Neben der im Februar 2009 lancierten Alfa wird die ausschließlich für Außenbordmotorisierung entworfene TG-Flotte durch drei weitere kompakte Kabinengleiter komplettiert. Diese zeichnen sich durch clevere Details und ein enorm sicheres Fahrverhalten aus. Verantwortlicher Konstrukteur und somit Erfinder des markanten Designs unserer Testkandidatin, von der bisher 25 Einheiten aus der Form gehoben wurden, ist Frese Gustafson (35), dessen Vater Tage Gustafson die Werft anno 1973 gründete. Inzwischen wird die angesehene GFK-Boot-Schmiede, die ihre Wurzeln im Bootsrennsport hat und dort etliche beachtliche Erfolge verbuchen konnte, von Tage Gustafsons Halbbruder Jan Gustafson (34) gemanagt. Der im südfinnischen Porvoo beheimatete Handwerksbetrieb, der nach der familieninternen Übernahme unter Freja Marine Oy Ltd firmiert, legte schon immer größten Wert auf eine vorzügliche Produktqualität. Trotz der auf unbedingte Solidität abzielenden Bauweise bringt die 7,30 m lange und 2,77 m breite TG-Alfa, die beim ersten Messeauftritt in Helsinki zum „Boat of the Show“ gekürt wurde und vor wenigen Wochen ihre hanseboot-Premiere erlebte, nur 1800 kg auf die Waage. Der von Hand laminierte Newcomer erfüllt die Anforderungen der CE-Norm C, so dass raue Küstenreviere bedenkenlos in die Törnplanung einbezogen werden können.
Venatus Open
Das offizielle Debüt der Venatus Open erfolgte anlässlich der boot Düsseldorf 2010. Speziell unter Petrijüngern stieß das von Hand laminierte GFK-Modell auf großes Interesse. Initiator des Venatus-Projektes ist Bootscenter-Bielefeld-Inhaber Siggi George. Der 59-jährige Branchenkenner, der in der Vergangenheit mehrere konzeptionell ähnliche Fabrikate im Verkaufssortiment hatte, ist davon überzeugt, mit dem 7,45 m langen und 2,50 m breiten Verdränger spätestens mittelfristig einen Volltreffer zu landen. Diverse Anfragen potenzieller Kunden, die aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus Holland und der Schweiz, Dänemark und sogar aus Norwegen kommen, scheinen dies zu bestätigen. George beabsichtigt übrigens als logische Konsequenz, mit den Venatus-Booten nach der Teilnahme an der Boot & Fun Berlin schon bald auf skandinavischen Fachmessen Flagge zu zeigen.
Sea Ray 235 Weekender
Der Name sagt alles. Ein Weekender, also ein Boot für die Wochenendnutzung, sollte es sein. Eine komfortable, wenn auch kleine Kabine muss also eine Übernachtung erlauben. Aber auch das ausgiebige Sonnenbaden, Wakeboarden, Wasserski fahren und Angeln sollte möglich sein. Zudem muss so ein Schiff für Wochenendtrips auch in das Revier der Begierde verbracht werden können. Es muss also trailerbar sein. Die neue Sea Ray 235 Weekender erfüllt alle diese Bedingungen. Da für die gesamte Entwicklung nur ein Jahr zur Verfügung stand, konnte man das Boot nicht völlig neu erfinden. Warum auch, wenn eine gute und bewährte Basis bereits vorhanden war? Deshalb wurde das neue Schiff auf dem bestehenden Rumpf der Sea Ray 255 aufgebaut und ein völlig neues Deck modelliert. Die Ausstattung des kleinen Kreuzers ist flexibel wählbar. Um den individuellen Ansprüchen des Eigners zu entsprechen, kann ein Übernachtungspaket ebenso geordert werden wie eine Ausrüstung mit Angelzubehör oder ein Druckwassersystem mit Wassertank und Heckdusche.
