Archiv Archive - Seite 50 von 158 - Skipper Bootshandel

Rapp Lake Constance 760 entdecken

Rapp Lake Constance 760

Wolfgang Rapp ist Perfektionist und das merkt man seinen Booten an. Dass es sich bei den exklusiven Holzbauten des 1983 gegründeten Familienbetriebs aus dem schweizerischen Thal nicht um klassische Konstruktionen handelt, wird bei genauem Hinsehen schnell klar. Denn die spannungsreichen dreidimensionalen Krümmungen der Außenhaut, die den Booten von Rapp auch ihre Eleganz verleihen, sind mit einer Beplankung von Holzspanten nicht machbar. Rapp setzt auf die Bauweise mit formverleimten Holzfurnieren. Der Aufbau der Boote entspricht also dem, was man beim Automobilbau als selbsttragende Karosserie bezeichnen würde. Die Vorteile wie geringes Gewicht und hohe Stabilität liegen auf der Hand. Von der dreidimensionalen Verformung der Oberflächen profitiert das ganze Boot und insbesondere auch das Unterwasserschiff. Die einzelnen Bauteile entstehen aus mehreren Holzschichten, die im Vakuumverfahren über Negativformen hergestellt werden. Die Montage der Elemente geschieht auf der Helling. Verleimt wird mit Epoxidharz, was später auch bei der Beschichtung der Innen- und Außenflächen zum Einsatz kommt. Besser kann man Holz kaum schützen. Zudem sind die Boote so gebaut, dass sich nirgends Schmutz oder Wasser ansammeln können, was zu Schäden durch Verrottung führen würde. Der Pflegeaufwand für die edlen Mahagoni-Boote aus der Rapp-Werft ist also erfreulich gering und sie sind bei guter Behandlung sehr langlebig.

Bavaria Sport 29

Auf 8,95 m Gesamtlänge und 2,99 m Breite haben die Designer den Platz sowohl an als auch unter Deck optimal genutzt. Unter sieben Antriebsvarianten kann der interessierte Wassersportler wählen, drei Benziner und vier Dieselversionen von MerCruiser und Volvo Penta werden angeboten. Das Leistungsspektrum erstreckt sich dabei von 1 x 193 kW (260 PS) bis 2 x 193 kW. Als stärkste Einzelmotorisierung wird ein MerCruiser 377 MAG DTS mit Bravo-III-Antrieb und 236 kW (320 PS) geführt.

Minor Offshore 36

Die Küstenstadt Kokkola am rauen Bottnischen Meerbusen ist die Heimat der Minor-Boote, die hierzulande über Frank van Delden von der Firma Harle Yachtbau vertrieben werden. In Düsseldorf hat der langjährige Exklusivimporteur aus dem ostfriesischen Esens neben den Minor-Offshore-Modellen 28 und 31 selbstverständlich auch den komplett neu konstruierten 36-Footer als Deutschland-Premiere am Start. Wir fuhren diese in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Motoryacht während des Finnboat-Presseevents und hatten es dabei mit der Baunummer 1 zu tun. Dass der weiß-blau kolorierte Erstling auch bei näherer Betrachtung wie aus einem Guss wirkte, liegt an der enormen Erfahrung der anno 1967 gegründeten Werft. Sarins Boats Ltd wird nach wie vor als Familienbetrieb geführt, und zwar nunmehr von Thomas Sarin. Dessen Brüder David und Johannes komplettieren das Management-Trio. Das renommierte Bootsbauunternehmen beschäftigt in zwei modernen Produktionsstätten 35 hochqualifizierte Mitarbeiter. In der Ortschaft Öja werden die kleineren Minor-Einheiten, also jene in Längen von 25 bis 28 Fuß, auf Kiel gelegt. Die Fertigung der größeren Modelle von 31 bis 36 Fuß erfolgt in Kokkola. Verantwortlich für das originelle Styling der 11,80 x 3,75 m messenden Testkandidatin zeichnen der Designer Daniel Sundkvist und Werft-CEO Thomas Sarin.

