Bella Boats gehört wiederum anteilsmäßig der amerikanischen Brunswick Corporation. Dadurch ist die Marke Aquador auch international sehr gut aufgestellt. Nur ein Viertel der produzierten Schiffe bleibt in der Heimat. Exportiert wird überwiegend nach Nordeuropa. Dass die Yachten von Aquador für das raue Klima und den langfristigen Einsatz in zuweilen ungemütlichen Gewässern konzipiert sind, wird schon durch die Herkunft klar, denn die Finnen kennen diese Bedingungen nur allzu gut. Entsprechend sorgfältig ist die Aquador 21 WAe konstruiert und gebaut. Durch ihre kompakten Abmessungen und ein Leergewicht ohne Motor von 1370 kg ist sie zudem bestens trailerbar. Der 250er Mercury Verado, der am Testboot montiert ist, beschert der Waage weitere 288 kg. Einer kleinen Crew von zwei Personen bietet die 21 WAe durch ihre Bugkabine und entsprechende Ausstattung für mehrtägige Törns ein schwimmendes Domizil. Tagestouren sind mit größeren Crews von bis zu sechs Personen möglich. Auffällig für so ein kleines Schiff sind die großzügigen, gut 20 cm breiten Gangborde, die sich elegant in die schnittige Linienführung des Decks integrieren. Das ist sogar im Namen verewigt, denn das „WA“ steht für Walkaround, das kleine „e“ für Evolution.
Drago 29 Olymp
Dieter Öchsner bezieht die Drago 29 Olymp von der griechischen Werft als „nacktes“ Kasko. Alle technischen Installationen und der komplette Innenausbau erfolgen dann in Kürnach. Die gesamte Konzeption unterliegt einem einzigen Leitgedanken: Trailerbar ohne Sondergenehmigung! So ist die Breite mit 2,55 m festgelegt und das Trockengewicht sollte auf jeden Fall unter 3000 kg liegen. Trotzdem soll es an Bord nicht spartanisch, sondern eher komfortabel zugehen. Ein vorweg genommenes Fazit: Es ist gelungen! Vom Steg gelangt man am einfachsten über die in den Rumpf integrierte Badeplattform. Um im Salon eine Stehhöhe von rund 1,85 m zu erzielen, fällt der Rumpf entsprechend hoch aus. Auch auf Gangborde hat man ganz bewusst verzichtet. Bei einer Gesamtbreite von 2,55 m wurden sie dem größeren Raumangebot im Cockpit geopfert. Das fällt aber überhaupt nicht negativ auf, denn der Weg aufs Vorschiff gestaltet sich aus dem Cockpit heraus durch gut ausgebildete und sicher begehbare Tritte sowie der aufklappbaren mittleren Sektion der in Alurahmen gelagerten Windschutzscheibe. Von der mit klappbarer Badeleiter und Heckdusche ausgestatteten Badeplattform führt an Steuerbord ein Gang ins Cockpit.
MasterCraft 300
Erstmals zu Gesicht bekam die Öffentlichkeit den topp-aktuellen MasterCraft-Imageträger während der Miami Boat Show 2009. Die mit Spannung erwartete Deutschland-Premiere erfolgte dann anlässlich der boot Düsseldorf 2010. Dort verzeichnete der brandenburgische Exklusivhändler Maik Freer, Inhaber von MasterCraft Boats Deutschland, ein reges Publikumsinteresse, das nicht zuletzt auf die außergewöhnliche Optik der handlaminierten Kunststoff-Yacht zurückzuführen ist. Die 10,29 m lange und 3,35 m breite MC 300, ein Entwurf des langjährigen MasterCraft-Chefdesigners Kurt Bergstrom, präsentiert sich als überaus exklusiver Weekender mit einem ganz eigenen Stil. Mittlerweile sind 14 Einheiten dieses Bootes entstanden - wir erprobten die Baunummer 2.
