Offenbar gibt es für das Galeon-Management keine Grenzen. Für 2011 hat die im Danziger Vorort Straszyn angesiedelte Traumfabrik die Präsentation einer Aufsehen erregenden 78-Fuß-Yacht angekündigt. Das atemberaubende Tempo, mit dem Galeons Modellrange in schöner Regelmäßigkeit erweitert wird, verblüfft und begeistert zugleich. Hinter der Erfolgsstory steht ein cleverer Geschäftsmann namens Wieczyslaw Kobylko, der das Unternehmen seit den Anfängen in den frühen 1980er-Jahren leitet. Unter der Regie des studierten Nautikers mit Kapitänspatent mauserte sich der einstmals winzige Werftbetrieb zu einem der richtungweisenden Boots- und -Yachtproduzenten in Europa. Gegenwärtig beschäftigt Big Boss Kobylko 600 versierte Fachkräfte.
Consonant Noaber 47
Mijnt Kruiskamp ist der Kopf der Consonant-Werft, die im niederländischen Vriezenveen ihren Sitz hat. Er fühlt sich den Wünschen seiner Kunden eng verpflichtet. Seine Schiffe sieht er, wenn auch auf Grundkonstruktionen basierend, eher als Einzelanfertigungen, die weitestgehend auf die individuellen Bedürfnisse der Eigner abgestimmt sind. Bekannt ist die Werft bisher unter anderem durch die Motoryachten der Kuster-Baureihe, die in vier Längen zwischen 9,40 und 13,65 m angeboten werden. Noaber heißt die neue Serie der Werft. Beide Baureihen wurden in Eigenregie entwickelt. Die Noaber 47 ist das erste Schiff der neuen Linie, die in Zukunft Motoryachten zwischen 14 und 20 m Länge beinhalten soll. Marinus Meijers Yacht Design unterstützte die Werft bei der Entwicklung der Noaber-Serie. Die neuen Yachten richten sich insbesondere an Interessenten, die längere Distanzen zurücklegen wollen und langlebige, ganzjährig einsetzbare Boote suchen, die selbst harten Bedingungen auf hoher See standhalten müssen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Schiffe auf Wunsch mit zwei Antrieben zu haben sind und sich bisher alle Käufer für diese Option entschieden haben.
Sessa Key Largo 20
Die italienische Marke Sessa Marine ist bekannt für solide und sorgfältig konstruierte Yachten mittlerer Größe. Die Werft aus Bergamo hat in den letzten Jahren insbesondere die offenen Sportkreuzer der Key-Largo-Baureihe Zug um Zug überarbeitet. Jüngster und derzeit kleinster Spross dieser Serie ist die neue Key Largo 20. Markenzeichen der modernen Sportboote sind ein großzügiger Decksbereich mit viel Liegefläche, breite Gangborde und eine markante Zentralkonsole mit dem Steuerstand. Selbst das kleinste Modell verfügt über eine Bugkabine mit zwei Kojen für die Übernachtung. Das Design ist durch eine sehr sportliche und schnittige Linienführung geprägt. Ein für die Serie typischer, abgeflachter Bug ist ein weiteres Merkmal der Key Largos. Alle Schiffe der Baureihe werden werksseitig ausschließlich von Yamaha-Außenbordern angetrieben. Das Flaggschiff der Serie, die Key Largo 36 (siehe Test in Skipper 2/2009) verfügt dabei über bis zu drei Yamaha F 350. Unser Testboot, die neue Key Largo 20, ist mit der Maximalmotorisierung, einem Yamaha F 150 ausgerüstet. Auch die auffällige weiße Lackierung der Motoren, gehört mittlerweile zum Markenzeichen der flotten Italiener - allerdings wird dafür ein stolzer Aufpreis von 2380 € verlangt.
