Ein solches Geschoss besitzen zu wollen, ist in Zeiten astronomisch hoher Kraftstoffpreise eigentlich vollkommen unvernünftig. Waschechte Powerboote dieses Kalibers sind teuer in der Anschaffung und im Unterhalt, und, wie man meinen könnte, eher für karibische oder mediterrane Schönwetterregionen als für die hiesigen Gefilde konzipiert. Das unvergleichbare Fahrfeeling an Bord einer Formula 353 Fas3Tech lässt sich kaum in Worte fassen, jeder Skipper mit Benzin im Blut muss es einfach einmal erlebt haben. Doch bevor wir Ihnen zu schildern versuchen, wie sich der Ritt auf einer Kanonenkugel anfühlt, hier zunächst einige grundlegende Informationen über die amerikanische Traditionswerft mit dem klangvollen Namen Thunderbird Products, die in Decatur im US-Bundesstaat Indiana beheimatet ist, ungefähr 300 Mitarbeiter beschäftigt und mit ihren machomäßigen, aber dennoch grazilen Entwürfen rund um den Globus für Furore sorgt.
Pedro Levanto 32
Denn Pedro bedient sich modernster Plasmaschneidanlagen für Stahl und beliefert den ungarischen Partner mit einem kompletten Bausatz. Im Lieferpaket enthalten ist auch gleich der gesamte Baukasten des Holzinterieurs, dessen Bausteine ebenfalls computerunterstützt gefräst werden. So kann in Ungarn der vollständige Bau der Levanto 32 erfolgen, inklusive Antriebs- und Elektroanlage. Jedes Boot wird dann in die Werft nach Zuidbroek transportiert, wo der Endausbau erfolgt. Während bei den größeren Pedros, die komplett im Stammwerk gefertigt werden, nach dem Prinzip des Semi-Custom-Ausbaus gearbeitet wird, stehen für die Levanto 32 zurzeit vier Innenaufteilungen zur Wahl. Das ist wesentlich mehr, als viele Mitbewerber in dieser Klasse bieten können. Die Pedro Levanto wurde auf Basis der größeren Schwester Levanto 44 entwickelt, von der nach ihrer Premiere 2006 bislang mehr als 25 Exemplare gebaut wurden.
Maxum 2200 SR3
Das auch in Europa immer beliebter werdende Fabrikat Maxum gehört wie Bayliner und Sea Ray Boats zur US Marine Corporation, einem Tochterunternehmen des mächtigen Brunswick-Konzerns. Die attraktiv designten Maxum-Entwürfe werden nach einem festgelegten Standard in mehreren renommierten Werftbetrieben gebaut, die sich ausnahmslos in den Vereinigten Staaten befinden. Zur harmonisch abgestuften 2008er-Produktpalette zählen fünfzehn Boots- und Yachtmodelle in Längen zwischen 18 und 43 Fuß. Dabei handelt es sich um trailerbare Rauwassergleiter, schnittige Weekender und besonders luxuriös ausgestattete Sportyachten. Deutsche Exklusivhändler und somit auch Testbootlieferanten der Skipper-Redaktion sind die Gebrüder Salomon aus Alsdorf bei Aachen. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass Bernd und Gustav Salomon für das abgelaufene Geschäftsjahr als die weltweit erfolgreichsten Maxum-Importeure ausgezeichnet wurden.
Silver Eagle WA 650
Angesiedelt in der Kleinstadt Ähtäri, hat sich das 1990 gegründete, in der Folgezeit kontinuierlich expandierende und heute von Juhani Haapaniemi gemanagte Unternehmen mit momentan 85 Mitarbeitern zu einem ernsthaften Konkurrenten des Aluboot-Marktführers Fiskars gemausert, der sein international bekanntes Buster-Programm pikanterweise ebenfalls in Ähtäri produzieren lässt. Im Geschäftsjahr 2007 wurden nicht weniger als 2800 Silver-Einheiten verkauft, wobei sich insbesondere der Export sehr erfolgreich entwickelte. Hierzulande fungiert die Firma Deufin Boote & Yachten aus dem niedersächsischen Elbtalort Bleckede als Generalimporteur. Inhaber Martin Porath (38) hat ein nahezu flächendeckendes Vertriebsnetz etabliert, so dass sich mittlerweile acht ausgesuchte Fachhändler um die Belange der deutschen Silver-Kundschaft kümmern.
Jeanneau Merry Fisher 585
Erst kürzlich konnte die in Les Herbiers an der französischen Atlantikküste beheimatete Großserienwerft ihr 50-jähriges Bestehen feiern. In den vergangenen Jahrzehnten lieferte Jeanneau weit über 70 000 GFK-Schiffe unterschiedlichster Prägung aus. Neben regattaerprobten Seglern werden im Motorbootbereich fünf eigenständige Produktlinien angeboten, wobei sich die Modellpalette für die kommende Saison vielfältiger denn je präsentiert. Gegenwärtig reicht das Portfolio vom preiswerten offenen Gleiter bis hin zur imageträchtigen Prestige 50 S, einer 15,36 m langen Luxusyacht.
R.I.B-LINE 4.7 L Premium
Firmeninhaber Conrad Pischel (32), der Boots- und Schiffbaumeister ist und sich im Jahre 2003 selbstständig machte, lässt seine auf den Namen „R.I.B-Line“ getaufte Bootsserie grundsätzlich in reiner Handarbeit fertigen. Die kräftig aufgekimmten, mit scharfen Stringerpaaren bestückten GFK-Rümpfe, alle Polsterstoffe sowie die mit widerstandsfähigem Hypalon beschichteten Tragschläuche werden nach exakten Vorgaben der rheinischen RIB-Spezialisten von renommierten Partnerunternehmen beigesteuert. Die professionelle Endmontage sämtlicher Komponenten zum einsatzbereiten Boot geschieht dann im Troisdorfer Stadtteil Spich, nur wenige Kilometer südöstlich von Köln.
