Neben Kabinenbooten entwarf Arnestad auch eine Reihe recht erfolgreicher Rennboote in verschiedenen Klassen, darunter auch Offshorer. Von dieser Erfahrung profitiert auch die Arctic Blue 27. Dieses Modell ist wahlweise mit Außen- oder Innenbordermotorisierung lieferbar. Unser Testboot wird vom TDI 265-6 von VWmarine angetrieben. Der Rumpf weist im Bugbereich eine Aufkimmung von 23 Grad auf und verfügt über zwei markante Stufen. Technic Industry hat die Entwürfe Arnestads auf handwerklich hohem Niveau umgesetzt und ein rauwassertaugliches RIB mit einigen pfiffigen Details auf Kiel gelegt. Die GFK-Verarbeitung hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Die mit Hypalon beschichteten Tragschläuche werden vom britischen Spezialisten Henshaw maßgenau geliefert. Zwischen die Endkappen des Tragschlauches schmiegt sich die elegant gerundete Badeplattform mit klappbarer Leiter. Serienmäßig ist sie, wie auch der Cockpitboden, mit einer Antirutschstruktur im GFK versehen, wahlweise kann hier ein hochwertiges Teakdeck verlegt werden. Auch eine Dusche kann optional geordert werden. Der Weg ins Cockpit führt.
Vincere 186
Vincent van Uden war sich seiner Sache so sicher, dass er gleich mit einer 18-m-Yacht ins Geschäft einstieg. „Durch unsere jahrelange Erfahrung mit Schiffen bis 30 m Länge gibt es für Entwurf und Bau luxuriöser Yachten keine Überraschungen mehr. Dann macht es auch keinen Unterschied, ob man mit einem zehn Meter langen Boot oder einem mit fast der doppelten Länge beginnt.“ Die Vincere 186 folgt dem Trend nach Größe im Wassersport. War vor zehn Jahren eine Yacht von zwölf Metern Länge ein großes Boot, beginnt diese Klasse heute bei 15 m. Mit ihren 18,60 m Länge ist die Vincere auf jeden Fall eine imposante und dabei elegante Erscheinung. Konstruktionen mit leichtem Fächersteven, klarem Aufbau und abgerundeter Heckkante mit geschwungenen Treppen zur Badeplattform liegen derzeit voll im Trend. Charakteristisch für die Vincere ist das halbhohe Schanzkleid mit Edelstahlabdeckung und der darauf sitzenden flachen Edelstahlreling. Im Schanzkleid wurden die Durchbrüche für den Wasserabfluss und die Festmacher eingelassen. In den Kabelgatten sorgen jeweils zwei stabile Rollen für eine schonende Leinenführung.
AMT 170 R
AMT-Veneet Oy, so der vollständige Name der in der nordkarelischen Stadt Kontiolahti beheimateten Werft, kann mit einigen aussagekräftigen Referenzen aufwarten. Von 1987 bis 2005 fungierte man als einer der Rumpflieferanten von Konekesko Marine, dem international bekannten Anbieter der Yamarin-Gleiter. In diesem Zeitraum wurden nicht weniger als 26000 Boote auf Kiel gelegt. Mittlerweile verfolgt AMT-Veneet Oy einen anderen Kurs. Zu Beginn der Saison 2006 präsentierte der von Firmengründer und Chefkonstrukteur Aimo Mustonen gemanagte 47-Mann-Betrieb eine eigene Bootskollektion. Nicht zu übersehen ist, dass man sich stilistisch am gelungenen Yamarin-Design orientiert, ohne dabei eine Kopie des populären Konkurrenzproduktes zu sein.
Azure 279 Cuddy
Typisch für eine US-Sportbootwerft, fertigt Azure Boats sowohl konventionelle Bowrider als auch die sogenannten „Sport Decks“, die ebenfalls ein offenes, aber rundlich zulaufendes Vordercockpit besitzen. Neben der Azure 275 CR, einem brandneuen Sportscruiser, der voraussichtlich im Rahmen der Boot & Fun Berlin debütieren wird, ist die 279 Cuddy die einzige Azure-Variante mit einem Kabinenabteil. Azure Boats gehört zur finanzstarken Bennington Marine Group, gilt aber als unabhängiger Produzent. Bislang wurden etwa 2500 Sportboote dieser Marke ausgeliefert. 300 Kilometer östlich von Chicago angesiedelt, beschäftigt die innovativ ausgerichtete Werft 125 Mitarbeiter. Die Herstellung der in Längen von 18 bis 29 Fuß erhältlichen Azure-Modelle erfolgt teils im Handauflege-, teils im Faserharz-Spritzgussverfahren. Kennzeichnend für die auffallend sportiv gestylten Boote sind die computerberechneten und strömungstechnisch optimierten Stufenrümpfe mit kräftiger V-Kielung - im Falle unserer Testkandidatin beträgt die Aufkimmung 22 Grad.