Bavaria Sport 38
Wie bei den beiden Schwesterbooten charakterisiert die Bavaria Sport 38 ein hohes Freibord. Dadurch erreicht man unter Deck eine Stehhöhe von beachtlichen 2,10 m und einen niveaugleichen Gangbordverlauf. Ins Cockpit gelangt man über die in den Rumpf integrierte, serienmäßig mit Teakholz belegte Badeplattform. Standard ist die Ausrüstung mit verdeckter, klappbarer Badeleiter und Heckdusche. Wer allerdings warm Duschen möchte, muss den Boiler aus der Optionsliste ordern. An Steuerbord gelangt man seitlich der großen Sonnenliege ins Cockpit. Vor dem Geräteträger führen drei bequem begehbare Tritte auf das Gangbord. Hier ist auch der Einfüllstutzen für den 720 l fassenden Brennstofftank platziert, allerdings senkrecht, was den Tankvorgang etwas kompliziert. Wer das Gangbord an Backbord benutzen will, muss entweder über die Sonnenliege steigen oder aber den Weg über die Badeplattform wählen. Gangborde und Cockpitboden sind in der Standardausführung mit einer rutschhemmenden Struktur im GFK versehen, an Bord des Testbootes hat man ein massives Holzdeck verlegt. Eine stabile Reling aus Edelstahl sowie Handgriffe an der Außenseite des Geräteträgers geben beim Gang auf das Vorschiff den nötigen Halt. Der selbstlenzende Ankerkasten und die Bugrolle zur Aufnahme des Ankers sind Serie, das Funktionspaket Anker, bestehend aus elektrischer Ankerwinsch, Anker und 50 m verzinkter Ankerkette, wird mit 1800 € verbucht. Sechs robuste Edelstahl-klampen stehen für die Festmacher bereit.
Gruno 53 Trawler
Schon traditionell zählt die Jachtwerf Gruno B.V. zu den gefragtesten Adressen, wenn von Stahlyachten aus Holland die Rede ist. Der im friesischen Zoutkamp beheimate Familienbetrieb wurde 1971 von Willem Houwen gegründet. Mittlerweile stehen die Söhne George (47) und John Houwen (43) am Firmenruder, dennoch ist der 69-jährige Senior-Chef nach wie vor ins Tagesgeschäft involviert. Seit den Anfängen lieferte man etwa 1000 Schiffe aus, von denen Hunderte auf hiesigen Gewässern anzutreffen sind. Dabei erfreuen sich die robusten Motorkreuzer der Marke Gruno nicht nur unter privaten Käufern, sondern auch bei kommerziellen Yachtvercharterern großer Beliebtheit. Momentan werden 17 Modelle in Längen von 8,30 bis 17,25 m angeboten, der Vertrieb der Boote erfolgt ausschließlich über die exportorientierte Werft.
North Line 37 Express
Unsere 12,00 x 3,85 m messende Testkandidatin, die anlässlich der Hiswa te water im nassen Element präsentiert wird, kann durchaus als Exklusivprodukt beworben werden, denn seit der Markteinführung in der Saison 2007 liefen bei Jachtbouw Zevenhuizen nur drei Einheiten des seegängigen GFK-Kreuzers vom Stapel. Objektiv betrachtet ist das natürlich kein optimales Ergebnis, zumal dieses Boot einige herausragende Eigenschaften besitzt. Werftchef Sipko van Sluis (38), der den 1976 gegründeten Bootsbaubetrieb im Millennium-Jahr von seinem Vater übernahm, stellte mit Henk Sijbranda (43) erst kürzlich einen versierten Sales Manager ein. Dessen vorrangige Aufgabe ist, dem Fabrikat North-Line möglichst zeitnah zu größerer Popularität zu verhelfen und potentielle Kunden aus ganz Europa für das Konzept zu interessieren. Dazu passt die Information, dass schon bald eine neue Werkshalle bezogen wird. Damit ist die niederländische Werft in der Lage, ihre Fertigungskapazitäten signifikant zu erhöhen.
Frauscher 717 GT
Puristen und Gralshüter alter Couleur werden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und wehklagen: „Gute Güte, das geht doch nicht!“ Doch, natürlich geht's! Nicht jeder kann sich einen maritimen Oldtimer aus den goldenen 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts leisten, und etliche, die es könnten, scheuen dann doch den Pflegeaufwand und die hohen Unterhaltskosten. Was liegt also näher, das Gefühl einer glorreichen Epoche des motorisierten Wassersports mit modernen Werkstoffen und zeitgemäßer Technik zu transportieren? Nichts! Und so entstand zunächst auf dem Papier, dann aber sehr rasch auch in der Realität, die 717 GT. Viele Details scheinen dem kundigen Betrachter irgendwie vertraut. Der messerscharf aufgekimmte Steven, der Stufenrumpf, die minimalistisch anmutenden Deckslinien. Die Anklänge an die Modelle Lido und Benaco sind unverkennbar, dazu ein Schuss St. Tropez 757, und doch fügt sich alles zu einem harmonischen neuen Ganzen zusammen.
