Tristan Boats Oy zählt zu den traditionsreichsten Yacht- anbietern der großen nordischen Wassersportnation. Der in Varkaus, einer Provinzstadt am Nordrand des riesigen Saimaa-Seengebietes beheimatete Bootsbaubetrieb wurde anno 1950 von der Familie Korhonen gegründet. Schon immer gestaltete sich die Tristan-Range sehr übersichtlich, und nach wie vor hält man design- und modellstrategisch an bewährten Entwürfen fest. Folgerichtig setzt sich das aktuelle Repertoire der Werft aus lediglich vier Bootstypen zusammen, die seit mehr als einem Jahrzehnt nahezu unverändert gebaut werden und sich dementsprechend ausgereift präsentieren. Neben den beiden 35-Footern Tristan 345 Sedan und Tristan 345 Flybridge, die identische Rumpfmaße besitzen und inklusive Hecksteg auf eine Länge von 10,80 m kommen, gehören die jeweils 9,60 x 3,10 m messenden Halbgleiter 315 Sedan und 315 Flybridge zum Tristan-Programm. Das offizielle Debüt unseres 3500 kg schweren Probanden, der wie sein Schwesterschiff von der ehemaligen Firmeninhaberin Kyllikki Korhonen mit der vielzitierten Liebe zum Detail konstruiert wurde, erfolgte zu Beginn der Saison 1995.
Grand Banks 47 Heritage EU
Die Fertigungstiefe reicht in den Werften von Grand Banks sehr weit. Fast alle Komponenten, so auch die Steuerräder, werden in eigenen Werkstätten speziell für die renommierte Marke angefertigt. Die GB 47 Heritage EU steht ganz in der Tradition der Werft. Die 14,24 m lange Trawler-Yacht misst 4,80 m in der Breite und wiegt trocken rund 23000 kg. Im Unterschied zur ebenfalls lieferbaren Version 47 CL(assic) verzichtet man in der EU-Serie auf die Heckkabine. So erhält man ein großes Cockpit, das durch die Verlängerung der Flybridge komplett überdacht ist. Der Rumpf ist achtern recht niedrig gehalten. Die breiten Gangborde sind sicher begehbar und in diesem Bereich ebenfalls überdacht. Sie liegen auf einer Ebene mit dem großem Cockpit. Das innere Freibord ist hoch und in Verbindung mit der aufgesetzten Reling hat man unter allen Umständen einen sicheren Halt. Auf dem Weg zum Vorschiff überwinden zwei Stufen den Höhenunterschied. Dadurch verringert sich die Relingshöhe, solide Handläufe auf dem flachen Dach der Vorschiffskabine geben aber auch hier die nötige Sicherheit. Viel Aufmerksamkeit wurde den Beschlägen und den Teakholz-Teilen der Reling gewidmet. Alles macht einen durch und durch soliden, dabei sehenswerten Eindruck. Vom Cockpit führt eine im GFK geformte Treppe hinauf auf die Flybridge. Hier stehen für Skipper und Co-Pilot zwei schwere, bequeme Einzelstühle bereit. Die Ausstattung wird durch eine L-förmige Sitzbank mit stabilem Teakholztisch und eine Wetbar ergänzt.
Concordia 105 AC
Erst vor fünf Jahren gegründet, zählt Visscher Jachtbouw zu den aufstrebenden Unternehmen der Branche. Das Repertoire der von Jan Visscher (38) geleiteten Werft mit derzeit dreizehn Mitarbeitern gestaltet sich jedoch schon jetzt ausgesprochen vielfältig. Es beginnt mit der Herstellung von professionell verschweißten Kaskoschalen in Stahl oder Aluminium und reicht bis zur Produktion von fahrfertigen Booten und Yachten in Längen zwischen 6,50 und 18 Metern. In enger Abstimmung mit den künftigen Eignern können auch Einzelbauten mit individuellem Touch in Auftrag gegeben werden. Als deutscher Exklusivimporteur der schmucken Holland-Yachten fungiert die brandenburgische Firma Unruh Marine. Auf deren Einladung hin testeten wir die zum Saisonstart 2007 präsentierte Concordia 105 AC, die übrigens ab der hauseigenen Charterstation in Werder an der Havel als Leih-yacht angemietet werden kann.
