Hinter dem in unseren Breiten noch nicht sonderlich bekannten Fabrikat AMT steht ein angesehener Bootsbaubetrieb aus der nordkarelischen Biathlon-Hochburg Kontiolahti. Dazu muss man wissen, dass sich die heute 30 Mitarbeiter zählende GFK-Schmiede namens AMT-Veneet Oy von 1987 bis 2005 als einer der Rumpflieferanten von Konekesko Marine (Yamarin Boats) betätigte. In diesem Zeitraum wurden ungefähr 26 000 Yamarin-Einheiten auf Kiel gelegt. Zu Beginn der Saison 2006 erfolgte unter der Regie von AMT-Gründer und -Chefkonstrukteur Aimo Mustonen eine konsequente Neuorientierung der Werft, so dass man fortan eine eigene Bootsserie offerieren konnte. Deutscher Exklusivimporteur der generell grau-weiß kolorierten Gleiter ist die im schleswig-holsteinischen Itzehoe ansässige Firma Boot & Zweirad Harry Bleich, die mit verschiedenen AMT-Modellen bereits auf mehreren bedeutenden Fachmessen vertreten war.
Saver 690 MidCabin
Saver S.r.l., beheimatet im sizilianischen 4000-Einwohner-Städtchen Piraino in der Provinz Messina, befasst sich bereits seit 1986 mit der Serienproduktion von GFK-Sportbooten. Der florierende Handwerksbetrieb mit 90 Mitarbeitern wird nach wie vor von Werftgründer Giuseppe „Pippo“ Sorbera geleitet, der obendrein für die Konstruktion der Saver-Modelle verantwortlich zeichnet. In den vergangenen 25 Jahren lieferte Saver S.r.l. rund 20 000 Bootseinheiten aus, von denen die meisten in mediterranen Revieren anzutreffen sind. Dass man auch nördlich der Alpen Flagge zeigt und offizielle Handelspartner in den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Deutschland benennen kann, verdeutlicht die exportorientierte Vertriebsstrategie der Werft. Aktuell stehen 20 stimmig designte Bootstypen in Längen zwischen 4,96 und 10,20 m zur Wahl, wobei das Saver-Repertoire vom kompakten Side Consoler für Außenbordantrieb bis zur eleganten 33-Fuß-Sportyacht mit MerCruiser-Zwillingsmotorisierung reicht.
Gruno 35 Classic Retro
Schmuck sieht sie aus, die Josina, und zwar aus fast jeder Perspektive. Sehr harmonisch proportioniert wirkt das Boot schräg von vorn und beim längsseitigen Betrachten, während die recht klobig anmutende Heckpartie ein wenig aus dem Rahmen fällt. Zweifellos hat der stählerne Verdränger aus dem friesischen Zoutkamp am Reitdiep diverse Vorzüge aufzuweisen, die nichts mit dem äußeren Erscheinungsbild zu tun haben. Bevor wir Sie zu einem Bordrundgang einladen, hier zunächst einige Informationen über die Jachtwerf Gruno, die zu Beginn der 1970er-Jahre von Willem Houwen gegründet wurde. Heute wird der Familienbetrieb von den Söhnen George und John Houwen geleitet, doch der 70-jährige Senior-Chef ist noch immer in die internen Abläufe und das Tagesgeschäft eingebunden. Seit den Anfängen lieferte die Werft ungefähr 1000 Gruno-Einheiten aus, von denen ein Großteil in den Besitz deutscher Eigner überging und demzufolge in hiesigen Revieren schwimmt. Traditionell erfreuen sich die robusten Motorkreuzer auch unter renommierten Yachtvercharterern großer Beliebtheit. Bei Yacht Charter Heinzig kommen ab der Basisstation im brandenburgischen Töplitz und vom Charterstützpunkt in Priepert an der Mecklenburgischen Seenplatte gleich mehrere neue oder neuwertige Gruno-Yachten zum Einsatz.
Sealine F42
Für eine Yacht der 42-Fuß-Klasse setzt die F42 Maßstäbe hinsichtlich Raumangebot und -nutzung, wobei hier die stattliche Breite von 4,48 m zum Tragen kommt. Charakteristische Merkmale der F42 sind ein hochbordiger Rumpf und eine weit nach achtern gezogene Flybridge, die das gesamte Cockpit überdacht. Großzügig bemessene Fensterflächen lassen lassen viel Tageslicht in den Salon und die Kabinen und tragen zum voluminösen Raumgefühl bei. Als Antrieb hat man sich für Volvo Pentas IPS-Podsystem entschieden. Zur Wahl stehen je zwei Maschinen des Typs IPS500 (272 kW) oder IPS600 (320 kW). Damit erreicht die trocken 12900 kg wiegende Yacht eine Höchstfahrt von annähernd 30 Knoten.
