Wie berichtet, hat die Drettmann GmbH am 25. Mai 2010 den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingeleitet. Laut der Geschäftsleitung war der Antrag notwendig geworden, weil Sanierungsgespräche mit den Hausbanken nicht hinreichend schnell zu einem positiven Abschluss geführt werden konnten. Trotz des Insolvenzantrages läuft der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang weiter. Die Drettmann GmbH ist seit Jahrzehnten einer der größten europäischen Händler für neue und gebrauchte Yachten. Das traditionsreiche Familienunternehmen hat Kunden im In- und Ausland und beschäftigt in Bremen rund 35 Mitarbeiter. Es ist in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, weil im Zuge der Wirtschaftskrise ein erheblicher Preisverfall für gebrauchte Yachten zu verzeichnen ist. Umsatzrückgänge im mehrstelligen Millionenbereich und erheblicher Wertberichtigungsbedarf beim vorhandenen Bestand an gebrauchten Yachten waren die Folge. Der durch das Amtsgericht Bremen bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Edgar Grönda, Schultze & Braun, ist zuversichtlich, zunächst für die Dauer des Insolvenzantragverfahrens unter Einbeziehung der Gläubiger die Fortführung des laufenden Geschäftsbetriebes ermöglichen zu können. „Das Insolvenzrecht gibt allen Beteiligten einen gesicherten Rahmen zur Erhaltung eines Unternehmens auch in der Krise. Wir werden jetzt die Fortführungs- und Sanierungsansätze prüfen“, so Grönda. Volle Unterstützung und Bereitschaft signalisieren ebenso die Mitarbeiter der Drettmann GmbH, um weiterhin einen uneingeschränkten Geschäftsbetrieb gewährleisten zu können.
Brand in Bootshalle in Rickenbach
100 Feuerwehrleute sowie Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes und der Polizei rückten am Sonntag, 30. Mai., gegen 17 Uhr zu einem Brand in einer Bootsbaufirma in Rickenbach aus. Ein aufmerksamer Passant hatte während eines Spaziergangs Rauch wahrgenommen und sofort die Rettungskräfte alarmiert. In einer Lagerhalle, in der 40 Boote stehen, war ein Motorboot aus bisher ungeklärten Gründen in Brand geraten. Dichter schwarzer Rauch am Einsatzort erschwerte den Feuerwehrmännern die Suche nach der Brandursache. Unter starkem Atemschutz und mit Wärmebildkamera kämpften sie sich vorwärts, bis sie das brennende Boot gefunden hatten. Verschärft wurde die Situation dadurch, dass einige Boote mit Kraftstoff betankt waren. Doch nachdem das Feuer lokalisiert worden war, konnte es von den Einsatzkräften sehr schnell gelöscht werden. Die Höhe des Schadens wird sich vermutlich in einem siebenstelligen Bereich bewegen, da zahlreiche Boote und die Halle stark beschädigt wurden.
Neuer SeaHelp-Stützpunkt in Norditalien
Um den Anforderungen seiner Mitglieder Rechnung zu tragen, eröffnet SeaHelp im Bereich Grado einen weiteren Stützpunkt unter der bewährten Leitung von Enrico Moz, der bereits eine SeaHelp-Station in Lignano unterhält. Damit erhöht sich die Zahl der SeaHelp-Stützpunkte zwischen Venedig und Dubrovnik auf neun Stationen, die Skippern rund um die Uhr Hilfe leisten. Lange warten müssen SeaHelp-Mitglieder im Falle eines Falles allerdings nicht: Das RIB ist mit zwei satten 320-PS-Cummings-Dieseln und Jet-Antrieb ausgerüstet und kann havarierten Skippern somit schnell zur Hilfe kommen. Kennern der Szene ist das SeaHelp-Einsatzboot sicherlich bekannt: Es diente als Beiboot von Aga Khans legendärer Destriero, die 1992 das Blaue Band auf der Strecke Plymouth-New York holte und mit 54.990 PS aus insgesamt 3 MTU-Turbinen und einer Höchstgeschwindigkeit von 66 nautischen Meilen die Strecke in gut 58 Stunden ohne Tankstopp zurücklegte. Das Beiboot wurde von Enrico Moz bewusst für den harten SeaHelp-Einsatz ausgewählt, da es nicht nur schnell unterwegs ist, sondern auch über einen geringen Tiefgang verfügt. „Gerade auf den der Küste vorgelagerten Sandbänken laufen in flachem Gewässer immer wieder Yachten auf Grund, die nur mit viel Kraft geborgen werden können. Da ist ein Jet-Antrieb natürlich von Vorteil“, weiß der erfahrene SeaHelp-Einsatzleiter. Ein Tiefgang von gerade einmal 60 Zentimetern und 640 PS, damit ist das neue Arbeitsgerät wie geschaffen für das Flachwasser in den norditalienischen Lagunen, die unkundigen Skippern immer wieder zum Verhängnis werden. Dabei hält sich der Verbrauch des neuen SeaHelp-Bootes allerdings in Grenzen: 40 Liter pro Stunde bei durchschnittlich 23 Knoten sind noch erträglich. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 35 Knoten. Für den Pannendienst an der Adria schließt sich mit dem neuen Stützpunkt die Lücke zwischen Lignano und Portoroz. Geschäftsführer Walter Ebli: „Diesen Bereich komplett abzudecken, lag uns immer schon am Herzen. Dass wir das jetzt mit unserer erfahrenen italienischen Crew schaffen, freut uns besonders.“ Mehr über SeaHelp unter www.sea-help.eu
Bootsurlaub – Wer darf ans Ruder?