BSC 61
Seit Beginn der Saison 2007 sind die BSC-Modelle, die momentan in zehn Größenordnungen zwischen 3,40 m und 7,20 m angeboten werden, auch im Bundesgebiet über einen offiziellen Importeur zu beziehen. Die Firma Wagner-Wassersport aus dem niedersächsischen Brackel schloss mit Werftchef Roberto Colzani im vergangenen Herbst ein entsprechendes Abkommen, so dass Schlauchbootexperte Dieter Wagner (52) jetzt als autorisierter Fachhändler fungiert. Der in Mariano Comenso, einer zwischen Monza und Como gelegenen Kleinstadt angesiedelte Bootsbaubetrieb wurde bereits in den frühen 60er-Jahren gegründet. Alle aktuellen BSC-Versionen sind als vielseitig einzusetzende Festrumpfboote konzipiert. Die prinzipiell handlaminierten Unterwasserschiffe stammen von einem renommierten regionalen Zulieferer und werden in der Werft mit den aus hochwertigem französischem Hypalon gefertigten Tragschläuchen zusammengefügt.
Super Lauwersmeerkotter 12.50 FB
Heute wollen wir uns den Super Lauwersmeerkotter 12.50 FB näher ansehen. Seit 2004 unterzieht die Werft sämtliche Modelle einer gründlichen Überarbeitung. Neuerdings findet sich die Modernisierung der Palette auch in der Typbezeichnung wieder: So wird die 12.50 FB zukünftig als FMB Lauwersmeerkotter 430 in den Broschüren der Werft geführt. Diese Bezeichnung werden wir auch im weiteren Artikel benutzen. Bereits seit Jahren erfolgen die Zuschnitte der Stahlplatten äußerst exakt mit Hilfe der digitalen Technik. Das Zusammenfügen der Bauteile zum Kasko und die Lackierarbeiten werden von ausgesuchten Subunternehmen durchgeführt, alle weiteren Arbeitsschritte erfolgen in der Werft. Der Lauwersmeerkotter 430 ist eine schön gezeichnete und solide gebaute Yacht. Die Lackierung erscheint tadellos und es wird deutlich, dass man sich viele Gedanken über nützliche Detaillösungen gemacht hat. Ein Beispiel dafür ist die versenkt angebrachte Navigationsbeleuchtung. Aufregend kann man den Entwurf nicht wirklich nennen, eher schon zeitlos klassisch. Wie auch andere Modelle von FMB zeichnet sich auch der Kotter durch einen vergleichsweise niedrigen Rumpf und entsprechend höhere Aufbauten aus. Das erleichtert den Weg vom Steg aufs Gangbord gerade für gehbehinderte Menschen deutlich. Der niedrige Rumpf und die markanten Rundungen - gerade im Heckbereich - verleihen der Yacht einen eleganten, leichten Charakter. Die Gangborde sind angenehm breit. Die stabile Reling ruht auf einem etwa 20 cm hohem Schanzkleid in das große Speigatten zum Abfluss eventuell übernommenen Wassers eingelassen sind. Das Vorschiff wirkt aufgeräumt und ist ohne Stolperfallen. Die Ankerinstallation ist verdeckt angebracht und die kräftigen Doppelpoller ruhen auf dem Schanzkleid. Zwei weitere Pollerpaare finden sich auf dem Achterdeck. Mittschiffs wurden dem Kotter stabile Belegklampen mit auf den Weg gegeben. Vorschiff, Gangborde und Achterdeck des Testschiffes sind mit aufpreispflichtigem Teakholz belegt. Serienmäßig kommt eine Lackierung mit strukturiertem Lack zum Einsatz.