Bruijs Spiegelkotter 12.80 Cabrio
Der zumindest für potenzielle deutsche Interessenten geltende „Geheimtipp-Status“ erklärt sich damit, dass Bruijs Jachtbouw BV bisher auf allen hiesigen Wassersportmessen durch Abwesenheit glänzte. Eventuell könnte sich das in naher Zukunft ändern, doch wirklich angewiesen ist Werftchef George Bruijs offenbar nicht auf den Werbeeffekt einer Bootsausstellung. Der 38-jährige Maschinenbauingenieur, der das traditionsreiche Handwerksunternehmen mit derzeit zwölf Beschäftigten anno 2000 von seinem Vater Cees Bruijs übernahm, beschreibt die Auftragslage als „gut“ und verweist in diesem Zusammenhang auf einen festen Kundenstamm in den Niederlanden und Belgien. Theoretisch und auch praktisch ist Bruijs Jachtbouw in der Lage, pro Saison bis zu acht Bootseinheiten zu produzieren. Dazu sei angemerkt, dass sämtliche Schweiß-, Holz- und Lackierarbeiten auf dem Firmengelände in Bergen op Zoom, einer Stadt in der südholländischen Provinz Nordbrabant, erfolgen. Lediglich die Polsterelemente und Verdecke sowie die seitens der Werft installierten Technik-Komponenten werden von Zulieferern beigesteuert.
Boston Whaler 150 Super Sport
Boote von Boston Whaler werden als unsinkbar beschrieben. Damit warben zwar schon die Erbauer der Titanic – das Schicksal ist bekannt – doch auf die Boote des renommierten amerikanischen Herstellers trifft diese Eigenschaft wirklich zu. Der Zwischenraum der zweischalig aufgebauten GFK-Rümpfe ist grundsätzlich mit Polyurethan-Hartschaum gefüllt. Boston Whaler setzt dieses Verfahren bereits seit der Firmengründung im Jahre 1958 ein. Was immer also passieren mag, komplett sinken wird so ein Boot sicher nie. Das schafft Vertrauen. Außerdem führt die Bauweise zu einer sehr hohen Stabilität des schwimmenden Untersatzes, und die Dämmung durch den Schaum sorgt für eine geringe Geräuschentwicklung. Unsinkbarkeit alleine macht aber längst kein gutes Boot aus. Neben den Laufeigenschaften spielt auch die Ausstattung eine wichtige Rolle. Und besonders hier wird seitens der Werft eine Menge geboten, um die Ansprüche möglichst vieler Interessenten mit entsprechendem Sonderzubehör für unterschiedliche Aktivitäten auf dem Wasser zu erfüllen.
Ferrum 750 HT
Aus genau dieser landschaftlich reizvollen Region in Mecklenburg-Vorpommern stammt unsere Testkandidatin. Als kleinstes Modell einer vom international bekannten Rostocker Yachtdesigner Steffen Schneider entwickelten Stahlboot-Serie wird die 7,78 m lange und 2,90 m breite Ferrum 750 HT in der Ortschaft Marlow bei Ribnitz-Damgarten auf Kiel gelegt. Verantwortlich für die Herstellung der sorgfältig verschweißten Kaskos ist die Metallbau Oelke GmbH, die darüber hinaus alle technischen Installationen übernimmt. Benachbarte Partnerbetriebe befassen sich mit der fachmännischen Montage des Interieurs, das vorwiegend aus ausgesuchtem Mahagoni besteht. Konstruktion und Bau des klassisch gestylten Multiknickspant-Verdrängers entsprechen den Anforderungen der CE-Kategorie C. Demzufolge ist der schmucke Newcomer aus dem Nordosten der Republik sowohl im Binnenbereich als auch zum Befahren von Küstengewässern einsetzbar. In kombinierter Quer- und Längsspantbauweise gefertigt, weisen die Rumpf- und Deckssegmente eine Materialstärke zwischen vier und fünf Millimetern auf. Einer konservierenden Epoxyd-Grundierung schließt sich die dauerhafte Versiegelung der Außenflächen an. Diese sind oberhalb des serienmäßigem Antifoulinganstrichs mit hochglänzendem Zwei-Komponenten-Lack beschichtet, die individuelle Farbgebung bestimmt der künftige Eigner. Schon die Baunummer 1 der Ferrum 750 HT hinterlässt einen optisch stimmigen Eindruck - das exzellente Finish und die über jeden Zweifel erhabene Detailqualität eines erheblich teureren niederländischen Spitzenfabrikates darf man natürlich nicht erwarten.
