Die gesamte Struktur der Typhoon 37 wird aus seewasserbeständigem Aluminium der Güte AL-5083-H321 hergestellt. Das sorgt in Verbindung mit leichtem Material für die Tanks - der Brennstofftank ist ebenfalls aus Aluminium und der Wassertank aus Kunststoff - für eine leichte, doch durchaus stabile Konstruktion. Für den Rumpf wird 5 mm starkes Material verwendet, für Decks und Aufbauten kommen 4 mm starke Aluminiumplatten zum Einsatz. Der Spantenabstand beträgt durchgängig 50 cm. Trocken bringt die Typhoon 37 Coupé 8900 kg auf die Waage. Damit ist die Yacht schwerer als vergleichbare Boote aus GFK, gegenüber Stahlbooten aber ein Leichtgewicht. Die Länge von 11,20 m bei immerhin 3,70 m Breite verspricht viel Lebensraum an Bord und hinsichtlich der zur Auswahl stehenden Motorisierungen auch enorm viel Fahrspaß. Die Werft spricht von Höchstgeschwindigkeiten zwischen 25 und 42 kn, natürlich in Abhängigkeit von den verbauten Aggregaten. In unserem Testboot, das auch auf der Amsterdam in-water Boat Show zu sehen sein wird, kommen zwei Pod-Antriebe des Typs Volvo Penta IPS500 zum Einsatz. Für die dynamische, an einen Backdecker erinnernde Linienführung zeichnet das Büro Sea Level Yacht Design & Engineering aus Muiden verantwortlich.
Skilsö 33 Arctic
Das Lieferprogramm der von Nils Roland gemanagten Skilsö-Werft beschränkt sich auf die exakt 11,00 m lange Topversion 36 FB und drei bewährte 33-Fuß-Modelle, die auf der Basis einer identischen Rumpfkonstruktion wahlweise mit Flybridge und zweitem Steuerstand, als Sportscruiser-Variante oder, wie von uns gefahren, als sogenannte Arctic-Ausführung mit geschlossenem Deckshaus und offenem Achtercockpit zu haben sind. Nachdem man über Generationen hinweg dem Werkstoff Holz den Vorzug gegeben hatte, wurde die Produktion im Jahre 1970 endgültig auf glasfaserverstärkten Kunststoff umgestellt. Das erste GFK-Schiff des alteingesessenen Bootsbaubetriebes war die als unverwüstlich geltende Skilsö 23. Der kompakte Spitzgatt-Verdränger, eine typisch-nordische „Snekke“ mit formschönem Klinkerrumpf, tiefem Kiel und kleinem Dieselmotor, ist bis zum heutigen Tage in den meisten skandinavischen Marinas anzutreffen.
Ranger Tugs R-21EC
Dieses Boot kann man getrost als Dauerbrenner bezeichnen, denn die Präsentation des „Urmodells“ erfolgte bereits in den frühen 80er-Jahren. Stilistisch orientiert sich unsere zur Saison 2009 umfassend modifizierte Testkandidatin am Layout der wind- und wetterfesten Bristol Bay Trawler, die in vielen Gewässern im hohen Norden Amerikas anzutreffen sind und vorwiegend zum Fischfang eingesetzt werden. Neben der 6,40 x 2,03 m messenden R-21EC, deren Trockengewicht mit 1250 kg angegeben wird, gehören zwei weitere Ranger-Tugs-Versionen von 25 und 29 Fuß zur optisch eigenständigen Modellfamilie. Als eingespieltes Designerteam für das momentan recht übersichtliche Portfolio zeichnen Werftchef John Livingston und dessen Vater Dave verantwortlich. Der Senior war, dies als interessante Zusatzinfo, über mehrere Jahrzehnte federführend an der Produktentwicklung und Konstruktion diverser Sportboote und Yachten von Wellcraft, Regal, Reinell, Fountain und Bayliner beteiligt.
