Archiv Archive - Seite 61 von 158 - Skipper Bootshandel

Linssen GS 25.9 Hybrid entdecken

Linssen GS 25.9 Hybrid

Ein klassischer Verdränger, und das ist die Linssen Grand Sturdy 25.9, bewegt sich stets im von ihm geschaffenen Wellenbild. Die mögliche Höchstfahrt wird allein von der Länge des Rumpfes gemessen in der Wasserlinie bestimmt. Das heißt im Falle unserer Probandin, die zwar über Alles 8,20 m Länge aufweist, in der WL aber nur 6,73 m, dass bei rund 11,7 km/h Schluss sein wird. Eines gleich vorweg, mit dem im Testboot verbauten Mastervolt DriveMaster 7.5 Ultra erreicht die rund 6000 kg wiegende Linssen diesen Wert nicht. Der liegt bei 4,6 kn, also 8,5 km/h, aber wer sich einen Verdränger zulegt, erwartet ja auch keine Rennziege, sollte sich aber vorab Gedanken zu den Verhältnissen im Hauptfahrgebiet machen. Was Solidität und Qualität ausmacht, ist auch die „kleine“ Grand Sturdy eine echte Linssen. Der Bootsboden wird aus 6 mm starkem Schiffsbaustahl erstellt. Für die Rumpfwände kommt 5 mm, für die Aufbauten 4 mm starkes Material zum Einsatz. Wie auch bei den größeren Schwestern der .9-Serie werden die meisten Komponenten in Modulbauweise maßgenau vorgefertigt und dann auf der hydraulisch bewegten Produktionsstraße Zug um Zug eingebaut.

Beneteau Swift Trawler 34

Nach der offiziellen Markteinführung, die im Rahmen der Amsterdam in-water Boat Show im Spätsommer 2009 vonstatten ging, folgten gleich mehrere Messeauftritte in verschiedenen europäischen Städten, und überall stieß die inklusive Hecksteg 11,14 m lange und 4,00 m breite Tourenyacht auf reges Interesse. Ihr Deutschland-Debüt gab unsere Probandin anlässlich der hanseboot 2009. Zuletzt war die Swift Trawler 34 auf der 42. boot Düsseldorf in Augenschein zu nehmen. Für das markante Styling des knapp 7500 kg schweren und sehr wuchtig wirkenden GFK-Kreuzers, der ausschließlich mit Cummins-MerCruiser-Technik in Gestalt des sechszylindrigen Turbodiesels QSB5.9-425 und konventionellem Wellenantrieb geliefert wird, zeichnet das renommierte Designer-Duo Bernard Nivelt und Michel Joubert verantwortlich. Aus deren Repertoire stammen auch das bezüglich der Rumpfabmessungen identische 34-Sedan-Modell und die beiden im Vorspann erwähnten, deutlich größeren Swift-Trawler-Versionen. Auf Kiel gelegt wird Beneteaus extravagante Trawler-Range im Küstenort Saint-Hilaire de Riez, wo sich der Hauptsitz des traditionsreichen Bootsbauunternehmens befindet. Die Geschichte der Werft reicht übrigens bis ins 19. Jahrhundert zurück. Anno 1884 konstruierte Firmengründer Benjamin Bénéteau sein Pilotprojekt, einen hölzernen Fischerkahn. Seit 1964 werden sämtliche Motor- und Segelboote der Marke mit dem Seepferdchen-Logo aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Das aktuelle Beneteau-Programm, das rund um den Globus angeboten wird, präsentiert sich umfangreicher denn je. Hierzulande kümmern sich drei autorisierte Fachhändler um den flächendeckenden Vertrieb. Lieferant der weiß-blau kolorierten Testkandidatin ist die in Bönningstedt bei Hamburg ansässige Gründl-Bootsimport OHG, die mit dem Flensburger Geschäftsmann Wolfgang Reimann einen echten Swift-Trawler-Experten benennen kann. Der 69-jährige Gründl-Repräsentant beschäftigt sich nicht nur mit Kundenberatung und Verkauf, sondern stellt seine neuwertige Swift Trawler 34 für Vorführ- und Charterzwecke zur Verfügung.