Linskens Super Cruiser 48
Das äußere Erscheinungsbild stammt vom bekannten niederländischen Designbüro Vripack, für das Interieur zeichnet Werftchef Peter Linskens persönlich verantwortlich. Die Super Cruiser 48 kommt äußerst gefällig daher. Verhaltener Chic umschreibt die Yacht wohl treffend. Das gefällig hochgezogene Schanzkleid im Bugbereich, die doppelwandig ausgeführte Umkleidung des Achterdecks und der massiv solide wirkende Geräteträgerbügel tragen ihren Teil dazu bei. Auch die gerundeten Treppen hinab zur Badeplattform verleihen der Linskens Charakter. Wir betreten die Yacht über die integrierte Badeplattform. Über eine der erwähnten Treppen gelangen wir mühelos und sicher hinauf auf das ausladende Achterdeck. Hier beschränkt sich die Serienausstattung auf eine achterlich gestellte Bank mit Stauraum. Achterdeck, Gangborde und Vorschiff sind mit einem handwerklich perfekt gestaltetem Teakdeck belegt. Das Salondach ist weit nach vorn gezogen, was auf reichlich Innenraum schließen lässt. Dadurch fällt das Vorschiff naturgemäß etwas kleiner aus. Die Gangborde verlaufen in Richtung Bug in einem eleganten Schwung, der optisch durch das Schanzkleid betont wird. Darauf ruht die solide Reling aus Edelstahl. Die Doppelpoller auf dem Vorschiff stehen auf der verbreiterten Schanz.
Ocqueteau Abaco 19
Aktuell werden drei Baureihen auf Kiel gelegt, wobei sich die Serie Timonier an den passionierten Sportangler wendet. Bei der darauf aufbauenden Croisiére-Reihe lenkt man die Aufmerksamkeit auf Komfort an Bord der Pêche-Promenade-Boote. Unter dem Namen Abaco fertigt man Sport- und Kajütboote in sechs unterschiedlichen Längen an. Wir haben uns die kleinste Variante, die Abaco 19, näher angeschaut. Das 5,85 m lange und 2,20 m breite Boot wird von Hand laminiert, wobei der Rumpf teilweise in Sandwichbauart gefertigt wird. Ein Spantengerüst aus Holz wird dauerhaft in die Schale eingepasst und sorgfältig versiegelt. Auffallend am Abaco 19 ist das hohe innere Freibord von rund 90 cm. Darauf aufgesetzt wird die in der Werft angefertigte Reling aus Edelstahl, wodurch fast im gesamten Boot ein stabiler Handlauf zur Verfügung steht. Auch der niedrige, dunkel getönte Windschutz am zentral positionierten Fahrstand weist einen Edelstahlbügel auf, der durch den richtig gewählten Abstand zur Scheibe ebenfalls als Handgriff dienen kann. Für Fahrer und Beifahrer steht eine bequem gepolsterte Stehhilfe bereit. Für weitere Besatzungsmitglieder, die die forcierte Fahrt ihm Stehen genießen wollen, hat man an der Rückseite einen stabilen Griff montiert. Den hinteren Abschluss des Cockpits bildet eine Bank, deren mittlere Rückenlehne aus einem gepolsterten Edelstahlbügel besteht. Dieser ist schwenkbar ausgebildet und erleichtert den Zugang zum Außenbordmotor und auf die kleine Badeplattform mit klappbarer Leiter. Unter der Bank sind die Anschlüsse des 90 l fassenden Brennstofftanks zugänglich sowie die zugehörigen Filter, die Batterie und der Hauptschalter der Bordelektrik.
Seafury 650 Classic
Seafury-Exklusivhändler Thomas Liebig (52), der Diplom-Ingenieur ist und hauptberuflich oftmals mit „dicken Pötten“ zu tun hat, weiß, dass es sich bei seinen Freizeitschiffen eigentlich um ein Nischenprodukt handelt – allerdings um ein, wie wir finden, sehr originelles. Stilistisch an die in den Niederlanden so beliebten Sloepen angelehnt, stammen die Seafurys aus polnischer Produktion. Sie werden in einer renommierten, auf den Bau von Rettungsbooten spezialisierten Werft im pommerschen Ustka, also im Nordwesten unseres östlichen Nachbarlandes, auf Kiel gelegt. Die Komplettierung der Seafury-Boote mit den wesentlichen technischen Komponenten sowie aller Teakholz- und Polsterarbeiten erfolgt dann in einem erfahrenen Fachbetrieb in Holland.
Zodiac Medline Sundream
Zodiac International zählt zu den erfahrensten Schlauchbootherstellern überhaupt und gilt rund um den Globus als unangefochtener Marktführer. In den vergangenen sieben Jahrzehnten wurden mehr als eine Million Einheiten der aufblasbaren Sportboote verkauft. Die derzeitige Produktpalette gestaltet sich vielfältiger denn je. Sie reicht vom winzigen 2,00-m-Yachttender bis zum gewaltigen 8,50-m-High-Tech-Gleiter, der für eine 20-köpfige Crew ausgelegt ist, mit leistungsstarker V6-Doppelmotorisierung bestückt werden kann und sowohl für private (Vergnügungs-)Zwecke als auch für den kommerziellen Einsatz auf hoher See in Frage kommt. Im Professional-Bereich liefert Zodiac maßgeschneiderte Spezialkonstrukte von mehr als 30 Fuß, die zum Teil mit überaus potenten Einbaumaschinen und Jet-Drives ausgerüstet werden.