In der letzten Saison wurden in einzelnen Fällen Schiffsführer mit einem Verwarnungsgeld belegt, die das Ruder an eine andere Personen weitergegeben hatten. In diesen Fällen handelte es sich um mitreisende Kinder unter 16 Jahren. Gemäß Â§ 1.09 Nr. 1 der Binnenschifffahrtstraßenordnung (BinSchStrO) in Verbindung mit § 4 Abs.5 Nr. 10 der Verordnung zur Einführung der BinSchStrO darf das Ruder nur an Personen übergeben werden, die geeignet und mindestens 16 Jahre alt sind. Bei Verstößen sieht der Bußgeldkatalog als Empfehlung zur Ahndung derartiger Verstöße ohne Vorsatz ein Verwarnungsgeld in Höhe von 35 € oder eine Geldbuße in Höhe von 175 € vor. Wer also seine Urlaubskasse schonen möchte, sollte diese Vorschriften beachten. Mit weiteren Kontrollen in der Wassersportsaison 2010 ist sicher zu rechnen.
Kroatien – Neuregelung bei Kurtaxe
Wie die zuständige kroatische Behörde jetzt mitteilte, ist die neue Verordnung über die Kurtaxe für Yachtskipper, die am 18. März 2010 in Zagreb beschlossen wurde, in Kraft getreten. Danach wird die Kurtaxe einheitlich für das Boot, und nicht mehr wie früher nach der Personenzahl, bei der Anmeldung im Hafenamt berechnet und muss auch dort bezahlt werden. Als Beleg wird eine weitere Vignette ausgegeben, die an der Yacht anzubringen ist. Die Quittung ist ebenfalls an Bord mitzuführen. Informationen über die Höhe der zu entrichteten Abgabe sind unter www.nautik-verlag.de erhältlich.
25 Jahre Vri-Jon Yachts
Bankenkrise und Rezession haben auch in der Wassersportindustrie ihre Spuren hinterlassen. Bei VRI-JON Yachts ist man trotzdem in Feststimmung, denn die Werft besteht nunmehr seit einem Vierteljahrhundert und fährt noch immer einen stabilen Kurs. Das erste Schiff wurde in Meppel gebaut. Bereits nach zwei Jahren konnte in Ossenzijl ein 3600 m2 großes Grundstück erworben und darauf die erste Halle erstellt werden. Durch weitere Landzukäufe wurde es möglich die Werft den jeweiligen Erfordernissen anzupassen und mit zweckmäßigen Gebäuden und Einrichtungen zu ergänzen. Es entstanden Hallen für Winterlager und für die Tischlerei. Auch ein Bürogebäude konnte erstellt werden. Ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte war der Bau der Contessa Marina. Diese Basis für anspruchsvolle Wassersportler verfügt über luxuriöse Steganlagen im Grünen. Noch komfortabler sind die überdeckten Liegeplätze in der großzügigen Schiffshalle. Es sind auch erstklassige Sanitäranlagen vorhanden, es gibt eine Fäkalienstation sowie ein Hafencafé mit Terrasse. Da der Markt nach immer größeren Schiffen verlangt, wurde im vergangenen Jahr die Produktionshalle verlängert. Aktuell sind derzeit die Baureihen Contessa, OK Open Kuip und Classic. Die Contessa Motorjachten sind zeitlos und modern zugleich. OK steht für offene Plicht, einem Jachttyp der immer mehr gefragt ist. Die Classic Modelle wiederum sind Schiffe mit einem markanten Bug und einer besonders maritimen Ausstrahlung. Der Firmengründer Jan Jonas wird nicht nur tatkräftig durch seine Gattin Jannie unterstützt, sondern mittlerweile auch durch Sohn Patrick der den Bootsbau von der Pike auf erlernt hat und innerhalb des Unternehmens stets mehr Aufgaben übernimmt. Das nicht alltägliche Firmenjubiläum zeigt einmal mehr, dass sich Qualität bezahlt macht, denn nicht zuletzt durch ein hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis ist die Werft zu einer festen Größe unter den niederländischen Jachtbauern herangewachsen. Weitere Infos unter www.vri-jon.nl
Only Fish – Ausstellung verlängert
Aufgrund des großen Besucherinteresses wird die Sonderausstellung „Only Fish – 100 Jahre Seefischerei in Hamburg“ im Foyer des Internationalen Maritimen Museums bis Ende Juni verlängert. Im Mai und Juni werden zusätzliche Vorträge angeboten. An den ersten beiden Vortragsabenden geht es um die faszinierende Welt der Tintenfische und die Kabeljaufischerei der Dory Fischer. Beide Vorträge werden mit Bildern und Videoeinspielungen ergänzt. Auch beim siebten „Ocean Talk“ in Kooperation mit der Hamburger Meeresschutzorganisation Deepwave dreht sich am 10. Juni 2010 alles um das Thema Fisch. Mehr Informationen unter www.only-fish.de