Archiv Archive - Seite 54 von 158 - Skipper Bootshandel

Charterboat-Test: Le Boat 1500 Vision-Hybrid entdecken

Charterboat-Test: Le Boat 1500 Vision-Hybrid

Die Le Boat 1500 verfügt über ein sehr innovatives Konzept im Chartermarkt. Wir nehmen sie zum Anlass, mit einer neuen Rubrik zu starten, dem Charter-Test. Ein normaler Test orientiert sich überwiegend an den Interessen von Eignern. Charterkunden haben ihren eigenen Blickwinkel, denn andere Faktoren zählen bei der Entscheidung für einen Urlaub auf dem Charterboot. Diesen Ansprüchen wollen wir beim Charter-Test nachgehen. Der wird sich in Zukunft auf ein spezielles Boot eines ausgewählten Anbieters beziehen. In der Regel – aber nicht immer – werden das die Boote sein, mit denen unsere Reisegeschichten gefahren wurden. Mit der Le Boat 1500 Vision fangen wir gleich mit einer Ausnahme an. Weil sie nagelneu ist, werden Charterkunden momentan nur neuwertige Yachten dieses Typs vorfinden. Die Ergebnisse unserer Überprüfungen sollten also übertragbar sein.

Smartliner 19

Das Fabrikat Smartliner, mit dem Wassersport-Bonnke-Inhaber Tom Köhn (37) im Rahmen der letzten boot Düsseldorf vorstellig wurde, gibt es erst seit der Saison 2009. Initiiert wurde das Projekt von einem internationalen Team erfahrener Spezialisten, die dem maritimen Freizeitsektor teilweise mehr als drei Jahrzehnte verbunden sind. Parallel zu den vom verkaufsstrategischen Stellenwert wohl wesentlich interessanteren Kunststoff-Modellen hat Smartliner auch gänzlich offene Aluminium-Boote im Sortiment, die aus chinesischer Produktion stammen und ebenfalls über den norddeutschen Exklusivanbieter verkauft werden. Doch zurück zur Glasfiber-Boot-Fraktion, die zunächst aus drei Ausführungen in Längen von 17, 19 und 21 Fuß gebildet wird. Schon in den Startlöchern stehen deutlich größere Schwesterschiffe mit bis zu 29 Fuß Gesamtlänge, die für die Bestückung mit kräftigen Einzelmotoren oder Zwillingsaußenbordern ausgelegt sind.

Askeladden P66 PH

Gegründet im Jahre 1911, gehört Askeladden Boats zu den traditionsreichsten skandinavischen Bootswerften. Das in der Ortschaft Hagavik bei Bergen an der norwegischen Westküste angesiedelte Familienunternehmen, das einen Teil seiner aktuellen Range, darunter die P66 Pilothouse, nach strengen Qualitätsrichtlinien im polnischen Ostroda produzieren lässt, kann auf enorme Erfahrungswerte in der Herstellung von Freizeitbooten verweisen. Bisher wurden mehr als 95000 Askeladden-Boote ausgeliefert, die vorwiegend im hohen Norden Europas schwammen und schwimmen, aber mittlerweile auch in China oder in der Türkei anzutreffen sind. Gegenwärtig bietet Askeladden-Boss Henrik J. Askvik ein äußerst vielfältiges Sortiment an, das vom offenen 14-Fuß-Gleiter über attraktive Tageskreuzer und Weekender bis zum 9,70 m langen Offshore-Cruiser mit RIB-Rumpf und geschlossenem Ruderhaus reicht. Ziemlich frisch im Portfolio ist die sogenannte „P-Serie“, die vorläufig aus drei Modellen besteht.Fazit:Bei der ab 32 550 € erhältlichen Askeladden P66 Pilothouse handelt es sich um ein sicher und geschmeidig laufendes Trailerboot, dessen durchdachte Konzeption vorrangig auf die Anforderungen eines angelnden Skippers ausgelegt ist. Als echte Schokoladenseite des schnörkellos designten GFK-Cruisers sehen wir das riesengroße und dabei außergewöhnlich hochbordige Cockpit, das mit speziellen Fischfang-Utensilien wie dem optionalen Filetiertisch bestückt werden kann. Der leistungsmäßig sehr gut auf das Boot abgestimmte Mercury F115 ELPT EFI, der übrigens inklusive einer fünfjährigen Werksgarantie zur Auslieferung gelangt, steht mit 13 040 € in der Preisliste.