Clear Aries Cabin

Das hierzulande wohl nur Insidern geläufige Fabrikat Clear stammt aus Italien. Genauer gesagt, aus der südwestlich von Mailand gelegenen lombardischen Ortschaft Trivolzio. Die dort beheimatete Werft Poker S.r.l. produziert seit 1996 hochwertige GFK-Rümpfe für diverse namhafte RIB-Hersteller wie Lomac, BWA, Sacs und Nuovajolly. Werftinhaber Giuseppe Messinese gründete anno 2005 einen Zweigbetrieb, der sich fortan mit der Fertigung der neuen Clear-Serie befassen sollte. Mittlerweile werden die sportlich-eleganten Kunststoff-Gleiter, die ausnahmslos für die Bestückung mit Außenbordmotoren konzipiert sind, in vier Ausführungen und in Längen von 6,15 bis 9,20 m angeboten. Die in der Saison 2008 lancierte Clear Aries Cabin entstand in enger Kooperation mit der Firma Wassersport Keckeis aus Markdorf am Bodensee. Schlauchboot-Experte und Nuovajolly-Spezialist Michael Keckeis, der mit Giuseppe Messinese über viele Jahre vertrauensvoll zusammenarbeitet, war bereits von den ersten Designstudien der Clear-Modelle begeistert und übernahm folgerichtig den Alleinimport fürs Bundesgebiet, Österreich und die Schweiz. Nach einigen Messeauftritten in Friedrichshafen, im österreichischen Tulln und auf der boot Düsseldorf sind die Clear-Boote nun wieder in der Rheinmetropole zu besichtigen.

Sea Star 660

Die Palette umfasst neben unserer 6,60 m langen Probandin noch die Modelle Sea Star 26 und 720 mit Längen von 8,10 m und 7,20 m. Allen gemein ist das Konzept mit offenem Vorschiff, der die gesamte Bootsbreite einnehmenden Mittelkabine und einem geräumigen achterlichen Cockpit. Breite, in Aluminiumprofilen gehaltene Türen gewähren den freien Durchgang vom Bug zum Heck. Die Werft nennt ihr Konstrukt Multifunktionsboot, und viele sinnvolle Detaillösungen unterstreichen diesen Anspruch. Eine Sea Star benötigt keine Hafen- oder Fahrpersenning, das Exterieur ist bewusst pflegeleicht gehalten und die Art der GFK-Verarbeitung verträgt auch schon mal einen kleinen Knuff. Alle begehbaren Decksflächen sind mit einer im GFK angelegten rutschhemmenden Struktur versehen. Im offenen Vorschiff sind serienmäßig Zurrösen zum sicheren Befestigen der Ladung montiert, denn im Herkunftsland der Sea Star wird das Boot gerne als flinker und zuverlässiger Lastenesel eingesetzt. Hier ist auch ausreichend Platz, um die eine oder andere Angelrute einzusetzen. Ist der Fang an Bord, wird der Vorschiffsbereich mit ein, zwei Güssen aus der Pütz gereinigt, denn er ist selbstlenzend konzipiert. Ankergeschirr, Fender und Leinen werden in einem großen Staufach im Bug gelagert. Auch das Cockpit ist streng funktionell aufgeteilt und verfügt über zwei zu öffnende Relingsteile, welche den einfachen Zugang auf die beiden den Außenborder flankierenden Ausleger gewährleisten. An Steuerbord ist serienmäßig eine klappbare Badeleiter angeflanscht. Ein Handgriff, der das Anbordkommen erleichtert, würde die Konstruktion noch zusätzlich aufwerten. In die Seitenwegerung sind zwei klappbare Sitze integriert, und unter den Bodenluken wird an Steuerbord die sicher gehalterte Batterie zugänglich. Selbstverständlich ist auch das Achtercockpit selbstlenzend ausgeführt. Für die Festmacher stehen vier Belegklampen zur Verfügung, zwei am Bug und zwei am Heck. Das ist angesichts einer Länge von 6,60 m über Alles völlig ausreichend. Die Fender werden an der soliden Reling angeschlagen. Praxisgerecht zeigen sich auch die Handgriffe auf dem Kajütdach. Egal, wo man sich an Bord bewegt - stets liegt ein fester Halt in Greifweite.