Silver Dorado 540
Für jede Menge neugierige Blicke sorgt die Silver Dorado 540 bereits am Steg, denn der stromlinienförmige Kabinenaufbau des schnittigen Gleiters kann optional mit einem Acrylglas-Schiebedach aufgewertet werden. Gegen die Entrichtung von gut angelegten 1950 € sitzt der Skipper dann im Handumdrehen unter einer transparenten, genau 162 cm hohen Kuppel, die weite Teile des offenen Achtercockpits überspannt. Verantwortlich für das futuristisch anmutende Deckslayout der 5,40 m langen und 2,17 m breiten Flitzers ist das hauseigene Designerteam um Silver-Chefkonstrukteur Kyösti Törnqvist. Ihre offizielle Markteinführung erlebte die unbelastet etwa 630 kg schwere Testkandidatin zum Saisonstart 2006, und seitdem war dieses optisch eigenständige Boot auf mehreren internationalen Fachmessen in Augenschein zu nehmen.
Variant 707
Wenn sich Werftinhaber und Chefkonstrukteur Jürgen Schubert dazu entschließt, ein neues Projekt in Angriff zu nehmen, hat dies natürlich seinen Grund. Der inzwischen 69-jährige Bootsbaumeister, der als anerkannter Fachmann und Branchenkenner den Titel „Obermeister der Innung für Bootsbau- und Wassersportbetriebe des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ führt, verzeichnete etliche ernsthafte Anfragen nach einem besonders geräumigen Kabinenboot im gewohnten, ebenso nostalgisch wie charaktervoll anmutenden Variant-Stil. Das Messedebüt der 7,12 m langen, 2,50 m breiten und 1650 kg schweren Variant 707 ging dann anlässlich der Düsseldorfer boot im Januar 2009 vonstatten. Noch im Verlauf beziehungsweise nach Abschluss dieser Saison wird unsere Testkandidatin während der Bootsausstellungen in Friedrichshafen und Hamburg zu bewundern sein.
Formula 240 Sun Sport
Von einem Boot, das zur ungemein attraktiven Formula-Produktpalette gehört, darf man dank der sprichwörtlich guten Gene stets etwas Besonderes erwarten. Um es gleich an dieser Stelle vorweg zu nehmen - wir wurden nicht enttäuscht. Bemerkenswerter Weise handelte es sich bei unserer Testkandidatin um die Baunummer 1, also um das allererste Exemplar der grazil gestylten 240 Sun Sport, die anlässlich der diesjährigen Düsseldorfer boot ihre Weltpremiere erlebte. Als offizieller Formula-Importeur und deutscher Exklusivrepräsentant der mit Kultstatus behafteten Nobelmarke aus den USA fungiert die Essener Firma Poker-Run-Boats Ltd. & Co. KG. Inhaber Alfred Zurhausen (43), ein überaus versierter Powerboat-Experte, pilotiert auch privat einen pfeilschnellen Formula-Offshorer, mit dem er regelmäßig an recht spektakulären Sternfahrten, den sogenannten Poker Runs, teilnimmt.
Gruno Classic 41 Retro
Unsere Probandin, eine Gruno Classic 41 Retro, liegt am Kai der Werft am Reitdiep. Von hier aus kann das Unternehmen ausgedehnte Test- und Probefahrten auch mit Kunden durchführen. Die Yacht ist in zwei Ausführungen lieferbar. Als einfacher Knickspant misst sie 14,70 m in der Länge, als Multiknickspant nur 14,40 m. Mittschiffs ist der Rumpf der Classic 41 Retro recht niedrig ausgebildet. Das erleichtert das Anbordkommen vom Steg aus. Um in der Achterkabine eine angenehme Stehhöhe zu erzielen, entstand ein recht hoher Niveauunterschied zwischen Gangbord und Deck, der durch zwei hohe Stufen überwunden wird. Durch integrierte LED-Lampen sind die Tritte auch bei Dunkelheit sicher begehbar. Zum Bug hin steigen die breiten, ebenfalls sicher begehbaren Gangborde leicht an, was der Yacht zudem eine elegante Note verleiht. Eine Wieling aus Kunststofftauwerk dient als Scheuerleiste. Der Pflugscharanker wird in einer Halterung im Bug gefahren und zählt zum Standardlieferumfang.
