Treibende Kraft bei SK-Jachtbouw ist der 54-jährige Ingenieur Tjerk Tuinstra, der den anno 1974 gegründeten Bootsbaubetrieb im September 1995 übernahm. Der sympathische Werftchef betätigt sich als Konstrukteur sämtlicher SK-Yachten und zeichnet nebenbei für den Entwurf verschiedener kleinerer Fahrgastschiffe verantwortlich, von denen bisher sieben Einheiten ausgeliefert wurden. Private Kunden sehen sich mit einer beträchtlichen Auswahl an schmucken Freizeitbooten konfrontiert. Wie der aktuellen Broschüre zu entnehmen ist, hat das vierköpfige SK-Jachtbouw-Team momentan 23 Modelle in Längen von 22 bis 50 Fuß im Sortiment. Exklusivität ist bei jeder einzelnen SK-Variante sozusagen genetisch bedingt, da die hierzulande wohl nur echten Insidern bekannte Werft eine ziemlich ungewöhnliche Marketingstrategie verfolgt. An internationalen Wassersport-Fachmessen wird nämlich prinzipiell nicht teilgenommen. Vielmehr setzt man auf regionale Events und vor allem auf Mundpropaganda, weil die SK-Konstrukte buchstäblich für sich sprechen. Dieses Konzept geht offenbar auf, zumal der Leitspruch Klasse statt Masse gilt. So liefen in der Saison 2011 lediglich drei SK-Boote vom Stapel, die im Rahmen des Machbaren nach den individuellen Vorgaben ihrer Auftraggeber ausgebaut wurden. Das sorgfältige Verschweißen der Kaskos geschieht in der eigenen Montagehalle, während die Holz- und Lackierarbeiten von benachbarten Spezialisten erledigt werden. Um die akkuraten technischen Installationen kümmert sich die ebenfalls in Sneek ansässige Firma Jetten Yachting. Die Komplettierung der SK-Yachten mit anschließender Endkontrolle liegt dann in den Händen von Tjerk Tuinstra, der ganz besonderen Wert auf die Feststellung legt, dass seine Boote eine weit überdurchschnittliche Materialstärke im Rumpf- und Decksbereich aufweisen.
Sea Star 20 RS
Seit annähernd 30 Jahren ist Sea Star im Wassersport tätig. Grundgedanke bei der Entwicklung eines neuen Modells ist stets die Funktionalität des Bootes. Die Werft nimmt Anregungen ihrer Kundschaft gerne an, und lässt die praktische Erfahrung der Nutzer in die Serienfertigung einfließen. Das wird auch an der Sea Star 20 deutlich: Klare, schnörkellose Linien, ein hohes inneres Freibord, breites Schandeck und robuste, der Bootsgröße entsprechend dimensionierte Beschläge charakterisieren das 6,08 m lange Boot. Dazu kommt ein konsequent auf Energie sparen hin entwickelter Rumpf, der es erlaubt mit vergleichsweisen kleinen Motoren beachtliche Fahrleistungen zu erzielen. Alle begehbaren Flächen an Bord der Sea Star 20 RS sind mit einer rutschhemmenden Struktur versehen. Robuste Handläufe finden sich an allen relevanten Stellen. Sechs Edelstahlklampen stehen für die Festmacher und Springs zur Verfügung. Der Einstieg erfolgt problemlos über das breite Bugspriet, wobei der geteilte und solide befestigte Bugkorb als Handlauf dient. Die Bugrolle für den Anker und ein selbstlenzender Ankerkasten sind Standard. Die drei in die Innenschale geformten Staukästen lassen sich abschließen und sind belüftet. Mit den passenden Polstern lässt sich hier im Bug eine Sitzgruppe herrichten. Auf Kundenwunsch hat der Lieferant des Testbootes, die in Utting am Ammersee ansässige Bootswerft Steinlechner, einen seitlich schwenk- und gleichzeitig drehbaren Tisch montiert, dessen Platte bei Bedarf ebenfalls mit einem Polster belegt werden kann. So entsteht hier eine praktische Sonnenliege.
Saver Riviera 24
Saver-Boote stammen aus dem sizilianischen Städtchen Piraino in der Provinz Messina. Unter der Regie von Werftinhaber und Chefkonstrukteur Giuseppe „Pippo“ Sorbera, der den florierenden Handwerksbetrieb Saver S.r.l. mit heute 90 Mitarbeitern vor 25 Jahren gründete, entstanden bisher etwa 20 000 Bootseinheiten. Die aktuelle Produktpalette gliedert sich in die Baureihen Open, Cabin und Walkaround, wobei mittlerweile 21 Modelle in Längen von 4,96 bis 10,20 m angeboten werden. Zu den Bestsellern gehört die bereits seit 2001 erhältliche Saver Riviera 24. Im Herbst 2009 debütierte die rundum verbesserte Neuauflage dieses Bootes, das regulär mit bewährter MerCruiser-Technik an den Start geht. Auf speziellen Wunsch werden auch andere Motorfabrikate installiert.