Aquador 22 C

Die 6,65 m lange und 2,68 m breite Aquador 22 C ist eine komplette Neuentwicklung. Neben der inoffiziellen Präsentation auf der nicht öffentlichen Finnboat-Presseveranstaltung an der südwestfinnischen Schärenküste wurde unsere Testkandidatin auf den internationalen Bootsausstellungen in Helsinki, Stockholm, Oslo und Southampton gezeigt. Im Januar folgte in London der erste Messeauftritt in 2011, und in diesen Tagen steht die 22 C auf der 42. boot Düsseldorf zur Besichtigung bereit. Am Rhein wird ein Querschnitt des aktuellen Aquador-Portfolios, das 17 durchweg ansehnliche Boote und Yachten in Längen von 21 bis 33 Fuß beinhaltet, vom deutschen Alleinimporteur Azzurro Yachten mit Hauptsitz im holsteinischen Neustadt dargeboten. Die Produktion der speziell in den nordischen Ländern äußerst populären Aquador-Boote erfolgt unter der Regie von Bella-Veneet Oy. Seit vier Jahrzehnten wird die weithin bekannte Großserienwerft, die anteilig zur amerikanischen Brunswick Corporation gehört, momentan 300 Mitarbeiter beschäftigt und neben dem Edelfabrikat Aquador die bewährten Hausmarken Bella und Flipper vertreibt, von Big Boss Raimo Sonninen gemanagt.

Paragon 25

Auch wenn Paragon nun seit zwei Jahren zur schwedischen Nimbus-Gruppe gehört und die Boote in Mariestad gefertigt werden, blieb der Entwurf unangetastet. Die Paragon 25 ist rank und schlank, 8,10 m lang und 2,90 m breit. Auffälliges äußeres Merkmal ist ihr extrem niedriges Freibord und der offene Spiegel, der allein von einer festen Backskiste begrenzt wird. Die Formgebung des Rumpfes lässt an ein RIB denken, doch besteht die markante umlaufende Schürze aus widerstandsfähigem Schaumstoff, über dem zusätzlich eine kräftige Scheuerleiste montiert ist. Auch die Form des Aufbaus richtet sich ganz an funktionellen Gesichtspunkten aus. Die große Windschutzscheibe ist elektrisch beheizbar und drei kräftige Scheibenwischer sorgen für den nötigen Durchblick. Die GFK-Arbeiten hinterlassen einen ebenso guten Eindruck und wie das Mobiliar, das in der ebenfalls zur Nimbus-Gruppe gehörenden Storebro-Werft angefertigt wird.

Broom 425

Die Geschichte des von Charles M. Broom gegründeten Bootsbauunternehmens begann im Jahre 1898, so dass man hier mit Fug und Recht von einer Traditionswerft sprechen kann. Während der Wirtschaftskrise geriet der alteingesessene Familienbetrieb aus Brundall in den Norfolk Broads in heftige Turbulenzen. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet, und das neue Management unter der Führung von Mark Garner schickt sich an, den auf Kontinuität ausgerichteten, über Jahrzehnte erfolgreichen Firmenkurs fortzusetzen. Für die kommende Saison werden sechs ausgewachsene Motoryachten in Längen von 36 bis 53 Fuß angeboten, wobei die 13,20 x 4,24 m messende Broom 425 die Mittelklasse der aktuellen Range repräsentiert. Der vom namhaften Konstrukteur Andrew Wolstenholme und dem hauseigenen Designer-Team um Lucinda Westley entworfene 43-Footer wird in bewährter Manier als reines Handlaminat aus der Form gehoben. Stilistisch orientiert sich die exakt 11 973 kg schwere Probandin am beliebten Vorgängermodell, der Broom 42 CL.