Aqua Royal Classic 780

Die schnittigen Boote aus polnischen Formen zeigen eine gefällige Linienführung. Gebaut wurden sie ursprünglich für einen britischen Großhändler. Im letzten Jahr haben René Stini und Thomas Schulz aus Waren an der Müritz aber die Rechte und die Formen erworben und die Marke „Aqua Royal“ ins Leben gerufen. Seit dem entwickelt das Unternehmen die kleinen Kreuzer ständig weiter. Außerdem werden momentan noch andere Modelle entworfen, die bald auf dem Markt erscheinen sollen. Klassische Elemente und harmonische Proportionen verleihen der Classic 780 ein schnittiges Gesamtbild. Rein äußerlich kann die Konstruktion auf den ersten Blick überzeugen. Mit 7,80 m Länge, 2,52 m Breite und gut zwei Tonnen Leergewicht – zuzüglich Antrieb – ist das Boot außerdem trailerbar, was eine erfreuliche Flexibilität in Sachen Revierwahl mit sich bringt. Auch bei der Auswahl von Antrieben zeigt sich der Halbgleiter erfreulich variabel. Vom kleinen Einbaudiesel bis zum kräftigen Außenborder ist viel Spielraum für die Ansprüche der möglichen Kundschaft. Auf der Boot 2012 zeigte Aqua Royal dann Flagge und präsentierte seine angepassten Versionen dem interessierten Publikum. Das große Interesse an den schnittigen Kompaktkreuzern dürfe auch am Preis liegen. Denn in der recht ordentlich ausgestatteten Grundversion ist die Aqua Royal Classic 780 bereits ab 54 950 € zu haben, wenn ein passender Außenborder zum Einbau zur Verfügung steht. Mit dem kleinsten Diesel liegt der Einstiegspreis bei 69 950 €.

Aquanaut Vintage 1350

Wurden die klassischen Vorbilder noch mit Nieten zusammengehalten, werden die Kaskos der Vintage-Reihe zeitgemäß geschweißt, übernommen wurde der senkrechte Steven und das gerundete Heck. Ersteres ergibt mehr Platz in der Vorschiffssektion, das Zweite unterstreicht den nostalgischen Aspekt des Entwurfes. Apropos Platz: Die Breite von 4,70 m bei einer Länge über Alles von 13,60 m ist für diese Art Boot recht ungewöhnlich. Zudem fallen die Bordwände fast senkrecht ab. Das alles führt unter Deck zu einem gewaltigen Raumangebot, welches durch die Stehhöhe von mindestens 1,95 m noch unterstrichen wird. Unsere Probandin mit der Baunummer 1 wurde für ein Charterunternehmen mit Sitz an der Müritz auf Kiel gelegt, entsprechend prosaisch und absolut nicht dem Niveau der Werft entsprechend fiel die Nutzung des zur Verfügung stehenden Raumes und die Qualität des Innenausbaues aus. Werftchef Mark Bakker sieht aber durchaus Marktchancen für Eignerversionen. Raum zur Entfaltung steht jedenfalls ausreichend zur Verfügung und die ersten Einteilungsvarianten überzeugen. Eine zweite, mit 14,95 m auch längere Version der Vinatge ist in der Entwicklung.

BRIG Eagle 780 H

Das Fabrikat BRIG Inflatable Boats gibt es seit 1991. In den vergangenen 21 Jahren konnte die exportorientierte Werft, die auf Handelspartner rund um den Globus verweisen kann, rund 70 000 Boote absetzen. Angesiedelt in der Universitätsstadt Kharkov im Nordosten der Ukraine, beschäftigt das moderne Unternehmen 120 hochqualifizierte Mitarbeiter. Gegenwärtig werden fast 50 verschiedene BRIG-Varianten in Längen von sieben bis 26 Fuß angeboten. Die Bootsproduktion erfolgt ausschließlich in den eigenen Montagehallen, selbst die Windschutzscheiben der größeren BRIG-Einheiten werden vor Ort gegossen. Für die Tragschläuche verwendet man wahlweise Mirasol-PVC oder das noch strapazierfähigere ORCA-Hypalon, das auch im Falle unseres Testobjektes zum Einsatz kommt und von einem französischen Zulieferer stammt. Die handlaminierten Komposit-Rümpfe sämtlicher RIB-Versionen sind in fast allen RAL-Farben erhältlich, so dass auf Kundenwunsch sogar ein Unikat entstehen könnte.