Aquila 900 Traveller
Der genau 9,00 m lange, 3,00 m breite und etwa 2700 kg schwere Hardtop-Verdränger mit luftiger Vorder- und Achterkabine entstammt einer erst kürzlich lancierten Modellfamilie, die sich aus vier konventionell gestylten Bootstypen in Längen zwischen 23 und knapp 30 Fuß zusammensetzt. Einige Zeit, nachdem Müritz-Yacht-Management mit der Fertigung und Vermarktung der Hanseatic-Stahlyachtserie begonnen hatte, erhielt man zahlreiche Anfragen nach einem kompakten und geräumigen GFK-Wanderboot. „Rein zufällig“, so MYM-Inhaber Andreas Marz (30), stieß man auf eine geeignete Bauform, die seit den 80er-Jahren völlig unversehrt und sozusagen im Dornröschenschlaf in einer ehemaligen Hamburger Bootswerft lagerte. Diese wird nun für die Produktion der Aquila 900 Traveller und deren Schwesterschiff, der Aquila 900 Open, verwendet. Die Aufbauten beider Boote gestaltete der mecklenburgische Fachbetrieb nach eigenen Plänen, und zwar in enger Kooperation mit dem Rostocker Yachtdesigner Steffen Schneider, der bereits federführend am Entwurf der robusten Hanseatic-Kreuzer beteiligt war.
Cranchi Zaffiro 36
Mit der tiefen, angeflanschten Badeplattform misst die Zaffiro 36 die genannten 11,71 m über Alles. Die eigentliche Rumpflänge beträgt aber nur 9,96 m. Was die Bootsbauer aus Piantedo dort untergebracht haben, kann sich durchaus sehen lassen. Der Einstieg in das hochbordige Boot erfolgt in der Regel über die tiefe, teilweise mit Teakholz belegte Badeplattform. Zur Serienausstattung gehören in diesem Bereich die klappbare Badeleiter, eine Heckdusche und der 230 V-Landanschluss. Ins Cockpit gelangt man durch eine Tür an Steuerbord. Diese ist aus einem Edelstahlrohr geformt und trägt in der Mitte die Spule eines 20 m langen Gardena-Wasserschlauches. Eine L-förmige Sitzgruppe für bis zu sechs Personen füllt den achteren Bereich. Der Tisch ist höhenverstellbar und variabel in der Form. Bei Bedarf kann hier auch eine Liegefläche hergerichtet werden. Der vordere Cockpitbereich ist erhöht angeordnet. Das kommt zum einen einer ausgezeichneten Rundumsicht am Fahrstand zugute, das verleiht der darunter liegenden Mittelkabine aber auch eine ausgezeichnete Stehhöhe. Rechts auf der „Empore“ wurde ein Einzelsitz entgegen der Fahrtrichtung montiert. Wer hier Platz nimmt, kann die Fahrt „zugfrei“ in vollen Zügen genießen.
Finnmaster F68 DC
Momentan zählt Oy Finn-Marin Ltd. zu den populärsten finnischen Bootswerften. Angesiedelt im Küstenort Kokkola am Bottnischen Meerbusen, verzeichnet das 1990 gegründete Unternehmen mit 230 Mitarbeitern kräftige Umsatzzuwächse. Im vergangenen Jahr produzierte man 1700 Finnmaster-Boote in Längen von 4,85 bis 7,60 m, von denen rund 70 Prozent ins europäische Ausland exportiert wurden. Hinzu gesellen sich die eleganten Grandezza-Cruiser, mit denen eine anspruchsvolle internationale Klientel bedient werden soll. Als bisher einziges Modell der sogenannten F-Serie erblickte die Finnmaster F68 DC im September 2007 das Licht der Welt, um gleich bei ihrem offiziellen Debüt anlässlich der Scandinavian Boat Show in Stockholm auf großes Interesse des Fachpublikums zu stoßen. Im Bundesgebiet ist der 6,80 x 2,48 m messende Newcomer, von dem innerhalb der letzten zwölf Monate nicht weniger als 125 Einheiten verkauft werden konnten, nach der Premiere in Friedrichshafen jetzt auf der hanseboot und im kommenden Januar während der Düsseldorfer boot in Augenschein zu nehmen.