Buster XXL Cabin

Überraschender Weise konnte die 6,60 m lange, 2,40 m breite und 1000 kg schwere Buster-Novität bereits im Messehafen der Friedrichshafener Interboot 2010 bewundert werden, so dass sich für uns die Möglichkeit zu einem Test auf dem Bodensee ergab. Dem gründlich überarbeiteten Nachfolgemodell der erst im Frühsommer 2008 lancierten Buster XXL AWC spendierte man ein deutlich weniger rustikales Layout, das sich sich innen wie außen besser auf die Wünsche und Anforderungen der potenziellen Kundschaft zugeschnitten zeigt. Um es an dieser Stelle vorweg zu nehmen - das versierte Buster-Entwicklungsteam um Chefdesigner Kasperi von Schrowe hat in vielerlei Hinsicht einen guten Job gemacht.

Stingray 225 CR

Stingray Boats, beheimatet in der Kleinstadt Hartsville im US-Bundesstaat South Carolina, gilt als eine der führenden unabhängigen GFK-Boot-Schmieden des Landes. Interessant ist, dass mit Al Fink noch immer jener Bootsbau-Enthusiast am Firmenruder steht, der das gegenwärtig 220 Mitarbeiter zählende Unternehmen im März 1979 aus der Taufe hob. Bis heute zeichnet der extrem erfahrene Werftchef für die Konstruktion jedes einzelnen Stingray-Modells verantwortlich. Die von großer Familienähnlichkeit geprägte Stachelrochen-Flotte wuchs im Laufe der Zeit beträchtlich an. Bisher entstanden mehr als 80 000 Einheiten, die aktuelle Range beinhaltet 20 Typen in Längen von 5,60 bis 7,60 m. Als kompetenter deutscher Exklusivimporteur betätigt sich - und dies bereits seit 1992 - die Marine Center Diebold GmbH aus Konstanz.

ZAR 75 Suite

In jeder ZAR steckt eine gehörige Portion praxisbezogener Erfahrung sowie handwerklichen Könnens. Ein stilbildendes Element der RIBs aus Motta Visconti ist die Reduzierung der Tragschläuche auf das eben noch notwendige Minimum. Dadurch gewinnt man ein völlig aus GFK bestehendes Vorschiff mit einem geräumigen Ankerkasten, der auch groß genug ist, die optional verfügbare elektrische Winsch aufzunehmen. Der tiefe V-Rumpf läuft im Bugbereich im oberen Abschluss halbtunnelförmig aus. So wird beim Passieren auch größerer Wellen das Wasser nach unten und gleichzeitig nach achtern abgeleitet, was einerseits den Auftrieb verstärkt und dem Boot andererseits zu äußerst trockenen Laufeigenschaften verhilft. Das aufkommende Spritzwasser wird nachhaltig abgewiesen. Die Qualität der GFK-Arbeiten sowohl am Rumpf als auch an der Steuerstandkonsole und den Luken hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Orca nennt sich das Material, aus dem die Tragschläuche der Zar-RIBs gefertigt werden. Dabei handelt es sich um ein hochfestes Polyestergewebe, das auf der Innenseite mit zwei Lagen Neoprene, auf der Außenseite mit einer Schicht Neoprene und einer Schicht Hypalon dauerhaft verbunden ist. Es handelt sich um ein sehr widerstandsfähiges Material, das auch im professionellen Bereich zum Einsatz kommt. Im Falle der ZAR 75 haben die Schläuche einen Durchmesser von 57 cm und verlaufen über etwa zwei Drittel der Bootslänge. Gebraucht werden sie eigentlich nur zur Stabilisierung des 2,82 m breiten Bootes in Ruhelage und in langsamer Verdrängerfahrt. In Gleitfahrt haben die Schläuche dann eigentlich keinen Kontakt mehr mit dem Wasser.