Vri-Jon Supreme 45´
Vri-Jon Yachts gehört zur Elite der Stahlyacht-Schmieden aus dem Lande der Tulpen und Grachten. Werftchef Jan Jonas (57), der das Handwerksunternehmen am 12. Juni 1985 in Meppel gründete, ist mit seinem Betrieb bereits seit 1987 in der beschaulichen Ortschaft Ossenzijl im Grenzgebiet der Provinzen Friesland und Overijssel ansässig. Bisher wurden 250 Vri-Jon-Einheiten ausgeliefert, von denen nicht wenige auf deutschen Gewässern anzutreffen sind. In der laufenden (Jubiläums-)Saison bietet man eine gut abgestuf Modellpalette mit durchweg sehenswerten Schiffen zwischen 36 und 50 Fuß an. Da die florierende Werft, die momentan elf Mitarbeiter beschäftigt, jährlich nur vier bis fünf Boote produziert, kann eine Vri-Jon mit Fug und Recht als Exklusivprodukt bezeichnet werden. Bei der von Jan Jonas persönlich entworfenen Supreme 45´ handelt es sich um einen äußerst solide konstruierten Verdränger mit klassischem Knickspant-Rumpf. Der nach CE-Norm C zertifizierte 45-Footer bringt etwa 15 Tonnen auf die Waage. Motorseitig kommen Einzel- oder Doppelanlagen von Volvo Penta oder VW Marine in Betracht.
Bella 850
Ort des Geschehens war die Lübecker Bucht, das Hausrevier des im schleswig-holsteinischen Neustadt ansässigen Bella-Exklusivimporteurs für Deutschland, der Azzurro Yachten GmbH. Die Bella 850, die übrigens auch im Rahmen der Ende Mai stattfindenden hanseboot ancora boat show zu besichtigen sein wird, gehört zu den Bestsellern im Bella-Programm. Seit dem offiziellen Debüt im Frühsommer 2002 ging dieses Boot nicht weniger als 250 Mal über den Ladentisch. Im Laufe der Zeit folgten einige behutsame Retuschen, doch an der stimmigen Basiskonzeption des vorwiegend von Hand laminierten Kunststoff-Gleiters wurde festgehalten. Bevor wir uns näher mit dem brandneuen Vorführschiff befassen, hier noch einige Informationen über die in Kuopio beheimatete Werft, die mittlerweile eng mit dem amerikanischen Brunswick-Konzern kooperiert, aber nach wie vor von Raimo Sonninen gemanagt wird. Neben dem Fabrikat Bella werden mit Aquador und Flipper zwei weitere populäre Bootsserien angeboten. Momentan beschäftigt Bella-Veneet Oy rund 300 Mitarbeiter, die Produktion des stilistisch eigenständigen Marken-Trios erfolgt in sieben modernen Fertigungsbetrieben.
Woterfitz Voyager for 2
Am südöstlichen Ufer des mit einer Fläche von 117 km2 größten vollständig in Deutschland gelegenen Binnengewässers zweigt der schmale Bolter Kanal ab. Dort befindet sich der Charterstützpunkt der Woterfitz Holtkamp & Partner OHG. Firmensitz des 1995 gegründeten Fachbetriebs ist die nur wenige Kilometer entfernte Ortschaft Rechlin. Von Geschäftsführer Bernd Scheiter erfahren wir, dass die handlaminierten Kaskos der aktuellen Woterfitz-Modelle 860 und Voyager for 2 aus polnischer Produktion stammen. Die blitzsauber verarbeiteten Bootsschalen werden in der Rechliner Werft auf professionelle Weise komplettiert und zum fahrfertigen Schiff ausgerüstet. Basierend auf den vom bekannten Designer Andrzej Skrzat konstruierten und bisher 106 Mal gebauten Voyager-Typen 780 und 860, hat Woterfitz („Wasserpfütze“) seit der Saison 2008 die Voyager for 2 im Programm.
Aquanaut Drifter CS 1300
Die Drifter CS-Serie besteht zurzeit aus fünf Modellen in Längen von 11 bis 15 Metern und löst die sehr erfolgreiche Drifter AK-Serie ab. Die Buchstaben CS stehen dabei für Classic und Spezial, und beide Attribute treffen durchaus zu. Die Yachten werden in Multiknickspant-Bauweise gebaut und mit einem lang durchlaufenden Kiel sowie zwei seitlichen Kimmkielen versehen. Dadurch erreicht man neben einem hervorragenden Geradeauslauf auch eine hohe Stabilität. Das Trockenfallen im Wattenmeer wird so und in Verbindung der durch Tunnel und kräftigem Sandläufer geschützten Propellerlagerung zur absolut sicheren Sache. Mit einer Länge über Alles von 13,10 m stellt unsere Testkandidatin Drifter CS 1300 die goldene Mitte der Baureihe dar. Der Kunde hat bei Aquanaut ein sehr weitgehendes Mitspracherecht hinsichtlich der Einteilung und der Ausrüstung. Im Falle unseres Testbootes geht die Einflussnahme sogar bis in die Gestaltung des Bugs. Der ist bei der Noster Vota abweichend von der Serienausführung als Fächersteven ausgebildet.