Kuster A-42
Die Kuster A42 ist als Semi-Backdecker ausgelegt, was viel Lebensraum im Vorschiffsbereich ermöglicht. Diese Bauart verhilft der Yacht auch zu einer sehr schiffigen Ausstrahlung. Die Bauart hat aber auch zur Folge, dass die Sicht nach vorne vom Innensteuerstand aufgrund der Vorschiffsgestaltung etwas eingeschränkt ist. Ein großer Pluspunkt der Kuster A42 ist die große Plicht, die die gesamte Schiffsbreite einnimmt. Anders als die Konstrukte der Mitbewerber hat die A42 keine Badeplattform. Im hinteren Süll lässt sich hydraulisch eine Tür öffnen, die dann sowohl als Gangway aber auch als schräge „Badeleiter“ dient. In der offenen Plicht wurden reihum solide Backskisten mit viel Stauraum angeordnet. Passende Polster mit integrierter Rückenlehne lassen hier individuell gestalteten Sitzraum entstehen. Ein weiteres interessantes Detail ist der aus dem Cockpitboden ausklappbare, höhenverstellbare Tisch. Ganz nach Anlass kann er als Cocktail- oder aber als vollwertiger Esstisch dienen. Die Tischplatte ist ebenfalls in der Größe variierbar. Der Tisch ist übrigens auch Teil eines großen Bodenluks, über das ein großer Stauraum unterhalb der Plicht zugänglich wird.
Honwave T35-AE
Preiswerte Kompakt-Schlauchboote, die dank ihrer geringen Packmaße im Pkw-Kofferraum transportiert werden können, sind ein toller Freizeitspaß für Wassersport-Einsteiger oder den jugendlichen Nachwuchs-Skipper. Überdies erfreuen sich die aufblasbaren Gummiflitzer auch als leicht zu handhabende Motoryacht-Tender großer Beliebtheit. Die Schlauchbootfamilie von Honda Marine, die seit der Saison 2003 unter dem Markennamen Honwave offeriert wird, gliedert sich in drei Baureihen. Neben regelrechten Winzlingen mit simplen Lattenböden, die bereits ab zwei Meter Länge erhältlich sind und nur 27 kg auf die Waage bringen, sind jeweils vier weitere Modelle mit Luft- und Aluminiumboden verfügbar. Als drittkleinster beziehungsweise zweitgrößter Vertreter der von 2,50 bis 4,00 m reichenden „Aluboden-Fraktion“ kommt die exakt 3,50 x 1,71 m messende Honwave T35-AE auf 73 kg Trockengewicht. Folglich sollten sich nach Möglichkeit zwei Personen darum kümmern, das hellgrau kolorierte Bötchen, das mit seinen dunkelblauen Farbapplikationen am Heck auch optisch eine gute Figur macht, ins nasse Element zu hieven.
Maxxon 580 RIB
Bereits seit zwölf Jahren fungiert die Wassersport H. Bonnke GmbH mit Firmensitz im schleswig-holsteinischen Fahrdorf an der Schlei als Maxxon-Exklusivimporteur. Geschäftsführer Tom Köhn (34) arbeitet mit fünf deutschen Regionalhändlern zusammen, so dass die Boote praktisch flächendeckend offeriert werden. Wie die meisten aufblasbaren Gummiflitzer stammen die qualitativ durchaus ansehnlichen Kleinfahrzeuge aus fernöstlicher Großserienproduktion. Alle Maxxons werden im Reich der Mitte gefertigt, und zwar in der zur Provinz Shandong gehörenden Millionenstadt Weihai an der chinesischen Ostküste. Hinter dem amerikanisch klingenden Markennamen verbirgt sich das Unternehmen Sun Selections Co. Ltd., das seine Erzeugnisse in mehr als 30 Ländern rund um den Globus verkauft. Kurioserweise beliefert man auch einige asiatische Konkurrenzanbieter. Zum Beispiel werden die über Honda Marine vertriebenen Honwave-Boote von Sun Selections hergestellt.