Keine Frage - unser Testboot, die Baunummer 1 der 44-Fuß-Aft-Cabin-Version von Jetten Yachting, ist ein echter Eyecatcher, was sicher auch an der extravaganten, natürlich frei zu bestimmenden Farbkombination „Stars & Stripes Blue“ und „Qyster White“ liegt. Der Öffentlichkeit präsentiert wurde das 13,55 m lange und 4,50 m breite Schmuckstück im letzten April, und zwar anlässlich der „Motorboot Sneek“, die sich als regionale Yachtshow der ortsansässigen Fachhändler bestens etabliert hat. Ihren ersten offiziellen Messeauftritt wird die 19 Tonnen verdrängende Jetten 44 AC-RS im Rahmen der HISWA te Water vom 4. bis 9. September absolvieren, die noch ausstehende Deutschland-Premiere ist dann für die boot Düsseldorf im Januar 2013 geplant.
Zodiac Medline 500, 540 & 580
Die drei Französinnen können ihre enge Verwandtschaft nicht leugnen. Optisch sind sie sich in Ausstattung und Aufteilung sehr ähnlich, allein die Maße machen den Unterschied hinsichtlich Raumangebot und Geschwindigkeit. Zwei Qualitäten stehen beim Schlauchmaterial zur Auswahl: PVC, das bei Zodiac unter der Bezeichnung Strongan-Duotex verarbeitet wird und Hypalon-Neopren, wobei sich dies natürlich auch im Preis niederschlägt. Egal für welches Material man sich entscheidet, stets ist der vom Rumpf abnehmbare Tragschlauch in fünf Kammern aufgeteilt wovon jede über Easy-Push-Ventile befüllt wird. Die Aufkimmung des sauber gearbeiteten GFK-Rumpfs beträgt beim Medline 500 und 580 je 250, beim Modell 580 deren 22,50. In der Grundvariante sind alle begehbaren GFK-Flächen mit einer rutschhemmenden Struktur versehen. Gegen Aufpreis ist aber auch ein synthetisches Teak-Deck lieferbar. Ebenfalls serienmäßig werden alle drei Modelle mit einer Bugrolle mit integrierter Belegklampe geliefert. Als weitere Anschlagpunkte der Festmacher stehen vier außen auf den Schläuchen angebrachte Klampengriffe zur Verfügung. Identisch ist auch die Steuerkonsole mit niedrigem, aufgesetzten Windschutz aus getöntem Plexiglas und einem frontseitig integrierten Sitz, die wasserdichten Staukästen in Bug und Heck, die kräftige Scheuerleiste sowie auf den Schlauch aufgeklebte Handgriffe für die Crew. Gemein haben die drei Schwestern dann noch Aufnahmen für die jeweils separat zu ordernde Wasserski-Schleppstange und den Cockpittisch.
Valiant 690 Comfort
Die seit dem vergangenen September verfügbaren RIB-Newcomer, die deutsche Kunden erstmals im Rahmen der boot Düsseldorf 2012 zu Gesicht bekamen, werden hierzulande über ein engmaschiges Vertriebsnetz angeboten. Es gibt zwei offizielle Valiant-Zentren, nämlich die Marina Oberweser Bremen GmbH (die freundlicher Weise als Testbootlieferant fungierte) und Wassersport-Service Durdel in Heidenau bei Dresden. Bundesweit beliefern diese beiden Firmen mehr als 20 Händlerkollegen. Das international etablierte Fabrikat Valiant gehört indes zum ständig wachsenden maritimen Portfolio des amerikanischen Brunswick-Konzerns, dessen Europa-Filiale im belgischen Verviers angesiedelt ist. Valiant-Boote, die in Längen zwischen 2,40 und 7,60 m erhältlich sind und bisher generell aus portugiesischer Fertigung stammten, splitten sich in die Produktlinien Comfort, Sport und Dynamic. Hinzu gesellt sich die DR-Baureihe für den professionellen Einsatz. Die modisch designte, aus sechs Modellen bestehende Comfort-Range wird - wie die zwei aktuellen Versionen der Sport-Serie - im Auftrag des Brunswick-Managements in Italien produziert. Als Bauwerft betätigt sich die erfahrene RIB-Schmiede Arimar S.p.A. aus Montaletto di Cervia, einer Ortschaft in der näheren Umgebung von Rimini und Ravenna.