Gruno 38 Classic Retro

Der in den frühen 1970er-Jahren gegründete Werftbetrieb befindet sich nach wie vor im Besitz der Familie Houwen. Bootsbauer-Urgestein, Senior-Chef und Branchenkenner Willem Houwen (71), der die Jachtwerf Gruno B.V. gemeinsam mit seinen Söhnen George und John leitet, bietet eine breit gefächerte Produktpalette an, das aktuelle Yacht-Portfolio reicht von 27 bis 53 Fuß. In den vergangenen vier Jahrzehnten wurden mehr als 1000 Motorkreuzer auf Kiel gelegt, von denen eine beträchtliche Anzahl in den Besitz deutscher Eigner gelangte und demzufolge auf hiesigen Gewässern anzutreffen ist. Auch renommierte Leihschiff-Unternehmen wie Bootscharter Keser oder Yacht Charter Heinzig setzen auf die bewährte Gruno-Qualität. Die preiswürdigen Verdränger bieten viel Platz, überzeugen durch problemloses Handling und erweisen sich bei einem früher oder später anstehenden Wiederverkauf als überdurchschnittlich wertstabil. Gegenwärtig sind fünfzehn Bootsbauprofis für die holländische Stahl-yacht-Schmiede tätig. Anders als bei den meisten Wettbewerbern der Fall, erfolgen alle Arbeitsschritte, vom Zuschnitt der Metallplatten bis zur Hochglanzlackierung und der abschließenden Beschriftung des übergabefertigen Schiffes, in den Gruno-Montagehallen. Das Testrevier, den mit dem Lauwersmeer verbundenen Reitdiep, hat man buchstäblich vor der Haustür. In der vergangenen Saison liefen insgesamt zwölf Yachten vom Stapel, darunter auch einige Einheiten der von 32 bis 48 Fuß reichenden, in Kooperation mit dem Harlinger Konstruktionsbüro Topline Yacht Design entwickelten Classic-Retro-Serie.

Sealine F48

Der Name Sealine steht schon immer für Innovationen im Yachtbau, und in Form der neuen F48 unterstreicht die Werft aus dem englischen Kidderminster diesen Anspruch nachhaltig. Durch den Einsatz der ZEUS-Pod-Antriebe gewinnt man unter Deck viel Raum, der den Kabinen zugute kommt. Gewollter Nebeneffekt der weit achtern positionierten Dieselmotoren ist ein extrem leiser Salon, in dem auch bei Volllastbetrieb mit 3400 min-1 nur eine Schallemission von 71 dB(A) am Innenfahrstand gemessen wird.

Sea Ray 355 Sundancer HT

Den Sea Ray Fans ist es längst bekannt, dass die Europazentrale der Werft in Amsterdam bei einigen Yachten der Marke eigene Wege geht, um auch den Bedürfnissen der Interessenten aus der „Alten Welt“ Rechnung zu tragen. Denn die unterscheiden sich in einigen Fällen durchaus erheblich von denen vieler US-Eigner. Klimatische Bedingungen, wo ein offenes Cockpit Nachteile hat, gehören ebenso dazu, wie familiäre Strukturen oder die Lebensart. Viele Amerikaner bevorzugen offene Innenräume mit wenig Privatsphäre, denn oft sind nur zwei Personen an Bord oder die Yacht wird lediglich für Tagestouren genutzt. Bei größerer Besatzung und längerer Nutzung – wie in Europa öfter der Fall – ist der offene Blick ins Schlafzimmer nicht immer willkommen. Das erfordert ein anderes Layout, was man in Amsterdam erkannt hat. Das Prinzip ist stets gleich. Es beginnt mit der Suche nach einem guten Rumpf aus den Beständen der US-Produktion. Warum sollte man eine gute Basis neu erfinden? Der Griff auf bewährte Formen spart Entwicklungskosten und mindert das Risiko. Auf dieser Grundlage wird dann das gesamte Konzept neu überdacht und den hiesigen Bedürfnissen angepasst. Gebaut werden die Euro-Yachten dann in Polen. Wenn auch die Wurzeln amerikanischen Ursprungs sind, die Sea Ray 355 Sundancer ist durch und durch eine Europäerin.

Bénéteau Barracuda 9 Fly

Dass die französische Bénéteau Werft an der rauen Atlantikküste beheimatet ist, wo das Hochseeangeln auch zur Freizeitbeschäftigung vieler Menschen gehört, merkt man ihren Produkten an. Denn sie sind für die oft widrigen Bedingungen der Biskaya gemacht. Insbesondere bei der neuen Barracuda 9 ist auf den ersten Blick klar, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Das sind eindeutig Eigner, bei denen das Angeln ein wichtiger Grund ist, die Freizeit auf dem Wasser zu genießen. Die Werft bietet die Yacht in der Grundversion ohne Flybridge und ohne Motor ab 62 356 € an. Wer den zweiten Steuerstand will, muss rund 4000 € zuzahlen. Das Testboot kam außerdem mit dem Elegance-Ausstattungspaket, was sinnvolle Extras, wie die elektrische Ankerwinde, ein Bugstrahlruder, den Kühlschrank und weitere praktische Dinge beinhaltet. Samt der Motorisierung mit den beiden bulligen Yamaha F225 Außenbordern und anderen Kleinigkeiten müssen für die Probandin dann doch gut 140 000 € an den Händler übergeben werden. Wer sich durch das frei stehende Deckshaus und das Walkaround-Konzept weniger angesprochen fühlt, aber dennoch die Qualitäten des Rumpfes schätzt, der sollte sich die Antares 8.80 aus dem gleichen Haus ansehen, denn der Rumpf ist identisch mit der Barracuda 9. Beim Aufbau und Innenleben unterscheiden sich die spritzigen Konstruktionen jedoch wie zweieiige Zwillinge.