Sessa Key Largo 24

Die sehr auffällige pastellorange Kolorierung setzt frische Akzente, und zwar schon am Steg. Kein Wunder, dass die 6,90 m lange und genau 2,50 m breite Sessa Key Largo Ventiquattro eines der meistgebuchten Vorführmodelle im Friedrichshafener Messehafen war. Offiziell lanciert wurde unsere Testkandidatin jedoch nicht im Rahmen der letztjährigen Interboot, sondern bereits im Sommer 2008. Seitdem entstanden 214 Einheiten dieses vielseitig einzusetzenden Sportbootes, das neben der grazilen Optik noch weitere Vorzüge zu bieten hat. Auf diese kommen wir später zu sprechen.

Ski Nautique 200 CB

Die Spezialkonstruktionen von Correct Craft gehören ohne Zweifel zum Besten, was im Segment der Zugboote auf dem Markt ist. Die Werft aus Orlando im US-Bundesstaat Florida hat eine entsprechend lange Tradition mit dem Bau dieser Spezialisten. Bereits 1925 entstand der Betrieb als Variety Boat Company in Pine Castle, Florida. Elf Jahre später änderte der Gründer W. C. Meloon den Namen in Correct Craft. Das Angebot wuchs schnell von kleinen Sportbooten bis zu Holzyachten mit über 50 Fuß Länge. Anfang der 1950er führte die Werft die Badeplattform ein. Innovation war also schon immer eine treibende Kraft. Nur wenige Jahre später wurde die Palette aber wieder reduziert. Das Geburtsjahr für die Ski Nautique kam dann schließlich 1957. Erfinder des Bootes war Leo Bentz, der das Design und die Formen direkt Correct Craft zum Kauf anbot. Doch W.C. Meloon lehnte zunächst ab, weil ihm die neue Fiberglastechnik noch nicht geheuer war. Ein weiterer Verkaufsversuch 1961 führte schließlich zum Erfolg. Damit war der Grundstein gelegt und eine lange Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Weit über 200 000 Boote hat die Firma bisher produziert. Die Ski Nautique 200, die es in einer Version mit offenem und geschlossenem Bug gibt, kam zum 85-jährigen Firmenjubiläum 2010 neu ins Programm und löste die Ski Nautique 196 ab. Alleinimporteur der Nautique-Boote für Deutschland ist Oliver Mohr mit seiner Aktivboot GmbH in Wiesbaden. Der Deutsche Wakeboard-Meister der Masters aus dem Jahr 2007 kümmert sich mit seinem Expertenteam hier höchstpersönlich um die Belange der Kundschaft.

Tuna 40´ Cabrio

Hierzulande sind Tuna-Yachten recht selten anzutreffen, aber keineswegs unbekannt. Die offizielle Markteinführung erfolgte im Rahmen der boot Düsseldorf 2008 durch den damaligen Importeur, die bremische Drettmann Group. Inzwischen hat sich das Vertriebssystem grundlegend geändert. Weltweiter Exklusivhändler der schmucken Kreuzer ist Herman Timmerman, der neben seiner Tätigkeit als Direktor der Jachtwerf B. de Groot die unabhängige Firma Tuna Grou BV managt. Für den gelungenen optischen Auftritt der aktuellen Tuna-Range, die aus den Versionen Classico mit geschlossenem Ruderhaus, Sportivo mit festem Dachaufbau und Cabrio mit Stoffverdeck besteht, zeichnet der in Amersfoort ansässige Designer René van der Velden verantwortlich.

Bella 500 Twin

Die Boote der finnischen Bella-Veneet-Oy-Gruppe sind bekannte und beliebte Exportschlager, denn fast 70 Prozent der produzierten Einheiten gehen in die ganze Welt. Zur Werft gehört neben den beliebten Fabrikaten Bella und Flipper Boats die Edelmarke Aquador. Erst kürzlich wurde außerdem der gestrauchelte finnische Konkurrent MV-Marin übernommen. Das Unternehmen, an dem seit Anfang 2003 auch der US-Gigant Brunswick Anteile hält, ist seit mehr als 40 Jahren im Geschäft und produziert mit 300 Mitarbeitern an fünf Standorten in Finnland. Alleinimporteur für Deutschland ist die Azzurro Yachten GmbH aus Neustadt. Die Palette der Marke Bella beginnt bei kleinen offenen Sportbooten mit einer Länge von 4,40 m und reicht bis zu Kabinenkreuzern mit stattlichen 8,48 m. Unsere Testkandidatin gehört also zu den kleineren Einstiegsmodellen der Marke. Mit einem Eigengewicht von 670 kg, wozu noch die 181 kg des montierten Mercury F80 EFI kommen, ist das Boot mit nahezu jedem Fahrzeug leicht trailerbar. Das mit 12185 € gelistete Boot kostet inklusive der getesteten Spitzenmotorisierung, Montage und Batterie um die 24000 € - sicherlich ein erschwinglicher Preis.