Minor Offshore 28
Unter Kennern genießt die finnische Traditionsmarke Minor einen exzellenten Ruf, und dies bereits seit Jahrzehnten. Hergestellt wird die fortan aus zehn Varianten bestehende Range von Sarins Boats, einem 1967 gegründeten Familienunternehmen, das in der Küstenstadt Kokkola am Bottnischen Meer beheimatet ist. Gegenwärtig beschäftigt Werftchefin Lillemor Sarin 36 Mitarbeiter. Die Fertigung der wind- und wetterfesten Allroundboote, die in Längen zwischen 21 und 37 Fuß zu haben sind, erfolgt in zwei modernen Produktionsstätten. In der laufenden Saison beabsichtigt der exportorientierte Bootsbaubetrieb, insgesamt 70 Minor-Einheiten auf Kiel zu legen. Nach der Endmontage wird jedes Exemplar penibel überprüft und unter realen Bedingungen im Wasser getestet. Als Alleinimporteur für Deutschland, Österreich und die Schweiz fungiert Frank van Delden, Inhaber der im ostfriesischen Esens ansässigen Harle Yachtbau GmbH. Der versierte Fachhändler beliefert neben privaten Kunden auch etliche kommerzielle Abnehmer. So befinden sich speziell ausgerüstete Minor-Boote im Fuhrpark von Rettungsorganisationen, Fischereiaufsichtsbehörden und der Wasserschutzpolizei.
Jeanneau NC 11
Die Buchstaben-Kombination „NC“ bedeutet „New Concept“, und auch im druckfrischen Produkt-Flyer der französischen Großserienwerft ist vielfach von einem „neuen Konzept“ die Rede. Inspiziert man die Jeanneau NC 11 am Steg, sind jedoch mehr oder weniger starke Ähnlichkeiten mit verschiedenen toppaktuellen Modellen renommierter nordischer Bootsbaubetriebe auszumachen. Verantwortlich für das betont schnörkellose Styling der 10,85 m langen und 3,73 m breiten Kunststoff-Yacht, die als aufwändiges Handlaminat entsteht, zeichnet der italienische Designer Vittorio Garroni. Die speziell unter ergonomischem Aspekt überzeugende Aufteilung des Bootes basiert auf einem Entwurf des Innenarchitekten Jean-Francois de Premorel. Aus der Form gehoben wird der generell in trendigem Grau-Weiß kolorierte Newcomer in Les Herbiers im Département Vendée, wo Chantiers Jeanneau seit der Gründung im Jahre 1957 ansässig ist.
Privateer 50 Trawler
Klein ist angesichts einer Länge von 14,95 m natürlich relativ. Werftchef Michiel van Rijssen erklärt denn auch, dass das Einsteigermodell in die Baureihe sowohl alle wichtigen europäischen Binnenwasserwege, gleichzeitig aber auch große Seeräume bewältigen soll. Damit stand die Baulänge mit unter 15 m Länge fest. Auch die Durchfahrtshöhe wurde mit 3,45 m so ausgelegt, dass der Binnenweg über das französische Kanalsystem zum Mittelmeer machbar ist. Dazu passt denn auch der Tiefgang von 1,30 m. Die Zertifizierung nach CE-Kategorie A lässt im Zusammenspiel mit überlegt ausgesuchter Technik auch weite Reisen über das offene Meer zu. Ganz weit oben im Lastenheft der Werft stehen die Begriffe Sicherheit und Komfort. Deshalb sind alle für den sicheren Betrieb der Yacht notwendigen Systeme redundant verbaut und Komfort zeigt sich nicht nur in der Qualität der Polsterung und der Größe der Nasszellen, zum Komfort zählen auch ein stabiler, seetüchtiger Rumpf, eine qualitativ hochwertige und damit wartungsfreundliche Versiegelung sowie gute Dämmung hinsichtlich Schall und Temperaturen. All dies sind Kriterien, die auf den ersten Blick nicht unbedingt auffallen, sich aber natürlich im Preis niederschlagen. Privateer räumt den Kunden ein sehr weitreichendes Mitspracherecht hinsichtlich der Aufteilung und der technischen Ausrüstung ein. Deshalb spricht man in der Werft auch zu Recht von Custom Build-Yachten.