Larson Cabrio 274
Werden die kleineren Larson-Modelle der Serien LX und Senza mit dem computergesteuerten Vakuumverfahren VEC gefertigt, kommt bei den größeren Einheiten die traditionelle Handlaminiertechnik zum Einsatz. Zwischen das schützende Gelcoat und den harzgetränkten Glasfasermatten wird eine Vinylester-Schicht eingebracht. Das Stabilität und Steifigkeit bringende Stringersystem wird aus einem Stück gefertigt und in den Rumpf einlaminiert. Hohlräume werden mit Polyurethanschaum verfüllt, was zusätzliche Robustheit ergibt und gleichzeitig Resonanzen im Betrieb unterdrückt. Der markante Stufenrumpf, von Larson als Duo Delta Conic bezeichnet, verspricht gute Laufeigenschaften. Die gesamte GFK-Verarbeitung hinterlässt einen guten Eindruck.
Noordzeekotter 1200 OK
Basierend auf einem Entwurf der Spezialisten von Vripack Yachting, wird die Kotterserie in enger Abstimmung mit den Kunden auf Kiel gelegt. Fest stehen dabei eigentlich nur die Hauptmaße und die Lage der Schotten. Was die Innenaufteilung, Motorisierung und die Ausbaumaterialien angeht, hat der zukünftige Eigner dann ein sehr weitgehendes Mitspracherecht. Für robuste Qualität spricht nicht nur das Baumaterial Stahl, sondern auch ein Trockengewicht von rund 15 000 kg. Die werden im Testboot von den 120 kW des Steyr Motors MO 166 auf Trab gebracht und resultieren in einer Höchstgeschwindigkeit von 8,4 kn, womit man rund 1 kn über der theoretischen Rumpfgeschwindigkeit unterwegs ist.
Silver Eagle DC 650
Auch nach der offiziellen Übernahme durch Kleinboot-Spezialist Terhi Oy und der neuen Firmierung TerhiTec Oy hat sich am Vertriebssystem der Marke Silver Boats nichts geändert. Die deutsche Kundschaft wird über ein engmaschiges Händlernetz mit zehn Verkaufsstützpunkten versorgt, um den Import kümmert sich in bewährter Manier Silver-Profi und Testbootlieferant Martin Porath (41) aus dem niedersächsischen Elbtal-Ort Bleckede. Im Angebot für die laufende Saison befinden sich 20 Silver-Modelle in Längen von 4,07 bis 7,27 m, wobei das aktuelle Portfolio neben offenen Pultbooten und geräumigen Bowridern auch einige wind- und wetterfeste Kabinengleiter beeinhaltet. Sämtliche Varianten sind für die Bestückung mit Außenbordmotoren vorgesehen.
Ebbtide 224 SE Cuddy
Der knallrot lackierte schwedische V6-Benziner ist nur eine von zehn möglichen Motorisierungen. Neben einem weiteren 4,3-l-Sechszylinder von MerCruiser und dessen achtzylindrigen Markengefährten stehen leistungsstarke Volvo-Maschinen mit bis zu 294 kW (400 PS) zur Disposition. Alternativ sind drei hocheffiziente Dieselaggregate im Programm, wobei Volvo Pentas D3-220 stramme 162 kW und Volkswagen Marines TDI 265-6 noch strammere 195 kW generiert. Die große Vielfalt erklärt sich damit, dass die Ebbtide Corporation zu den wenigen unabhängigen amerikanischen Sportbootwerften gehört - es gibt also keine Markenbindung. Angesiedelt in White Bluff im US-Bundesstaat Tennessee, kann das etwa 150 Mitarbeiter zählende Traditionsunternehmen auf eine mehr als 40-jährige Firmengeschichte zurückblicken. In diesem Zeitraum entstanden ungefähr 20000 Bootseinheiten.