Brig Eagle E340
Bei jedem Test bleibt nur wenig Zeit, sich mit dem Boot vertraut zu machen. Da hilft es doch, wenn das Boot den Tester gleich zu Beginn freundlich anlächelt. Mit dem Bugbeschlag und den Positionslichtern hat das kleine Eagle fast etwas von einem freundlichen Froschgesicht. Und so sind wir gespannt, was uns der „Froschkönig“ nach dem bekannten Kuss zu bieten hat. Bei besten Wetterbedingungen geht es aus dem großen modernen Yachthafen Baltic Bay von Laboe auf die Förde. Kaum aus dem Hafen, geben wir Gas. Steil stellt sich die BRIG mit ihrem 22,1 kW (30 PS) starken Dreizylinder-Viertakt-Außenborder von Tohatsu an. Der Skipper muss sich nur kurz aus seinem Sitz erheben und etwas nach vorne trimmen, und schon fliegt der „Adler“ los. Im wellenarmen Bereich vor Schilksee ist es dann leicht, die 30-Knoten-Marke zu knacken. Und auch zu zweit sind mit der Testschiffmotorisierung noch 26,8 Knoten drin. Durch die Sitzposition am Heck tut sich die kleine BRIG Eagle E340 mit einer Person an Bord etwas schwer, in die Gleitlage zu kommen. Es fehlt bei den Testbedingungen mit einem Fahrer zwar nur ein Hauch an Gewicht im Bugbereich, aber trotzdem, es fehlt. Es dürfte schon reichen, einen guten Anker nebst Kette sowie die anderen Habseligkeiten im Bugstauraum zu positionieren. Gespannt sein darf man allerdings, wenn das maximale Motorgewicht von 100 kg an den Spiegel gehängt wird. Ein Abfahren der Drehzahlwerte nebst Schallpegelmessung ist aufgrund des nicht installierten Drehzahlmessers (optional) bei unserem Test nicht möglich. So ergeben sich nur die Werte „Maximal“, „Gleitfahrt“ und „Standgas“. Auch die Überprüfung der richtigen Propellerwahl ist nicht möglich, da wir nicht feststellen können, ob die gewünschte maximale Drehzahl von 6250 Umdrehungen pro Minute erreicht wird.
Stama 33
Wenn hierzulande auch noch wenig bekannt, so ist die Stabile Werft, in der die Stamas gebaut werden, alles andere als ein Newcomer. Bereits 1875 wurde der Betrieb gegründet, doch bis zum Ende des letzten Jahrhunderts beschäftigten sich die sizilianischen Schiffsbauer hauptsächlich mit der Produktion von Berufsschiffen, meist für die Fischerei. Erst 1992 wurde vom Urenkel des Firmengründers und heutigen technischen Leiter, Maurizio Stabile, das erste Kunststoffmodell konstruiert (siehe auch Werftporträt in Skipper 02/2008). Mittlerweile ist die Flotte bis auf ein 37 Fuß-Modell ausgebaut. Im Spätsommer 2008 wird ein 50 Fuß-Modell folgen.
Grandezza 28 WA
Grandezza ist ein Wort aus dem spanischen Sprachgebrauch, das die „feierlich-hoheitsvolle Eleganz der Bewegung“ beschreibt. Man könnte auch von „würdevollem Auftreten“ reden, was aber immer noch ziemlich geschwollen klingt. In unserem Fall handelt es sich um einen prägnanten Markennamen für ein durch und durch finnisches Projekt, das im Jahre 2005 seinen Anfang nahm. Seinerzeit zauberte Oy Finn-Marin, bis dahin auf trailerbare Sportboote und Daycruiser spezialisiert, die 9,35 x 3,10 m messende Finnmaster 31 OC aus dem Hut, die anlässlich der internationalen Bootsausstellung in Helsinki offiziell debütierte, dort sogleich auf großes Interesse stieß und kurz darauf als Grandezza 31 OC beworben wurde. Wie die kontinuierlich steigenden Absatzzahlen belegen, haben sich die harmonisch designten Motorboote zwischenzeitlich am Markt etabliert, so dass in naher Zukunft mit weiteren Modellneuheiten zu rechnen ist.