Bayliner 325 Sunbridge
Bayliner Marine darf für sich in Anspruch nehmen, zu den bekanntesten Boots- und Yachtwerften der Welt zu gehören. Infolge der enormen Nachfrage lässt die 1960 gegründete und seit vielen Jahren in den mächtigen amerikanischen Brunswick-Konzern eingebundene Großserienwerft ihre Entwürfe in mehreren modernen Produktionsstätten auf Kiel legen. Diese befinden sich nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch im Nachbarland Mexiko und in Brasilien. Die derzeit aus 25 Varianten bestehende und über fünf deutsche Fachhändler zu beziehende Bayliner-Range setzt sich aus kompakten Runabouts und Daycruisern, trailerbaren Cuddy Cabins sowie einigen größeren Kabinengleitern im Classic-Look und den besagten Sportscruisern zusammen. Flaggschiff der Flotte ist die 10,67 m lange und 3,51 m breite Bayliner 325 Sunbridge. Deren computerberechneter, aufwändig versteifter Rumpf mit strömungsgünstiger Formgebung und einer mittleren Aufkimmung von 18 Grad besitzt sehr gute Gleiteigenschaften. Die zweifarbige Gelcoatbeschichung präsentiert sich hochglänzend und glatt, die stählernen Beschläge sind goldrichtig dimensioniert und von einwandfreier Beschaffenheit.
Bénéteau Swift Trawler 42
Die international anerkannten Designer sind Spezialisten für schnelle Unterwasserschiffe und haben im Falle unseres Probanden offenkundig ganze Arbeit geleistet. Doch bevor wir auf das Kapitel „Fahren“ zu sprechen kommen, hier zunächst einige allgemeine Informationen über die Werft und Wissenswertes über die Konstruktionsweise und Aufteilung dieses interessanten, recht extravaganten Schiffes. Die Geschichte von Chantiers Bénéteau begann vor 123 Jahren, als Firmengründer Benjamin Bénéteau seinen ersten hölzernen Fischkutter auf Kiel legte. Seit 1964 werden Sportboote aus glasfaserverstärktem Kunststoff gebaut. Schon in den frühen 80er-Jahren galt die französische Traditionswerft als weltweit führender Segelyacht-Produzent, und ab der Saison 1994 ist man nach eigener Aussage einer der wichtigsten europäischen Freizeitboothersteller mit modernsten Fabrikationsanlagen in Frankreich und in den USA. Das aktuelle Bénéteau-Repertoire gestaltet sich äußerst vielfältig. Auf dem Motorbootsektor werden vier konzeptionell völlig eigenständige Modellreihen angeboten. Eine davon ist die aus zwei Varianten bestehende Trawleryacht-Serie, wobei der Swift Trawler 42 bereits 2003 debütierte. Vorwiegend als Handlaminat und in Sandwich-Bauweise gefertigt, besitzt der schmucke GFK-Kreuzer einen hydrodynamisch ausgefeilten Kielrumpf mit markantem Bugspant, der durch ein solides Spantengerüst die notwendige Steifigkeit erlangt. Einen sehr guten Eindruck hinterlassen die zahlreich vorhandenen Beschläge, die überall dort zu finden sind, wo man sie in der Praxis als sinnvoll erachtet. Die Außenhaut des Bootes präsentiert sich makellos glatt und in spiegelndem Hochglanz. Angemerkt sei jedoch, dass die eleganten Rumpffarben „Stahlblau“ und „Rubinrot“ aufpreispflichtig sind und mit 2395 beziehungsweise 3154 € zu Buche schlagen.
Uttern S55
Anno 1964 begannen die Uttern-Gründer Rolf und Arne Sandström in einer ehemaligen Turnhalle mit der kommerziellen Produktion von einfachen Kunststoff-Jollen. Schon bald darauf ergänzten kleine Sportboote, kompakte Cabin Cruiser und vorübergehend sogar Motorsegler die stetig wachsende Verkaufspalette. Nach und nach avancierte die fortan in der nordostschwedischen Gemeinde Skelleftehamn ansässige Werft zu einem äußerst erfolgreichen Hersteller, der bis zum heutigen Tage mehr als 100000 Bootseinheiten auslieferte. Im Oktober 1996 wurde der florierende Bootsbaubetrieb von der amerikanischen Brunswick Corporation übernommen. Seitdem werden sämtliche Uttern-Modelle mit Mercury- oder Mariner-Motoren beziehungsweise MerCruiser-Innenbordern kombiniert und zu vorteilhaft kalkulierten Paketpreisen angeboten. Wenngleich unter Brunswick-Regie eine rationelle Serienfertigung angestrebt und auch realisiert wird, entstehen die Boote mit dem putzigen Fischotter im Firmenlabel noch immer als Handlaminat. Einen erstklassigen Eindruck hinterlassen die sachgerecht dimensionierten Edelstahl-Beschläge. Im Falle unserer 5,55 x 2,20 m messenden Testkandidatin gibt es vier jeweils 21 cm lange Belegklampen, drei achtern angebrachte Handläufe und eine solide verschraubte Bugreling. Die dunkelblau-weiße Außenhaut des unbelastet rund 690 kg schweren Centre Consolers präsentiert sich sauber ausgeformt, seine Innenschale weist eine Freibordhöhe von stolzen 72 cm auf. Neben dem Festigkeit verleihendem Spantensystem verfügt das Boot über ausgeprägte Kimmkanten und vier in die GFK-Struktur eingearbeitete Glasfiber-Stringer.
