Nach einigen Turbulenzen ist die Silver-Werft längst wieder in ruhigen Fahrwassern angekommen. Seit rund zwei Jahren gehört der 1990 von fünf ehemaligen Buster-Mitarbeitern gegründete Betrieb zur finnischen Werft TerhiTec Oy. Die Kundschaft in Deutschland hat vom Eigentümerwechsel wenig mitbekommen, denn Importeur war stets Martin Porath mit seinem Unternehmen Deufin Boote & Yachten in Bleckede-Radegast an der Elbe. Die Silver Shark DC 580 gehört zu den kompakten und problemlos trailerbaren Allroundern, die für viele Zwecke eingesetzt werden können. Als typisches Familienboot verfügt sie über gute Transportkapazitäten für Tagestouren mit bis zu sieben Crewmitgliedern. Ob man sich dabei dem Angeln widmet, sich den Tag mit Wasserski und Wakeboarden vertreibt oder einfach nur zum Baden in die nächste Bucht fährt, bleibt den Vorlieben der Besatzung überlassen. Wie alle Boote von Silver verfügt auch die Shark DC 580 über eine Rumpfkonstruktion aus seewasserbeständigem Marinealuminium, die im unteren Bereich durch ein Skelett mit Kreuzversteifungen verstärkt wird. Alleine schon diese Bauweise ist äußerst robust. Der Grundaufbau wird durch eine Kunststoff-Innenschale ergänzt, was zu einer überaus verwindungssteifen und stabilen Gesamtkonstruktion führt. Zwischenräume in den doppelwandigen Teilen der Seitenfächer sind mit Polyurethan ausgeschäumt, deshalb ist das Boot unsinkbar. Ein pflegeleichtes, sehr sicheres und langlebiges Produkt ist das Resultat. Mit einem Grundpreis von 22 610 € zuzüglich Außenborder gehört die Silver Shark DC 580 zu den bezahlbaren Spaßbringern auf dem Wasser.
Valiant V 750 Cruiser
Die im Norden Portugals unweit der spanischen Grenze produzierten Valiant-Schlauchboote gehören seit der Saison 2005 zum vielfältigen Wassersport-Portfolio des amerikanischen Brunswick-Konzerns. Momentan besteht die aufblasbare Freizeitboot-Flotte aus 24 Modellen in Längen von 2,40 bis 7,49 m. Sämtliche Versionen sind mit GFK-Rümpfen ausgestattet und gelangen generell im Paket mit Mercury-Außenbordern zur Auslieferung. Flaggschiff der sogenannten Vanguard-Baureihe ist die von der Firma Bootscenter Kiel zur Verfügung gestellte Valiant V 750 Cruiser, die laut technischem Datenblatt mit nicht weniger als 22 Personen an Bord oder einer Zuladung von 2300 kg in See stechen darf.
Sessa C35 Sport Coupé
Mit rund 500 verkauften Exemplaren innerhalb der letzten zehn Jahre ist die C35-Baureihe ein Erfolgsmodell von Sessa. Doch geschmacklich und konzeptionell war die Vorgängerin etwas in die Jahre gekommen. Deshalb machten sich die Designer an die Arbeit, um der Yacht modernere Linien zu verpassen. Dem immer wieder geforderten Kundenwunsch nach einem besseren Wetterschutz für einen zeitgemäßen Kreuzer kam die Werft bei der kompletten Neuentwicklung ebenfalls nach. Versperrte bei der Vorgängerin lediglich ein Geräteträger die freie Sicht vom Cockpit in den Himmel, so sind beim neuen Modell wesentlich höher gezogene Scheiben und insbesondere ein festes elektrisches Targadach montiert. Das geänderte Grundkonzept mit der Überdachung des Cockpits ist ideal für unsere Breiten, denn selbst die Sommer sind ja nicht mehr das, was sie einmal waren. Mit dem neuen Konzept wird die C35 nun allwettertauglich und das Cockpit zum vielseitig verwendbaren Lebensraum. Die Veränderungen beim Konzept wirken sich auch auf die Typenbezeichnung aus. Offiziell wird die neue Yacht von Sessa als “Nuovo C35 Sport Coup�? vermarktet. Hierzulande ist sie jedoch ohne das „Nuovo“ als C35 Sport Coupé in den Prospekten zu finden. Auf dem Boot selbst befindet sich lediglich ein Schriftzug mit der Bezeichnung C35. Weil sie die direkte und würdige Nachfolgerin des Erfogsmodells ist, haben auch wir meist die bekannte Kurzform für die flotte Italienerin gewählt.