Galeon 325 HTS
Wie alle Galeon-Entwürfe wird auch die 325 HTS aufwändig von Hand laminiert. Ein sauber in den Bootskörper eingefügtes Spantensystem verleiht dem scharf aufgekimmten Rumpf die nötige Steifigkeit. Serienmäßig erfolgt der Innenausbau in Eiche, auf Wunsch sind aber auch Wenge, Walnuss und Mahagoni realisierbar. An Bord des Testbootes ergeben die hellen Holztöne in Kombination mit den dunkel gehaltenen Abschlüssen einen interessanten Kontrast. Frische Akzente setzt auch der schwarze Streifen auf den Bordwänden, der die rechteckigen Fenster des Salons und der beiden Kabinen optisch kaschiert. Für das sportiv wirkende Linienspiel zeichnet einmal mehr der britische Yacht-Designer Tony Castro verantwortlich.
Aquanaut EV 1400 II
Im Falle von Aquanaut Yachting Holland B.V. kann man mit Fug und Recht von einem Traditionsunternehmen sprechen, denn nach wie vor befindet sich der renommierte Bootsbaubetrieb im Besitz der Gründerfamilie Bakker. Gegenwärtig beschäftigt Direktor Mark Bakker (47) ein engagiertes 50-köpfiges Mitarbeiter-Team, sein Bruder Jan-Piet Bakker betätigt sich als Konstrukteur der stählernen Kreuzer. Kompetenter Verkaufsleiter ist Bart Sonneveld, der uns während des Testtermins mit einigen interessanten Fakten konfrontiert. So lieferte die Werft in den vergangenen fünf Jahrzehnten rund 1200 Aquanaut-Yachten aus. Im laufenden Geschäftsjahr wurden 25 Boote auf Kiel gelegt, knapp die Hälfte ging in den Besitz von deutschen Eignern über. Das Portfolio umfasst momentan nicht weniger als acht Modellreihen und reicht von 33 bis 63 Fuß. Sämtliche Aquanaut-Einheiten werden komplett unter einem Dach hergestellt. Das bedeutet, dass jeder einzelne Arbeitsschritt, vom millimetergenauen Zuschneiden der Stahlplatten bis zur Endkontrolle des fünfschichtig lackierten, übergabefertigen Schiffes, auf dem Werksgelände in Sneek erfolgt.
Silver Shark DC 580
Nach einigen Turbulenzen ist die Silver-Werft längst wieder in ruhigen Fahrwassern angekommen. Seit rund zwei Jahren gehört der 1990 von fünf ehemaligen Buster-Mitarbeitern gegründete Betrieb zur finnischen Werft TerhiTec Oy. Die Kundschaft in Deutschland hat vom Eigentümerwechsel wenig mitbekommen, denn Importeur war stets Martin Porath mit seinem Unternehmen Deufin Boote & Yachten in Bleckede-Radegast an der Elbe. Die Silver Shark DC 580 gehört zu den kompakten und problemlos trailerbaren Allroundern, die für viele Zwecke eingesetzt werden können. Als typisches Familienboot verfügt sie über gute Transportkapazitäten für Tagestouren mit bis zu sieben Crewmitgliedern. Ob man sich dabei dem Angeln widmet, sich den Tag mit Wasserski und Wakeboarden vertreibt oder einfach nur zum Baden in die nächste Bucht fährt, bleibt den Vorlieben der Besatzung überlassen. Wie alle Boote von Silver verfügt auch die Shark DC 580 über eine Rumpfkonstruktion aus seewasserbeständigem Marinealuminium, die im unteren Bereich durch ein Skelett mit Kreuzversteifungen verstärkt wird. Alleine schon diese Bauweise ist äußerst robust. Der Grundaufbau wird durch eine Kunststoff-Innenschale ergänzt, was zu einer überaus verwindungssteifen und stabilen Gesamtkonstruktion führt. Zwischenräume in den doppelwandigen Teilen der Seitenfächer sind mit Polyurethan ausgeschäumt, deshalb ist das Boot unsinkbar. Ein pflegeleichtes, sehr sicheres und langlebiges Produkt ist das Resultat. Mit einem Grundpreis von 22 610 € zuzüglich Außenborder gehört die Silver Shark DC 580 zu den bezahlbaren Spaßbringern auf dem Wasser.