Bavaria Sport 43
Die überdachte Bavaria Sport 43 HT haben wir in der Januar-Ausgabe des Skipper vorgestellt. Die offene Version der Yacht ist in vielen Punkten baugleich. Doch das Testboot unterscheidet sich nicht nur durch die fehlende Bedachung. Bei der Motorisierung gibt es trotz anscheinender Ähnlichkeiten erstaunliche Unterschiede. Die in der offenen Bavaria montierten Triebwerke vom Typ Volvo D6–400 EVC sollten kaum messbare Leistungsdifferenzen zu den in der HT-Version montierten Volvo IPS-600 Aggregaten haben. Doch unser Test zeigte ein ganz anderes Resultat. Dazu später mehr.
Gruno 27 Classic OK
Insider werden es möglicher Weise wissen - die Gruno 27 Classic OK verkörpert kein gänzlich neues Konzept, denn bereits vor acht Jahren entstand eine Version dieses Bootes mit Achterkabine und der Typenbezeichnung 27 Navigator AC. Jenes Unikat befindet sich im Fuhrpark der Firma Yachtcharter Schroeder, die, wie auch andere Mietyacht-Anbieter in Brandenburg, Mecklenburg und im Berliner Umland, weitere Gruno-Kreuzer in der Charter laufen hat - und dies nicht ohne Grund. Die seit den frühen 1970er-Jahren existierende Werft mit Sitz in der Ortschaft Zoutkamp genießt speziell unter deutschen Freizeitkapitänen ein hohes Ansehen. Die bewährten Holland-Boote, von denen bisher um die 1000 Einheiten vom Stapel liefen, gelten als robust, zuverlässig und überdurchschnittlich wertbeständig. Momentan bieten Werftchef Willem Houwen (70) und dessen Söhne George und John eine von 27 bis 53 Fuß reichende Yacht-Palette an, die schon auf dem Papier durch ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis überzeugt. Gegenwärtig beschäftigt der niederländische Familienbetrieb 20 Bootsbauprofis. Diese erledigen alle anfallenden Arbeitsschritte - vom Zuschnitt der Stahlplatten und der Kiellegung bis zum komplett ausgerüsteten, glanzlackierten und somit übergabefertigen Schiff - in den werfteigenen Montagehallen.
Charterboat-Test: Le Boat 1500 Vision-Hybrid
Die Le Boat 1500 verfügt über ein sehr innovatives Konzept im Chartermarkt. Wir nehmen sie zum Anlass, mit einer neuen Rubrik zu starten, dem Charter-Test. Ein normaler Test orientiert sich überwiegend an den Interessen von Eignern. Charterkunden haben ihren eigenen Blickwinkel, denn andere Faktoren zählen bei der Entscheidung für einen Urlaub auf dem Charterboot. Diesen Ansprüchen wollen wir beim Charter-Test nachgehen. Der wird sich in Zukunft auf ein spezielles Boot eines ausgewählten Anbieters beziehen. In der Regel – aber nicht immer – werden das die Boote sein, mit denen unsere Reisegeschichten gefahren wurden. Mit der Le Boat 1500 Vision fangen wir gleich mit einer Ausnahme an. Weil sie nagelneu ist, werden Charterkunden momentan nur neuwertige Yachten dieses Typs vorfinden. Die Ergebnisse unserer Überprüfungen sollten also übertragbar sein.
Smartliner 19
Das Fabrikat Smartliner, mit dem Wassersport-Bonnke-Inhaber Tom Köhn (37) im Rahmen der letzten boot Düsseldorf vorstellig wurde, gibt es erst seit der Saison 2009. Initiiert wurde das Projekt von einem internationalen Team erfahrener Spezialisten, die dem maritimen Freizeitsektor teilweise mehr als drei Jahrzehnte verbunden sind. Parallel zu den vom verkaufsstrategischen Stellenwert wohl wesentlich interessanteren Kunststoff-Modellen hat Smartliner auch gänzlich offene Aluminium-Boote im Sortiment, die aus chinesischer Produktion stammen und ebenfalls über den norddeutschen Exklusivanbieter verkauft werden. Doch zurück zur Glasfiber-Boot-Fraktion, die zunächst aus drei Ausführungen in Längen von 17, 19 und 21 Fuß gebildet wird. Schon in den Startlöchern stehen deutlich größere Schwesterschiffe mit bis zu 29 Fuß Gesamtlänge, die für die Bestückung mit kräftigen Einzelmotoren oder Zwillingsaußenbordern ausgelegt sind.
