MD 8x42 CWP im Sommer 2010 hat sich das geändert. Wie schon bei den berühmten Kameras setzt der Hersteller auch hier auf geringe Abmessungen. Ein Monokular ist nur halb so groß wie ein übliches Fernglas mit gleichen Leistungswerten. Nachteile, wie die schnellere Ermüdung bei längerer Benutzung, sind bei normalen Navigationsaufgaben kein Problem. Denn um ein Objekt anzupeilen, den Kompass abzulesen oder für die Entfernungsbestimmung benötigt man nicht viel Zeit. Das spart aber nicht nur Raum und Gewicht, sondern macht das Endprodukt auch günstiger. Trotz Vollausstattung für die Navigation gelingt es Minox, das neue Monokular zum sehr günstigen Listenpreis von 99 € anzubieten. Interessant dürfte es deshalb besonders für Charterskipper sein, die sich nicht darauf verlassen möchten, dass bereits eine ordentliche Optik an Bord ist, die ihr Gepäck aber auch nicht mit einem großen und schweren 7x50-Boliden belasten wollen. Durch das Jackentaschen-Format ist es außerdem als ständiger Begleiter gut geeignet, der auf Reisen oder bei der Wochenendtour im Heimatrevier sowie anderen Outdoor-Aktivitäten stets treue Dienste leisten kann.

Autarke E-Versorgung an Bord

Solange im Hafen ein Landanschluss zur Verfügung steht, ist dies auch kein wirkliches Problem. Doch wer den Komfort auch unterwegs oder gar in der abgeschiedenen Ankerbucht genießen will, der muss aufrüsten. Am Anfang der Überlegungen steht dabei die Energiebilanz, in der man den Strombedarf aller Bordverbraucher auflistet. Hier wird klar zwischen dem 12- und einem 230-V-Netz getrennt. Das klingt zunächst kompliziert, ist es aber nicht. Die Anschlussleistung in Watt (W) und der benötigte Strom in Ampere (A) der Verbraucher sind stets auf den Typenschildern angegeben. Dabei ist darauf zu achten, dass gerade Kompressoren, Pumpen und Klimaanlagen recht hohe Anlaufströme erfordern. Deshalb sollte man bei der Erstellung der Energiebilanz eher großzügig rechnen, denn eine eventuell notwendige Nachrüstung des Systems ist kosten- und zeitintensiv. Nun muss man sich noch Klarheit darüber verschaffen, wie lange die einzelnen Geräte tatsächlich während der 24 Stunden eingeschaltet sind. Und auch hier sollte man eher großzügig kalkulieren, denn sonst gehen in der Ankerbucht vielleicht die Lichter aus. Richtig gerechnet ergibt sich so die Größe der an Bord notwendigen Batteriebank. Je nach Zusammensetzung der Verbraucher und deren Energiebedarf, hat man nun verschiedene Lösungsansätze zur effizienten Energieversorgung.

So finde ich das passende Boot

Wer Wasserski oder Wakeboarden möchte, braucht naturgemäß ein schnelles und wendiges Boot. Für den Kurztörn in die Badebucht muss nicht unbedingt eine Kabine an Bord sein, dafür aber eine Badeplattform mit entsprechender Leiter und vielleicht eine Heckdusche. Wer auch an Bord übernachten mag, will sicherlich nicht auf eine Kabine mit ausreichend großer Koje, eine Nasszelle mit Waschtisch und Marine-WC sowie eine kleine Kochmöglichkeit verzichten. Denkt man an ausgedehnte Törns auf Binnenwasserstraßen oder an Küsten nach, sollte ausreichend Platz an Bord sein, damit die Crew auch längere Schlechtwetterperioden in Harmonie überstehen kann. Die Frageliste ist genauso vielschichtig und umfangreich wie das Angebot an Booten.

Fujinon KF8x42W

Die Marine-Optiken von Fujinon sind beliebte Begleiter von vielen Freizeitkapitänen. Das brandneue KF8x42W ist eigentlich ein Zwitter, denn genau genommen ordnet es der Hersteller selbst bei den Ferngläsern zur Naturbeobachtung ein. Dennoch hat es alle Eigenschaften eines Marinefernglases mit Ausnahme des Kompasses und einer Strichplatte zur Entfernungsbestimmung. Doch auf diese Ausstattungsmerkmale kann mancher gut verzichten, insbesondere, wenn er nur in Binnenrevieren unterwegs ist und das Fernglas nicht ausschließlich für nautische Zwecke verwenden möchte. Dafür glänzt die Konstruktion mit Dachtkant-Prismen, die über exzellente optische Eigenschaften verfügen und einen sehr nahen Betrachtungsabstand ermöglichen.