Valiant V 750 Cruiser
Die im Norden Portugals unweit der spanischen Grenze produzierten Valiant-Schlauchboote gehören seit der Saison 2005 zum vielfältigen Wassersport-Portfolio des amerikanischen Brunswick-Konzerns. Momentan besteht die aufblasbare Freizeitboot-Flotte aus 24 Modellen in Längen von 2,40 bis 7,49 m. Sämtliche Versionen sind mit GFK-Rümpfen ausgestattet und gelangen generell im Paket mit Mercury-Außenbordern zur Auslieferung. Flaggschiff der sogenannten Vanguard-Baureihe ist die von der Firma Bootscenter Kiel zur Verfügung gestellte Valiant V 750 Cruiser, die laut technischem Datenblatt mit nicht weniger als 22 Personen an Bord oder einer Zuladung von 2300 kg in See stechen darf.
Sessa C35 Sport Coupé
Mit rund 500 verkauften Exemplaren innerhalb der letzten zehn Jahre ist die C35-Baureihe ein Erfolgsmodell von Sessa. Doch geschmacklich und konzeptionell war die Vorgängerin etwas in die Jahre gekommen. Deshalb machten sich die Designer an die Arbeit, um der Yacht modernere Linien zu verpassen. Dem immer wieder geforderten Kundenwunsch nach einem besseren Wetterschutz für einen zeitgemäßen Kreuzer kam die Werft bei der kompletten Neuentwicklung ebenfalls nach. Versperrte bei der Vorgängerin lediglich ein Geräteträger die freie Sicht vom Cockpit in den Himmel, so sind beim neuen Modell wesentlich höher gezogene Scheiben und insbesondere ein festes elektrisches Targadach montiert. Das geänderte Grundkonzept mit der Überdachung des Cockpits ist ideal für unsere Breiten, denn selbst die Sommer sind ja nicht mehr das, was sie einmal waren. Mit dem neuen Konzept wird die C35 nun allwettertauglich und das Cockpit zum vielseitig verwendbaren Lebensraum. Die Veränderungen beim Konzept wirken sich auch auf die Typenbezeichnung aus. Offiziell wird die neue Yacht von Sessa als “Nuovo C35 Sport Coup�? vermarktet. Hierzulande ist sie jedoch ohne das „Nuovo“ als C35 Sport Coupé in den Prospekten zu finden. Auf dem Boot selbst befindet sich lediglich ein Schriftzug mit der Bezeichnung C35. Weil sie die direkte und würdige Nachfolgerin des Erfogsmodells ist, haben auch wir meist die bekannte Kurzform für die flotte Italienerin gewählt.
Pikmeerkruiser 48 OC
Der Knickspantrumpf der 14,30 m langen und 4,45 m breiten Yacht wird aus 5 mm starken Stahlplatten gefertigt, die Aufbauten aus 4 mm dickem Material. Der Spantenabstand beträgt im Rumpf 50 cm, ansonsten 30 cm. Ein lang durchlaufender Kiel sorgt für stabilen Geradeauslauf und die 120 kW des Vetus Deutz DT66 für kultivierten Vortrieb. Die Pikmeerkruiser hoben sich schon immer durch ihre Formgebung und die hohe Qualität sowohl des Kasko- als auch des Innenausbaues von der breiten Masse ab. Diese Firmenphilosophie erkennt man auch an unserem Testboot, der 48 OC. Charakteristisch ist der elegant gerundete, negative Spiegel mit der kurzen, in den Rumpf integrierten Badeplattform und den ins Cockpit führenden Tritten aus poliertem Edelstahl. Sehr edel zeigen sich auch die Reling und die Handläufe auf dem Salondach aus dem gleichen Material. Sie sind oval profiliert, was nicht nur gefällig anzusehen ist, sondern auch gut in der Hand liegt. Die solide Reling ruht auf einem Schanzkleid, das beim Begehen der Seitendecks Sicherheit gibt.
Galia 700 Sundeck
Polens mit Abstand wichtigster Bootsbaubetrieb kann auf ein bemerkenswert umfangreiches Portfolio verweisen. Die aktuelle Produktpalette des von Wieczyslaw Kobylko gemanagten Unternehmens aus dem Danziger Vorort Straszyn beinhaltet Boote und Yachten von 14 bis 78 Fuß. Während die luxuriösen großen Einheiten unter dem Markennamen Galeon aufgelegt und inzwischen rund um den Globus verkauft werden, sind die trailerbaren Sportboote, Daycruiser und Weekender in der ständig wachsenden Galia-Range zusammengefasst. Diese wurde zu Beginn der laufenden Saison um mehrere attraktive Versionen erweitert. So debütierte die Galia 700 Sundeck anlässlich der diesjährigen boot Düsseldorf. Als offizieller deutscher Galia-Generalimporteur betätigt sich seit Januar 2011 die BZH Bootszentrum Hamburg GmbH. Geschäftsführer Berthold Marien kann auf ein straff organisiertes Vertriebsnetz mit neun autorisierten Fachhändlern verweisen.