Pikmeerkruiser 48 OC
Der Knickspantrumpf der 14,30 m langen und 4,45 m breiten Yacht wird aus 5 mm starken Stahlplatten gefertigt, die Aufbauten aus 4 mm dickem Material. Der Spantenabstand beträgt im Rumpf 50 cm, ansonsten 30 cm. Ein lang durchlaufender Kiel sorgt für stabilen Geradeauslauf und die 120 kW des Vetus Deutz DT66 für kultivierten Vortrieb. Die Pikmeerkruiser hoben sich schon immer durch ihre Formgebung und die hohe Qualität sowohl des Kasko- als auch des Innenausbaues von der breiten Masse ab. Diese Firmenphilosophie erkennt man auch an unserem Testboot, der 48 OC. Charakteristisch ist der elegant gerundete, negative Spiegel mit der kurzen, in den Rumpf integrierten Badeplattform und den ins Cockpit führenden Tritten aus poliertem Edelstahl. Sehr edel zeigen sich auch die Reling und die Handläufe auf dem Salondach aus dem gleichen Material. Sie sind oval profiliert, was nicht nur gefällig anzusehen ist, sondern auch gut in der Hand liegt. Die solide Reling ruht auf einem Schanzkleid, das beim Begehen der Seitendecks Sicherheit gibt.
Galia 700 Sundeck
Polens mit Abstand wichtigster Bootsbaubetrieb kann auf ein bemerkenswert umfangreiches Portfolio verweisen. Die aktuelle Produktpalette des von Wieczyslaw Kobylko gemanagten Unternehmens aus dem Danziger Vorort Straszyn beinhaltet Boote und Yachten von 14 bis 78 Fuß. Während die luxuriösen großen Einheiten unter dem Markennamen Galeon aufgelegt und inzwischen rund um den Globus verkauft werden, sind die trailerbaren Sportboote, Daycruiser und Weekender in der ständig wachsenden Galia-Range zusammengefasst. Diese wurde zu Beginn der laufenden Saison um mehrere attraktive Versionen erweitert. So debütierte die Galia 700 Sundeck anlässlich der diesjährigen boot Düsseldorf. Als offizieller deutscher Galia-Generalimporteur betätigt sich seit Januar 2011 die BZH Bootszentrum Hamburg GmbH. Geschäftsführer Berthold Marien kann auf ein straff organisiertes Vertriebsnetz mit neun autorisierten Fachhändlern verweisen.
Bavaria Sport 34 HT
In regelmäßiger Folge ergänzt Deutschlands populärste Yachtwerft, die bekanntlich auch auf dem Segelboot-Sektor extrem erfolgreich agiert, ihre momentan von 28 bis 46 Fuß reichende Motorboot-Flotte. Mit der 10,80 m langen Sport 34 HT, die mit einer optionalen Heckstegverlängerung sogar 11,70 m über Alles misst, hat der in Giebelstadt bei Würzburg beheimatete Großserienhersteller einen weiteren vielversprechenden Newcomer am Start. Erstmals öffentlich zu sehen war die 6300 kg schwere Bavaria Ende Mai beim Match Race Germany, einer international besetzten Segelveranstaltung auf dem Bodensee. Selbstverständlich wird unsere Testkandidatin auch im Rahmen der Interboot und auf anderen bedeutenden europäischen Herbstmessen zu bewundern sein. Die Bavaria Yachtbau GmbH produziert ihre Konstrukte auf besonders rationelle Weise in einer der fortschrittlichsten Bootsfertigungsanlagen der Welt. Die von computergesteuerten Fräsrobotern vorbehandelten Rumpf- und Decksegmente gelangen über ein Schienentransportsystem an diverse Baustationen, wobei der gesamte Ablauf automatisiert und in exakt definierte Arbeitsumfänge unterteilt ist. Gleichmäßig temperierte Laminierhallen sorgen für einen kontrollierten Aushärtungsprozess des GFKs. Dass ausschließlich hochwertige Rohmaterialien Verwendung finden, versteht sich von selbst. Seit geraumer Zeit kooperiert Bavaria mit der BMW-Tochter DesignworksUSA, die für das ebenso sportive wie elegante Erscheinungsbild der aktuellen Modellgeneration zuständig ist.
Windy 44 Chinook
Neben der Längenangabe in Fuß hat jede Windy auch noch einen „richtigen“ Namen als Modellbezeichnung. Bei der 44 lautet dieser Chinook, was indianischen Ursprungs ist und sowohl einen Indianerstamm als auch einen föhnartigen Fallwind in den Rocky Mountains bezeichnet. Die im aufwändigen Handauflegeverfahren gefertigte GFK-Konstruktion zeigt sich über jeden Zweifel erhaben. Auch die Auswahl der übrigen Materialien überzeugt, und die gesamte Verarbeitung hinterlässt einen guten Eindruck.
