Aufmerksame Skipper-Leser kennen die Pegasus vielleicht aus der Reisereportage im Februar-Heft, denn mit diesem Boot begaben wir uns auf die Spuren der alten Torfstecher. Doch die 11,00 m lange und 3,40 m breite Proficiat Kruiser 11.25 empfiehlt sich nicht nur zum Befahren der klassischen Turfroute - auch auf vielen anderen schiffbaren Gewässern in und um Friesland ist man mit dieser Yacht, die ohne Führerschein pilotiert werden darf, recht kommod unterwegs.
Buster Mini
Mini ist sicherlich die passende Modellbezeichnung für diesen Wasserfloh, der mit einer Länge von 3,81 m über Alles, einer Breite von 1,44 m und 104 kg Trockengewicht an den Start geht. Der finnische Fiskars-Konzern, der hinter dem seit 1977 erhältlichen Qualitätsfabrikat Buster steht, beschreitet mit dem nach CE-Kategorie D eingestuften, somit für geschützte Reviere konzipierten und für drei Personen zugelassenen Kleinboot neue Wege. Downsizing heißt die Devise, und dieses aus der Automobil-Industrie bekannte Modewort gilt hier in vielerlei Hinsicht. Fiskars Inha Works beabsichtigt, im ersten Produktionsjahr nicht weniger als 1000 Einheiten der Buster Mini abzusetzen. Die Chancen dafür stehen grundsätzlich gut, denn hierzulande benötigt der künftige Mini-Skipper für alle in Frage kommenden Motoren keinen Führerschein. Regionalimporteur Wassersport Bonnke aus Silberstedt bei Schleswig stellte uns die Baunummer 16 aus der laufenden Serie für den Test auf der Schlei zur Verfügung.
Texas Pilothaus 540 Fishing
Die Marke Texas ist ein Deutschland noch wenig bekannt. Mit dem amerikanischen Bundesstaat haben die Produkte jedoch nichts zu tun, wie mancher vermuten mag. Die Boote stammen aus der Produktlinie des polnischen Herstellers DarekCo. und werden im schönen Kurort Augustów im nordöstlichen Zipfel des Landes gefertigt. Seit rund einem Vierteljahrhundert ist das Unternehmen nun am Markt. Produziert werden Sportboote bis acht Meter Länge, aber auch Ruderboote, Kajaks, kleine Segelyachten, Tretboote, Trailer und sogar Badewannen. In Deutschland hat sich unter anderem René Stini aus Waren an der Müritz mit seinem Bootsgroßhandel den Produkten des Herstellers angenommen. Aus immerhin zehn Pilothaus-Modellen mit überdachtem Fahrstand zwischen 4,96 und 7,30 m Länge können die Kunden von Stini wählen. Dazu gehört auch die Texas Pilothaus 540 Fishing. Mit einem Leergewicht von 650 kg wird selbst bei der Montage der möglichen Spitzenmotorisierung eine Tonne Kampfgewicht noch unterschritten. Das Boot ist also mit den meisten Fahrzeugen problemlos trailerbar und kann dem Eigner so im heimischen Revier ebenso dienen wie bei der sommerlichen Urlaubsfahrt in andere Gefilde. Mit 12 950 € gehört das Boot zu den äußerst erschwinglichen Produkten in seiner Kategorie. Das Sparprogramm ist zwar nicht zu übersehen, dennoch hat das Boot für den Preis viel zu bieten. Wer noch keinen passenden Motor hat, sollte sich im Klaren sein, dass für den Antrieb in etwa die gleiche Summe dazukommt.
Quicksilver C 755 PH
Nach der Weltpremiere anlässlich der Pariser Bootsschau im Dezember 2012 war die Quicksilver Captur 755 Pilothouse auch während der diesjährigen boot Düsseldorf zu besichtigen - und erntete reichlich Applaus. Ohne an dieser Stelle den eigenen Testresultaten vorgreifen zu wollen: Wir trauen dem 7,39 m langen und 2,79 m breiten Newcomer eine steile Karriere zu. Mehr noch - in Anbetracht vieler positiver Eigenschaften hat dieses professionell konstruierte Boot, das hierzulande über 24 autorisierte Fachhändler vertrieben wird, das Zeug zum Bestseller. Die Produktion des aktuellen Flaggschiffes der Pilothouse-Range erfolgt im polnischen Augustów, und zwar in der international anerkannten Slepsk-Werft. Die gefälligen Linien des von Hand laminierten Kunststoff-Gleiters wurden von Astheimer Limited entwickelt, verantwortlich für das Design ist der Brite Carsten Astheimer.