Kiebitzberg Trawler 1500
Dass sich die Kiebitzberg GmbH & Co. KG mit der Produktion von Booten und Yachten beschäftigt, dürfte wahrscheinlich nur Insidern geläufig sein, denn bisher glänzte diese Firma auf sämtlichen Wassersportmessen durch Abwesenheit. Vor einem Vierteljahrhundert, also noch zu DDR-Zeiten, von Andreas Lewerken als kleine Holzspielzeug-Manufaktur gegründet, entwickelte sich der ostdeutsche Handwerksbetrieb zu einem echten Vorzeigeunternehmen, das bereits mehrere bedeutende Auszeichnungen erhielt. Unter anderem wurde Lewerken im Jahre 1999 „Der Große Preis des Mittelstandes“ verliehen, nachdem man kurz zuvor das traditionsreiche Werftgelände gegenüber des uralten Havelberger Doms übernommen hatte. Mit momentan 60 Angestellten gehört die Kiebitzberg Gruppe zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Das vielfältige Portfolio splittet sich in die Bereiche Mineralstoff-Verarbeitung, Möbelwerkstätten sowie Schiff- und Yachtbau.
Aqualine 690 Weekender
Unser Testschiff, das anlässlich der letzten Friedrichshafener Interboot für Probefahrten auf dem Bodensee zur Verfügung stand, erfreute sich nicht nur unter den Messebesuchern eines stetigen Zulaufs. Auch viele Aqualine-Kunden favorisieren das 6,90 m lange und 2,44 m breite GFK-Boot, das seit seiner Markteinführung im Jahre 2004 kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Gegenwärtig besteht die Aqualine-Range aus sechs Typen in Längen von 17 bis 25 Fuß, wobei es sich mit Ausnahme der im holländischen Sloepen-Stil designten Aqualine 626 Classic um vielseitig einsetzbare Sportkabinenboote handelt. Ein polnischer Fachbetrieb liefert die handlaminierten Kaskos, während die technischen und elektrischen Installationen sowie sämtliche Holz- und Sattlerarbeiten im Bootscenter an der B1 in der brandenburgischen Inselstadt Werder erfolgen. Firmeninhaber Frank Schaper, der alle Boote seiner Hausmarke in Deutschland zertifizieren lässt, kann also mit Recht auf das Gütesiegel „Made in Germany“ verweisen.
Cantia 28′ Cabin Cruiser
Die Frage, warum eine Werft mit 37 Jahren Erfahrung im Stahlyachtbau erstmals ein Kunststoffboot ins Verkaufsprogramm integriert, ist relativ einfach zu beantworten. Im Vergleich mit einem Stahlschiff der Acht- bis Neun-Meter-Klasse sind die Herstellungskosten niedriger, und außerdem konnte man davon absehen, ein völlig neues Modell zu konstruieren. Der Entwurf der 8,45 m langen und 3,23 m breiten Cantia 28´, die sich konzeptionell an einem seegängigen Lotsenboot orientiert, stammt nämlich aus England. Dort wurde ein identisch bemessener Cabin Cruiser namens Kent 28 bis ins Jahr 2003 auf Kiel gelegt. Pedro-Boat BV übernahm die Formen, sicherte sich die Produktionsrechte und entschied, sämtliche Laminierarbeiten unter Einhaltung strenger Qualitätsrichtlinien von einem niederländischen Spezialbetrieb ausführen zu lassen. Die angelieferten Kaskos werden dann in ‧Zuidbroek auf professionelle Weise komplettiert. Anzumerken wäre noch, dass unter Pedro-Regie einige behutsame Modifikationsmaßnahmen vorgenommen wurden, die primär auf eine verbesserte Ergonomie für den künftigen Eigner abzielen.