Askeladden P66 PH
Gegründet im Jahre 1911, gehört Askeladden Boats zu den traditionsreichsten skandinavischen Bootswerften. Das in der Ortschaft Hagavik bei Bergen an der norwegischen Westküste angesiedelte Familienunternehmen, das einen Teil seiner aktuellen Range, darunter die P66 Pilothouse, nach strengen Qualitätsrichtlinien im polnischen Ostroda produzieren lässt, kann auf enorme Erfahrungswerte in der Herstellung von Freizeitbooten verweisen. Bisher wurden mehr als 95000 Askeladden-Boote ausgeliefert, die vorwiegend im hohen Norden Europas schwammen und schwimmen, aber mittlerweile auch in China oder in der Türkei anzutreffen sind. Gegenwärtig bietet Askeladden-Boss Henrik J. Askvik ein äußerst vielfältiges Sortiment an, das vom offenen 14-Fuß-Gleiter über attraktive Tageskreuzer und Weekender bis zum 9,70 m langen Offshore-Cruiser mit RIB-Rumpf und geschlossenem Ruderhaus reicht. Ziemlich frisch im Portfolio ist die sogenannte „P-Serie“, die vorläufig aus drei Modellen besteht.Fazit:Bei der ab 32 550 € erhältlichen Askeladden P66 Pilothouse handelt es sich um ein sicher und geschmeidig laufendes Trailerboot, dessen durchdachte Konzeption vorrangig auf die Anforderungen eines angelnden Skippers ausgelegt ist. Als echte Schokoladenseite des schnörkellos designten GFK-Cruisers sehen wir das riesengroße und dabei außergewöhnlich hochbordige Cockpit, das mit speziellen Fischfang-Utensilien wie dem optionalen Filetiertisch bestückt werden kann. Der leistungsmäßig sehr gut auf das Boot abgestimmte Mercury F115 ELPT EFI, der übrigens inklusive einer fünfjährigen Werksgarantie zur Auslieferung gelangt, steht mit 13 040 € in der Preisliste.
Aqua Royal Classic 780
Die schnittigen Boote aus polnischen Formen zeigen eine gefällige Linienführung. Gebaut wurden sie ursprünglich für einen britischen Großhändler. Im letzten Jahr haben René Stini und Thomas Schulz aus Waren an der Müritz aber die Rechte und die Formen erworben und die Marke „Aqua Royal“ ins Leben gerufen. Seit dem entwickelt das Unternehmen die kleinen Kreuzer ständig weiter. Außerdem werden momentan noch andere Modelle entworfen, die bald auf dem Markt erscheinen sollen. Klassische Elemente und harmonische Proportionen verleihen der Classic 780 ein schnittiges Gesamtbild. Rein äußerlich kann die Konstruktion auf den ersten Blick überzeugen. Mit 7,80 m Länge, 2,52 m Breite und gut zwei Tonnen Leergewicht – zuzüglich Antrieb – ist das Boot außerdem trailerbar, was eine erfreuliche Flexibilität in Sachen Revierwahl mit sich bringt. Auch bei der Auswahl von Antrieben zeigt sich der Halbgleiter erfreulich variabel. Vom kleinen Einbaudiesel bis zum kräftigen Außenborder ist viel Spielraum für die Ansprüche der möglichen Kundschaft. Auf der Boot 2012 zeigte Aqua Royal dann Flagge und präsentierte seine angepassten Versionen dem interessierten Publikum. Das große Interesse an den schnittigen Kompaktkreuzern dürfe auch am Preis liegen. Denn in der recht ordentlich ausgestatteten Grundversion ist die Aqua Royal Classic 780 bereits ab 54 950 € zu haben, wenn ein passender Außenborder zum Einbau zur Verfügung steht. Mit dem kleinsten Diesel liegt der Einstiegspreis bei 69 950 €.
Aquanaut Vintage 1350
Wurden die klassischen Vorbilder noch mit Nieten zusammengehalten, werden die Kaskos der Vintage-Reihe zeitgemäß geschweißt, übernommen wurde der senkrechte Steven und das gerundete Heck. Ersteres ergibt mehr Platz in der Vorschiffssektion, das Zweite unterstreicht den nostalgischen Aspekt des Entwurfes. Apropos Platz: Die Breite von 4,70 m bei einer Länge über Alles von 13,60 m ist für diese Art Boot recht ungewöhnlich. Zudem fallen die Bordwände fast senkrecht ab. Das alles führt unter Deck zu einem gewaltigen Raumangebot, welches durch die Stehhöhe von mindestens 1,95 m noch unterstrichen wird. Unsere Probandin mit der Baunummer 1 wurde für ein Charterunternehmen mit Sitz an der Müritz auf Kiel gelegt, entsprechend prosaisch und absolut nicht dem Niveau der Werft entsprechend fiel die Nutzung des zur Verfügung stehenden Raumes und die Qualität des Innenausbaues aus. Werftchef Mark Bakker sieht aber durchaus Marktchancen für Eignerversionen. Raum zur Entfaltung steht jedenfalls ausreichend zur Verfügung und die ersten Einteilungsvarianten überzeugen. Eine zweite, mit 14,95 m auch längere Version der Vinatge ist in der Entwicklung.