Argos line 1250 elite
Tatkräftig unterstützt von Ehefrau Loekie, Sohnemann Richard und Schwiegertochter Jacqueline, bietet Testboot-Lieferant Grieko Veldman (60) das Fabrikat Argos seit der Saison 2006 an. Die hauseigene Bootsproduktion ging, sozusagen als logische Konsequenz, aus der schon 1996 etablierten Betriebssparte Veldman Yacht Charters hervor. Für die Saison 2013 hat das im friesischen Wassersport-Zentrum Sneek angesiedelte Familienunternehmen 20 penibel gepflegte Charterschiffe für zwei bis zehn Personen am Start. Ähnlich vielfältig gestaltet sich das Verkaufsprogramm der Argos-Yachten. Diese werden in vier Längen von 11,50 bis 15,00 m und in den Baureihen „classic“ und „elite“ offeriert. Insgesamt liefen 19 Einheiten der grundsoliden Tourenverdränger vom Stapel, nur ein einziges Exemplar befindet sich im Besitz eines deutschen Eigners. Auf jegliche Messeaktivitäten außerhalb der Niederlande, die den Bekanntheitsgrad dieser Marke wahrscheinlich signifikant gesteigert hätten, verzichtete Argos Jachtbouw bisher. Stattdessen zeigt man regelmäßig auf der „Boot Holland“ Flagge und setzt auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Große Bedeutung misst die Werft der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit namhaften Fachbetrieben aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu. So zeichnet Vripack Yachting - das renommierte Architekten-Büro ist nur einen Steinwurf entfernt - für die Konstruktion der Boote verantwortlich. Die fachmännisch geschweißten Kaskos bezieht man von einem regionalen Zulieferer, und auch die akkurat ausgeführten Holz- und Lackierarbeiten übernehmen ortsansässige Spezialisten. Das Engineering und die Endmontage zum übergabefertigen Schiff geschieht dann in den eigenen Hallen. Die im Mai 2012 erstgewasserte Argos line 1250 elite bringt es auf eine Länge von 13,10 m bei 4,15 m maximaler Breite. Die Materialstärke des formschönen Knickspanters, für den eine Lieferzeit von einem Jahr ab Auftragserteilung veranschlagt wird, variiert zwischen vier Millimetern bei den Decksaufbauten, fünf Millimetern an den Rumpfflächen und acht Millimetern im Bereich des Kiels.
Sealine C490
Beide Boote sind eng verwandt, ja fast Zwillinge, wenngleich auch keine eineiigen. Gemeinsam haben sie die identischen Hauptmaße. Das markanteste äußere Unterscheidungsmerkmal ist der Wegfall der Flybridge. Dadurch reduziert sich die Durchfahrtshöhe mit geklapptem Geräteträger von 4,27 m auf 3,95 m. Ein weiterer Unterschied ist die Art des Antriebs. Verrichten in der Flybridge-Variante zwei Cummins-Selbstzünder mit ZEUS-Pod-Antrieben ihren Dienst, kommen in der Coupé-Ausführung zwei Volvo Penta IPS 600-Einheiten zum Einsatz. Da beide Systeme weit achtern im Rumpf platziert sind, zudem der Geräuschdämmung des Maschinenraumes große Aufmerksamkeit gewidmet wurde, fallen die Schallmessergebnisse im Salon erfreulich niedrig aus. Unter Volllast zeigt das Instrument hervorragende 72 dB(A), eingekuppelt emittieren die beiden Sechszylinder-Turbodiesel kaum wahrnehmbare 51 dB(A).
Drago 515
Bei den im Prospekt genannten 500 kg bleibt es natürlich nicht, denn ein Motorboot benötigt zunächst einmal einen Motor. Im Falle unseres Testbootes ist es der Honda BF 75. Der Vierzylinder-Viertakt-Außenborder belastet den Spiegel mit 162 kg. Hinzu kommen Lenkung, Schaltung, komfortabler Weise ein Einbautank, eine Druckwasseranlage für die Heckdusche, Badeleiter, Cockpit-Tisch und andere, den Eignerwünschen angepasste Nettigkeiten. Dann steigt der Einstandspreis der 515 von 11 690 € im konkreten Fall des Testbootes auf 25 980 €. Dafür erhält der Skipper aber einen fahrfertig ausgestatteten Daycruiser, dessen Kajüte auch gelegentliche Übernachtungen an Bord zulässt. Das Trailer-Gewicht wird sich dann auf der Waage inklusive Anhänger bei rund 1400 kg einpendeln.