Argos Line 1250 OK
Der Spezialist Vripack bekam den Auftrag, eine komplette Modellreihe zu entwerfen. Das Ergebnis zeigt sich heute in Form der Argos Classic-Serie mit Achterkajüte, aus der folgerichtig die Argos Line mit offenem Cockpit hervorging. Diese Baureihe umfasst vier Yachten mit den Bezeichnungen 1250, 1350, 1500 und 1700. Die Namensgebung geht wohl auf die ersten Baupläne zurück, denn in natura sind fast alle Modelle etwas länger ausgefallen. So misst die 1700 tatsächlich 18 m, die 1350 13,90 m und unser Testboot 1250 in Wahrheit 12,90 m in der Länge über Alles. Unsere Testkandidatin verfügt über ein großes Cockpit und eine Badeplattform auf dem selben Niveau. Dieser Bootstyp erfreut sich einer immer größeren Nachfrage und die Vorteile gegenüber der AK-Variante liegen auf der Hand. Es gibt zwei Ebenen an Bord, Cockpit und Salon können durch die weit zu öffnenden Türen zu einem zusammenhängenden Bereich vereint werden. Die leichte Zugänglichkeit über Badeplattform und Cockpit ist ein weiterer Pluspunkt. Letzteres erreicht man durch eine zweigeteilte Tür im hinteren Süll. Es zeichnet sich durch ein recht hohes Innenfreibord aus, wodurch man sehr geschützt auf den Bänken seitlich des Eingangs sitzt. Insgesamt können hier bis zu acht Personen Platz nehmen.
Aquador 23 HT
Bella-Veneet Oy mit Stammsitz im ostfinnischen Ferienort Kuopio gehört zu den wichtigsten Bootsbaubetrieben der großen nordischen Wassersportnation. Im Jahre 1970 gegründet, wird das florierende und seit jeher stark exportorientierte Unternehmen von Raimo Sonninen geleitet, der in acht modernen Fertigungsstätten insgesamt 340 Mitarbeiter beschäftigt und mehr als 100 autorisierte Fachhändler in 23 Ländern benennen kann. Neben den über Jahrzehnte bewährten Hausmarken Bella und Flipper Boats hat man mit Aquador ein drittes Fabrikat im Sortiment, das qualitativ auf einem bemerkenswert hohen Niveau angesiedelt ist. Ursprünglich wurden Aquador-Boote im irischen Cork auf Kiel gelegt, doch im Sommer 2000 verlagerte Managing Director Sonninen die Produktion zurück in heimische Gefilde, um fortan in den stilistischen Feinschliff der von Hand laminierten Kunststoffgleiter zu investieren.
Apreamare Maestro 51
Die Maestro-Baureihe ist anders, anders als jede Yacht, die je unter der Leitung von Norberto Ferretti gebaut wurde. Wer die Maestro 51 zum ersten Mal sieht, muss Stellung beziehen. Entweder, er findet sie hässlich, oder aber zumindest interessant. Grund der Polarisierung der Geschmäcker ist die Gestaltung der Superstruktur, also der Aufbauten. Keine von italienischen Werften bekannten gefällig runden Linien. Bei der Maestro stehen die Scheiben im rechten Winkel zum Deck. Dass dennoch eine Rundung vorhanden ist, sieht man nur, wenn man die Yacht von vorne betrachtet. Die seitlich abschließenden Glaselemente sind rund und greifen die Linienführung der Decks auf. Abgerundet sind auch die achterlichen Scheiben des Salons. Soviel Glas? Ja, denn prägendes Design-Element der Maestro 51 ist die wahrhaft großzügige Verglasung im Bereich des Hauptdecks. Der Autor begrüßt den Designansatz aus ganz persönlichen Gründen. Bei einer subjektiv durchaus durchschnittlich angesehenen Lebendgröße von 186 cm habe ich schon bei einer Reihe von Yachten dieser Klasse beim Fahren vom Innensteuerstand arge Gedanken an den Zustand meiner Bandscheiben gestellt. Die Boote sehen von außen geschmeidig aus, lassen sich von innen aber nur unter Inkaufnahme unnatürlicher Verrenkungen fahren. Einzige Alternative wäre der „Blindflug“, den ich aber generell ablehne. Am Steuerstand der Maestro 51 gibt es hinsichtlich der Sicht absolut keine Probleme.