Suzumar DS 350 VIB
Kleine Schlauchboote, die aufgrund ihrer kompakten Packmaße im Kofferraum eines Mittelklasse-Pkw mitgeführt werden können und somit keinen Trailer als fahrbaren Untersatz benötigen, erfreuen sich nicht nur als Yachttender großer Beliebtheit. Auch für Wassersport-Einsteiger oder den jugendlichen Nachwuchs-Skipper sind die aufblasbaren Winzlinge ein toller und vor allem bezahlbarer Freizeitspaß. Suzuki bietet die rundum unkomplizierten Suzumar-Schlauchboote bereits seit der Saison 1999 an. Die in den vergangenen Jahren ständig erweiterte Produktpalette, die derzeit zwölf Modelle in Längen von 2,28 bis 4,18 m umfasst, gliedert sich in die Bauserien AL (mit Aluminium-Boden), RIB (mit Feststoffrumpf) und VIB (mit Luftboden). Unser 3,56 x 1,72 m messender Proband gehört zur letztgenannten Spezies. Das Boot wiegt bescheidene 44 kg, verkraftet eine Motorleistung von 11 kW (15 PS), erfüllt die Voraussetzungen für die CE-Zertifizierung C und ist Werksangaben zufolge für fünf Personen oder eine sehr beachtliche Zuladung von 900 kg ausgelegt.
Galia 520 Sundeck
Seit Anfang Januar 2011 ist der Galia-Vertrieb neu organisiert. Als offizieller Generalimporteur fürs Bundesgebiet betätigt sich die BZH Bootszentrum Hamburg GmbH, die sieben autorisierte Verkaufsstützpunkte zwischen Kiel und Konstanz benennen kann. Außerdem sind die Galia-Boote über die nicht in das BZH-Vertriebssystem eingebundene Firma Sport-Boot-Center Wohler aus dem nordrhein-westfälischen Übach-Palenberg zu beziehen. Unsere Testkandidatin wurde von der Bootscenter Kiel GmbH bereitgestellt, deren Inhaber Kevin Marquardt als einer der BZH-Regionalhändler auftritt. Nach dieser - zugegebener Maßen - ein wenig verwirrenden Einleitung gleich noch einige Anmerkungen über das Erfolgsprojekt Galeon. Initiator und Werftchef Wieczyslaw Kobylko, ein studierter Nautiker mit Kapitänspatent, gründete in den frühen 1980er-Jahren, also zu Solidarnosc-Zeiten, eine kleine Bootsmanufaktur. Mittlerweile gilt das im Danziger Vorort Straszyn angesiedelte Unternehmen zurecht als eine der produktivsten europäischen Boots- und Yachtschmieden. Gegenwärtig reicht das ständig wachsende Galeon-Repertoire vom 14-Fuß-Einsteigerboot bis zur luxuriösen 78-Fuß-Yacht, deren Entwurf von Tony Castro Design aus England stammt.
Graf Ipanema
Die Graf Bootsbau GbR ist ein Familienbetrieb, der sich zunächst mit individuellem Möbelbau beschäftigte. Günther Graf, der Seniorchef, entdeckte früh seine Liebe zu Booten, und nach und nach rückten sie in den Mittelpunkt des Unternehmens, das heute von ihm und seinem Sohn Florian geführt wird. Dem Material Holz blieb man treu, nur entstehen nun keine Möbel, sondern Boote. Die Geschichte der Graf Ipanema beginnt im Jahre 2004. Damals reifte der Plan, ein klassisch anmutendes Runabout auf Kiel zu legen. Mit dem renommierten Yachtkonstrukteur Winfried H. Wilke fand sich ein in diesem Sujet bewährter Fachmann, dessen jahrzehntelange Erfahrung in dieses Prestige-Projekt einfloss. Gebaut wird die Ipanema in reiner Handarbeit. Für Kiel, Spanten und Stringer findet Eichen- und Lärchenholz Verwendung. Die Außenhaut in doppeldiagonal Karweelbeplankung ist mit Mahagoni ausgeführt, wobei die äußere Plankenlage mit Material gefertigt wird, das sich über die gesamte Bootslänge zieht. Die aufwändige Konstruktion und die sorgfältige Materialauswahl schlagen sich natürlich auch im Preis des Schmuckstückes nieder. Hinzu kommen modernste Motorentechnik und ebenfalls erlesene Ausstattungsdetails.