Zodiac N-ZO
Für das Design der Debütantin zeichnete der renommierte italienische Konstrukteur Vittorio Garroni verantwortlich. Die sportliche Note wird geprägt vom hoch aufragendem Bug mit tiefem V und den markant geschwungenen Tragschläuchen. Und hier liegt die erste Besonderheit der N-ZO: Die Schläuche sind geteilt, das heißt, sie sind im Bug nicht miteinander verbunden. Der ist Teil der GFK-Konstruktion und mit einem Ankerkasten und -rolle versehen. Serienmäßig werden auch Anker nebst Leine mitgeliefert. Die Schläuche sind recht einfach zu demontieren und wer mag, kann zwischen drei verschiedenen Farben wählen: Marine-Blau, Granit- Grau und Atlas-Beige. Zur Wahl stehen neben der Standardausführung auch die Ausstattungspakete Optimum und Premium, deren Komponenten aber auch einzeln erhältlich sind. Die mit 65 cm recht breiten Tragschläuche aus 1670 Decitex Hypalon Neopren Gewebe sind jeweils in drei Kammern geteilt. Innen sind sie mit versenkbaren Ventilen, außen mit einer breiten Scheuerleiste versehen. Die begehbaren GFK-Flächen weisen eine rutschhemmende Struktur auf und den Deckssprung zum Vorschiff absolviert man über eine Stufe mit aufklappbarem Deckel.
Bella Falcon 26 Fantino
Die im Sommer 2007 vorgestellte Neuauflage dieses auch außerhalb Finnlands sehr beliebten Bella-Klassikers, der seit 1988 rund 800 Mal aus der Form gehoben wurde, ist nach wie vor topaktuell. Im Zuge des behutsamen Facelifts spendierte man der Falcon 26 Fantino, deren hydrodynamisches Rumpflayout vom italienischen Rennbootpiloten und mehrmaligen Weltmeister Renato Molinari stammt, unter anderem einen größeren Badesteg. Wesentlich verbessert zeigt sich der verbreiterte Kabineneinstieg, die nächste Änderung betrifft das Design des Targabügels. Bella-Boote, die nach strengen skandinavischen Sicherheitsnormen in mehreren modernen Fertigungsbetrieben vom Band laufen, entstehen unter Verwendung erstklassiger Rohmaterialien im Handauflegeverfahren. Massives Rovinggewebe verleiht der GFK-Struktur die erforderliche Festigkeit. Das Portfolio der 1970 gegründeten Werft wurde für die laufende Saison nochmals aufgestockt. Es umfasst mittlerweile 22 Modelle in Längen von 5,00 bis 8,48 m. Als zweitgrößte Variante der Bella-Kollektion kommt die 2600 kg schwere Fantino auf 8,25 m über Alles, die Maximalbreite beträgt 2,60 m.
Marco 860 AK
Marco ist eine Produktlinie der bekannten Stahlyachtwerft Succes, und die wiederum wurde von Jachtbouw 2000 übernommen. Man begann mit der Modernisierung der bewährten Boote, was sich in runderen Formen des Decklayouts, einer verbesserten Zugangsmöglichkeit und ein auch längs der Achterkajüte durchlaufendes Gangbord äußert. Die Marco 860 ist in zwei Ausführungen lieferbar - als AK mit Achterkajüte und entsprechend kleinerem Cockpit und als OC mit einer verhältnismäßig riesigen Plicht. Die Preisliste beginnt bei 109500 €, wofür man ein werftneues Tourenboot mit ganz eigenem Charakter erhält. Wir fuhren die Marco 860 AK, deren Ausstattung im Testboot um das Komfortpaket erweitert wurde und mit 126125 € zu Buche schlägt. Durch die behutsame Modernisierung ist es der Werft gelungen, das altvertraute Gesicht der Marco 860 zu bewahren und dem Boot gleichzeitig eine modernere Note zu verleihen. Das macht sich sehr deutlich an den gerundeten Fensterrahmen im Kajütaufbau bemerkbar. Das umlaufende Gangbord ist nicht sehr breit ausgefallen, es lässt sich dank der stabilen und hohen Reling aus Edelstahl aber sicher begehen. Die Oberfläche des Gangbords ist recht glatt gehalten. Dies erleichtert zwar das Reinigen, verlangt aber auch bei Nässe entsprechende Aufmerksamkeit beim Weg auf das Vorschiff. Serienmäßig wird die Marco 860 mit einem selbstlenzendem Ankerkasten und Bugrolle ausgestattet. Standard ist auch der Edelstahlmast auf der Vorschiffskabine mit digitaler Radio- und TV-Antenne.