Vri-Jon Open Kuip 49 R
Vri-Jon Yachts b.v. gilt im Kreise der renommierten niederländischen Stahlyacht-Schmieden als feste Größe. Inhaber Jan Jonas (58), der die Werft anno 1985 in Meppel gründete und seit 1987 in Ossenzijl, einer beschaulichen Ortschaft im Grenzgebiet der Provinzen Friesland und Overijssel ansässig ist, hat sich auf die Produktion hochwertiger Motorkreuzer mit ganz eigenem Charakter spezialisiert. Nebenbei betreibt die Familie Jonas einen modernen Yachthafen - die unter Stammliegern und durchreisenden Skippern sehr beliebte Contessa Marina. Bisher lieferte Vri-Jon Yachts rund 250 Bootseinheiten in Längen zwischen 10 und 18 Metern aus. Die Modelle der drei aktuellen Linien entstehen in enger Abstimmung mit den Auftraggebern. Dabei werden auch Sonderwünsche realisiert, soweit dies technisch machbar erscheint.
Merry Fisher 6 Marlin
Die französische Großserienwerft, die bereits mehr als ein halbes Jahrhundert existiert, gehört zu den bekanntesten Bootsherstellern in Europa. Angesiedelt in der Ortschaft Les Herbiers im Département Vendée, konnte das erfolgreiche Unternehmen bisher rund 80 000 GFK-Boote unterschiedlichster Prägung verkaufen. Neben den luxuriösen Prestige-Yachten, die mittlerweile in neun Ausführungen und Längen zwischen 10,80 und 19,50 m erhältlich sind, umfasst das aktuelle Portfolio die Motorboot-Baureihen Cap Camarat, Leader, NC und eben Merry Fisher, deren kleinere Einheiten aus polnischer Fertigung stammen. So auch die 6,30 x 2,54 m messende Merry Fisher 6 Marlin, die nach genau definierten Standards bei Ostróda Yacht in Ermland-Masuren entsteht.
Frauscher 650 Alassio
Die Modellpalette der Traditionswerft umfasst derzeit sieben konventionell angetriebene Motorboote, fünf Boote mit Hybridtechnologie und sechs reine Elektroboote. Hier erstreckt sich die Spanne von der 540 Portofino bis zur 750 St. Tropez. Die jüngste im Bunde ist die 650 Alassio, die sinnigerweise 6,50 m über Alles misst und 2,17 m breit ist. Für das Design zeichnet erneut Wolfgang Gebetsroither, für die Konstruktion Georg Nissen und die technische Entwicklung Thomas Gerzer verantwortlich, ein eingespieltes Team. Werftüblich werden alle Boote im Handauflegeverfahren aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt, wobei Isophtalsäureharz zum Einsatz kommt. Serienmäßig wird die 650 Alassio mit weißem Rumpf und ebensolchem Deck geliefert. Das schicke Blau ist aufpreispflichtig und schlägt mit 1928 € zu Buche. Standard ist der Cockpitboden mit europäischem Thermoholz. Wer dieses Material auch auf der integrierten Badeplattform und den Decks bevorzugt, wird um weitere 2998 € erleichtert. Damit ändern sich zwar nicht die Fahreigenschaften des Bootes, aber das Auge fährt ja bekanntlich mit ... Frauschertypisch zeigt sich auch die Alassio mit der in den Rumpf integrierten Badeplattform, die aufgrund der Bootslänge entsprechend kurz aber durchaus brauchbar ausfällt. Eine klappbare Badeleiter ist mittig angeschlagen, der hilfreiche Handgriff findet sich wiederum auf de Optionsliste. Eine große, bequem gepolsterte Sonnenliege überdeckt den Maschinenraum, der an Bord unserer Probandin eigentlich kein solcher ist. Hierunter werden lediglich die Batterien, das Ladegerät und der Spannungswandler zugängig. Der eigentliche Motor in Form des Mastervolt Podmaster 10 ist unter dem Boot angeflanscht. Dazu später mehr. Den hinteren Cockpitabschluss bildet eine viersitzige Bank. Fahrer und Beifahrer nehmen in lose gestellten, aber standfesten Schalensitzen Platz. Unter dem Armaturenbrett hat die Werft der Alassio eine große Ablagebox mit auf den Weg gegeben, in Vertiefungen können kleinere Gegenstände hinter der durchgängigen, getönten Windschutzscheibe vor dem Fahrtwind sicher abgelegt werden. In der Serienausführung ist das Deck mit einer rutschhemmenden Struktur versehen. An Bord des Testbootes zieren Seiten- und Vordeck ein Belag aus dem angesprochenen Thermoholz. Für die Festmacher stehen insgesamt drei Klampen zur Verfügung, eine auf dem Vorschiff und zwei versenkbare seitlich achtern. Fender können an der niedrigen achterlichen Reling und den in Höhe der Windschutzscheibe verbolzten Halterung für das ebenfalls optionale Biminitopp angeschlagen werden.