ReLine Classic 1225 AC
Die bekannten Bootshändler und erfolgreichen Charterunternehmer Bernd und Gordon Unruh haben mehrere ReLine-Yachten als Leihschiffe im Einsatz. Auch die von uns gefahrene „Lady Claudia“ ist am Unruh-Marine-Firmensitz im brandenburgischen Werder an der Havel stationiert und kann von dort aus periodisch angemietet werden. Dass dieses Boot seit der Indienststellung in der vorigen Saison außerordentlich gut gebucht wird, hat natürlich seinen Grund. Zum einen macht die ReLine mit ihrer gelungenen Optik auf sich aufmerksam, zum anderen überzeugt der 12,25 m lange und 4,15 m breite Verdränger durch seine ergonomische Aufteilung, die optimal auf den Platzbedarf einer vier- bis fünfköpfigen Crew zugeschnitten ist. Bevor wir mit dem Bordrundgang beginnen und auf die Praxisqualitäten der Classic 1225 AC eingehen, möchten wir Sie mit einigen Informationen über die Bauwerft versorgen. Diese gehört zu den fortschrittlichsten Stahlyacht-Schmieden im Lande der Tulpen und Grachten. Gegründet in den frühen 1970er-Jahren, lieferte ReLine Yachts bisher 270 Boote aus. Gemanagt wird der in Steenwijk, einem 17 000-Einwohner-Städtchen in der Provinz Overijssel ansässige Handwerksbetrieb von Joop de Vries und Alan Edeling. Das erfahrene Führungsduo beschäftigt 18 versierte Fachkräfte, die sämtliche im Verlauf der ReLine-Produktion anfallenden Arbeitsschritte in den werfteigenen Montagehallen erledigen.
Yamarin 61 CC
Tatsächlich muss man das zulässige Leistungslimit nicht restlos ausschöpfen, um mit diesem gefällig gestylten und gleichzeitig äußerst praktischen Sportboot reichlich Spaß zu haben. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das hervorragende Fahrverhalten, auf das wir später im Text ausführlich eingehen werden. Zunächst einige Hintergrundinformationen. Ins Leben gerufen wurde das Erfolgsfabrikat Yamarin im Jahre 1972. Seinerzeit betätigte sich die Marine-Abteilung des Handelskonzerns Konekesko als finnischer Yamaha-Exklusivimporteur und begann damit, eine auf die japanischen Außenborder abgestimmte Bootsserie zu entwickeln. Mittlerweile gilt die Yamarin-Range als die mit Abstand populärste Sportboot-Flotte des gesamten Yamaha-Netzwerkes. Bisher entstanden mehr als 72 000 Einheiten der vorwiegend im rationellen Faserharz-Injektionsverfahren gefertigten Trailerboote. Diese werden unter der Regie von Konekesko Marine in drei ausgesuchten Werftbetrieben im Lande der 188 000 Seen produziert. Die umfangreiche Yamarin-Kollektion für die Saison 2011 beinhaltet 27 GFK-Modelle in Längen von 4,13 bis 8,00 m. Hinzu gesellen sich neuerdings zwei Boote mit Aluminium-Rumpf und einem Deckssegment aus Kunststoff. Darunter befindet sich, und zwar als identisch bemessenes Gegenstück der 6,25 m langen und 2,30 m breiten Yamarin 61 CC , die Yamarin 61 CC Cross - ein robuster Flitzer für den Leichtmetall-Fan.
Sessa Key Largo 27
Die Sessa Key Largo 27 wurde erstmals im September 2009 auf der Bootsmesse in Cannes vorgestellt. Wie alle Boote der Baureihe ist auch dieses Modell klar auf Sonnenschein-Betrieb ausgelegt. Die markante Zentralkonsole mit dem offenen Steuerstand bildet die Grundlage für das Konzept. Viel Liegefläche auf dem Vordeck und eine Sitzgruppe im Cockpit ergänzen das Deckslayout. Breite Gangborde verbinden die Bereiche. Typisch für die größeren Modelle der sportlichen Serie ist die Montage von mehr als einem Außenborder. Werksseitig kommen ausschließlich Motoren von Yamaha zum Einsatz. Unser Testboot ist mit zwei Yamaha-F150-Triebwerken ausgestattet. Allerdings werden von der Werft auch Einzelmotorisierungen angeboten. Diese können bei Sessa mit einer eleganten, weißen Sonderlackierung geordert werden. Die Entscheidung für den guten Geschmack lässt sich die Werft bei der Doppelmotorisierung allerdings mit 3570 € zusätzlich vergüten. Wer andere Triebwerke bevorzugt, der kann das Boot zum Grundpreis von 52658 € ohne Motoren ordern und einen Antrieb nach eigener Wahl montieren lassen.