Selva D.800 Evolution
Wir haben uns das Toppmodell der RIB-Klasse, die D.800 Evolution, genauer angesehen. Am Spiegel des 8,01 m langen Schlauchbootes mit GFK-Rumpf werkeln zwei Selva-Zweitaktaußenborder vom Typ White Shark 150. In Deutschland werden sowohl die Motoren als auch die Boote vom niederländischen Zubehörspezialisten Allpa vertrieben. Unser Testboot wird privat von Allpa-Chef Mark Rutgers und seiner Familie gefahren. Und Rutgers beschreibt die Vorzüge des Bootes so: „Mit drei Kindern an Bord braucht man schon eine Menge Stauraum, damit keine Langeweile aufkommt.“ Stauraum hat das D.800 Evolution in Hülle und Fülle. Im Bug des drei Meter breiten Bootes schließen sich an den Ankerkasten zwei voneinander getrennte Staukästen an, die neben der Wasserskiausrüstung auch reichlich Platz für Gummitiere und Schwimmärmchen für die Kleinen, Tubes für die Größeren, Rettungswesten und andere Dinge bieten. Die zur Serienausstattung zählenden Polster lassen im Vorschiff eine sehr bequeme Sonnenliege entstehen. Eine Kühlbox passt in das Fach unter dem an der Frontseite in die Steuerkonsole integrierten Sitz. Die Konsole selbst ist mittschiffs platziert. Die Instrumente sind übersichtlich angeordnet und die Schaltungen der Maschinen griffgünstig positioniert. Eine Plexiglasscheibe schützt Fahrer und Beifahrer. Das die Scheibe umlaufende Edelstahlrohr hat einen ausreichend großen Abstand zum Material, um als vollwertiger Handgriff auch bei forcierter Fahrt einen sicheren Halt zu geben. Eine gut gepolsterte Stehhilfe stützt den Piloten. An deren Rückseite hat man eine weitere kleine Bank mit darunterliegendem Staufach realisiert.
Sea Ray 275 Sundancer
Sea Ray Boats, im Jahre 1959 von Connie Ray gegründet, zählt zweifelsohne zu den bekanntesten GFK-Boot-Schmieden der Welt. Seit 1986 gehört die florierende Großserienwerft mit Stammsitz in Knoxville, Tennessee, zum mächtigen Brunswick-Konzern, einem der führenden Wirtschaftsunternehmen in den Vereinigten Staaten. Die mit diversen Qualitätszertifikaten dekorierten Freizeitboote sind in mehr als 70 Ländern rund um den Globus erhältlich und werden über ein straff organisiertes Händlernetz vertrieben. Zuständig für die Belange der hiesigen Kundschaft ist unter anderem die Neustädter Firma Azzurro Yachten GmbH, die der Skipper-Testredaktion ihr brandneues Vorführschiff überließ. Gegenwärtig umfasst die in vier Baureihen gegliederte Produktrange annähernd 40 Modelle und reicht vom trailerbaren Fünf-Meter-Sportboot bis zur imageträchtigen 60-Fuß-Luxusyacht. Traditionell nehmen die allseits beliebten Sundancer-Versionen einen wichtigen Status im Sea-Ray-Sortiment ein. In ihrem jetzigen Layout zur Saison 2005 präsentiert, kommt die etwa 3400 kg schwere 275 Sundancer auf eine Länge von 8,53 m bei 2,59 m größter Breite. Die Fertigungsgüte des Testbootes hinterlässt auch bei näherer Betrachtung einen überzeugenden Eindruck. Einlaminierte Glasfiber-Stringer versteifen die aus widerstandsfähigem Vinylesterharz bestehende Rumpfschale, deren Innenseite mit weißgrauem Topcoat versiegelt ist.