Landanschluss

Mit einem 230-V-Landanschluss kann man ganz bequem all die Elektrogeräte an Bord betreiben, die man auch zu Hause verwendet. Das Spektrum reicht dabei vom Elektrorasierer über einen DVD-Spieler bis hin zum Stabmixer in der Pantry oder der kräftigen Bohrmaschine. Auch der Kühlschrank und das Cerankochfeld werden mit der 230-V-Spannung betrieben und erhöhen den Komfort an Bord. Wie so vieles ist auch die Installation eines Landanschlusses in Normen geregelt. Zur Anwendung kommen hier die DIN 57100 Teil 721 oder die VDE 57100 Teil 721, die auch die Grundlagen für die Stromversorgung in Caravans sowie die auf Bootsstegen umfassen.

Vollgefederter Sitz von Grammer

Das besagte Kabbelwasser fehlte uns allerdings, als sich vor wenigen Wochen die Gelegenheit bot, die besonderen Eigenschaften dieses ganz speziellen Sportbootsitzes kennenzulernen. Der Name Grammer bürgt für Qualität. Seit mehr als 50 Jahren entwickelt das renommierte Unternehmen aus dem bayerischen Amberg Technologien für optimales Sitzen in verschiedenen Fahrzeugen. Maßgeschneiderte Sitze für Bau- und Forstmaschinen, Traktoren, Großflächenmäher, Busse und Bahnen, Lkw und Personenwagen werden unter der Vorgabe einer exzellenten Produktgüte gefertigt. Zu den Kunden der Grammer AG, die als Global Player der Automotive- und Nutzfahrzeugindustrie auf vier Kontinenten vertreten ist und auf über 30 Produktions- und Vertriebsstandorte in 17 Ländern verweisen kann, zählen im Pkw-Bereich Mercedes, BMW, Audi, Volkswagen, Ford und Opel. Dass sogar berühmte italienische Sportwagen-Schmieden wie Ferrari oder Maserati von der süddeutschen Traditionsfirma beliefert werden, spricht eine deutliche Sprache. Bahnreisende wissen den erstklassigen Sitzkomfort in einem ICE zu schätzen - auch hier hat(te) die Grammer AG die passenden Lösungen parat.

Comfortparc Wessem

Seit Jahrzehnten betreibt man am Baggersee de Koeweide bei Wessem einen Yachthafen mit rund 500 Liegeplätzen. Das ausgedehnte Seengebiet an der Maas ist nicht nur bei niederländischen Wassersportlern sehr beliebt. Die Nähe zur Grenze macht es auch für deutsche Skipper attraktiv, was man bei einem Gang durch die Häfen leicht erkennen kann. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung mit den Vorlieben und Bedürfnissen der Wassersportler entwickelte man ein absolut stimmiges Konzept, das vom sicheren Bootsliegeplatz an modernsten Stegen über ein Restaurant, ein Fitness- und Wellnessstudio bis zu einen Campingplatz direkt am Wasser reicht. Das ist auf den ersten Blick nichts wirklich Neues, aber die Art und Weise der Umsetzung und der Schaffung einer vollkommen neuen Philosophie des Wassersports schon.

Keine Umsatzsteuerermäßigung für Sportboothäfen

Das Bundesministerium für Finanzen (BMF) hat mitgeteilt, dass für die Vermietung von Bootsliegeplätzen der reduzierte MwSt.-Satz von 7% keine Anwendung finden kann. Bei Umsatzsteuerermäßigungen ist die Bundesregierung an die EU-Richtlinie 2006/112/EG gebunden. Diese gestattet Ermäßigungen für einen abschließend aufgeführten Katalog von Dienstleistungen. Bootsliegeplätze gehören nicht dazu. Wohl aber Campingplätze, die bei einer kurzfristigen Vermietung (bis zu 6 Monaten) von der Umsatzsteuerermäßigung profitieren. Das sorgt für Unmut in der Sportboothafenbranche. „Wir fühlen uns klar benachteiligt. Zwischen der kurzfristigen Vermietung von Landflächen und der Vermietung von Wasserflächen besteht kein erkennbarer Unterschied“, so der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Sporthäfen Frank Engler. Das sieht das BMF wohl ähnlich, ist aber an die Vorgaben aus Brüssel gebunden. Der Bundesverband Wassersportwirtschaft will die Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen und in Brüssel über den europäischen Dachverband vorstellig werden.