Da Vinci 35

Unter deutschen Skippern spielt das Fabrikat Da Vinci Yachts so etwas wie eine Außenseiterrolle, obwohl Firmeninhaber Steven Boersma (39) mit seiner durchweg sehenswerten Bootskollektion schon mehrmals auf hiesigen Fachmessen wie der hanseboot und der boot Düsseldorf anzutreffen war. Doch auch im Bundesgebiet gibt es einige Da-Vinci-Käufer. Zum exklusiven Kundenkreis gehört ein prominenter Showmaster, der unlängst den Sender wechselte und nun Mitglied einer Supertalent-Jury ist. Wetten, dass Sie wissen, wer gemeint ist?!? Wissen sollte man auch, dass die vom renommierten Sneeker Yacht-Konstrukteur Vripack entworfene Da Vinci 35 kein rein niederländisches Produkt ist. Vielmehr erfolgt die Kiellegung inklusive sämtlicher Laminier-, Holz- und Edelstahlarbeiten in der Stettiner Werft Yacht Service. Das muss kein Nachteil sein, zumal die polnischen Bootsbauer ihr Handwerk verstehen und wohl ein Faible für filigrane Detaillösungen haben. In Holland wird der zeitlos-elegante 35-Footer, der es auf stattliche 10,50 m über Alles bei exakt 3,00 m größter Breite bringt, dann technisch und optisch komplettiert.

Saver 615 WA

Die Saver-Werft produziert seit über 25 Jahren Sportboote in der sizilianischen Provinz Messina. Momentan hat der Familienbetrieb insgesamt 21 Modelle mit fünf bis 10 Meter Länge im Programm, die inzwischen von zwei Importeuren in Deutschland vertrieben werden. Die südlichen Bundesländer betreut der Lieferant unseres Testbootes, das Bootscenter Menken in Gersthofen bei Augsburg. Der Rest der Republik wird von Schütze Bootshandel in Berlin-Köpenick versorgt. Die Marke hat ihre Palette in drei Segmente aufgeteilt. Dazu gehören fünf offene Sportboote, 11 Kabinenmodelle und die ebenfalls fünf Versionen umfasende Walk-Around-Linie, zu der auch die getestete Saver 615 WA zählt.

Grand Silver Line S370 NS

Grand Marine International Incorporated ist ein kanadisches Unternehmen mit Geschäftssitz in der Provinz Ontario, die gesamte Schlauchboot- und RIB-Range wird jedoch seit der vor zwölf Jahren erfolgten Markteinführung dieses Fabrikates in der Ukraine hergestellt. Dass die osteuropäische Nation nicht nur mit weltmeisterlichen Schwergewichtsboxern, sondern auch mit erstklassigen Schlauchbooten auf sich aufmerksam machen kann, beweisen die Entwürfe des allgemein bekannteren ukrainischen Konkurrenzanbieters Brig. Doch Grand ist in der Lage, Paroli zu bieten. Das aktuelle Portfolio umfasst nicht weniger als 29 Modelle in 94 (!) verschiedenen Ausführungen, wobei die Bandbreite des riesigen Verkaufssortiments vom winzigen 2,10-m-Faltbötchen bis zum 6,50-m-RIB für vielfältige Einsatzmöglichkeiten reicht. Bisher wurden ungefähr 15000 Grand-Einheiten ausgeliefert, die derzeitige Jahresproduktion beläuft sich auf 1650 Boote. Wer möchte, der kann eine Grand übrigens zu seiner individuellen Grand machen, denn gegen Aufpreis stehen diverse Farben für den Rumpf und die Schlauchkomponenten zur Wahl. Als Exklusivimporteur für Deutschland, Österreich und die Schweiz betätigt sich die Nautikpro GmbH aus Ludwigshafen, die im Bundesgebiet mit drei Regionalhändlern kooperiert.