Flipper 670 ST
Küstengewässer können dank der zuerkannten CE-Zertifizierung C ohne Bedenken in die Törnplanung einbezogen werden, zumal die 6,66 x 2,48 m messende Flipper 670 ST über einen hydrodynamisch optimierten V-Rumpf mit kräftiger Aufkimmung verfügt. Aber der Reihe nach. Das für den Bella-Boats-Vertrieb zuständige deutsche Händlernetz wurde im vergangenen August neu organisiert. Mit den Firmen Schütze Bootshandel Köpenick aus Berlin, Marina Oberweser Bremen, Sportboot- & Industrie-Motoren Olaf Lingrön aus dem vorpommerschen Barth und unserem Testboot-Lieferanten, der in Neustadt/Holstein ansässigen Emotion Yachts GmbH & Co. KG, kümmern sich gleich vier autorisierte Regional-Importeure um die Belange der Flipper-Kundschaft. Zum Portfolio des Jahrgangs 2013 gehören zwölf formschöne GFK-Boote in Längen von 5,20 bis 8,52 m, wobei die Flipper-Entwürfe 640 DC, 640 ST, 670 DC, 670 ST, 760 DC und das Flaggschiff 880 ST vom bekannten norwegischen Designer Espen Thorup gestylt wurden. Gemeinsamkeiten des generell für die Bestückung mit Außenbordmotoren konzipierten Sextetts sind die von sportlicher Eleganz geprägte Linienführung und die auf größtmögliche Ergonomie abzielende Aufteilung.
Galia 820 Cruiser
Unter den osteuropäischen GFK-Boot- und Yacht-Schmieden nimmt Galeon, angesiedelt im Danziger Vorort Straszyn, eine Sonderstellung ein. Anno 1982 - also zu Solidarnosc-Zeiten - als winziger Handwerksbetrieb gegründet, folgte in den vergangenen drei Jahrzehnten eine schier unglaubliche Entwicklung. Werftinhaber Wieczyslaw Kobylko und dessen Junior Jacek, der mittlerweile Geschäftsführer und Chef von 500 Fachkräften ist, können auf eine stetig wachsende Angebotspalette und Vertriebspartner rund um den Globus verweisen. Das aktuelle Repertoire an luxuriösen, vorwiegend vom renommierten britischen Architekten-Büro Tony Castro Design konstruierten Motoryachten reicht von 29 bis 78 Fuß, parallel dazu werden nicht weniger als 24 Galia-Modelle in Längen von 4,20 bis 8,20 m offeriert. Sämtliche Typen entstehen im Handauflegeverfahren, verfügen über ein einlaminiertes Spantengerüst und sind für die Bestückung mit Außenbordmotoren ausgelegt. Unsere vom Hamburger Bootsvermieter und Galia-Experten Berthold Marien bereit bestellte Testkandidatin debütierte im Januar 2010. Seitdem wurden 25 Einheiten des eigenständigen Cruisers aus der Form gehoben.
Luna 34
Die Luna 34 ist die zweitkleinste Variante der von 30 bis 40 Fuß reichenden Range, welche momentan aus vier Modellen besteht. Initiiert wurde das Projekt Luna von den Zwillingsbrüdern Gerard und Joop ten Cate (43), die als Inhaber der Firma Brandsma Jachten BV auch für die Konstruktion der auffallend geräumigen Wanderboote verantwortlich zeichnen. Der adrett gestylte 34-Footer debütierte im September 2010. Aktuell befindet sich die Baunummer 20 in Produktion, und statistisch betrachtet ging jedes fünfte Boot dieses Typs an einen deutschen Eigner. Unsere Testkandidatin, die „Gulde Vaart“, war erst im Januar auf der 44. boot Düsseldorf zu bewundern und stieß dort - nicht zuletzt aufgrund der attraktiven Preisgestaltung - auf reges Publikumsinteresse.