Die Charterflotte von Le Boat ist für das möglichst komfortable Reisen auf Binnengewässern mit ständig wechselnden und wenig erfahrenen Crews zugeschnitten. Schließlich können die Boote ja ohne Führerschein und Vorkenntnisse bewegt werden. Eine robuste Bauweise ist die Grundlage dafür. Unbeabsichtigte Berührungen mit Stegen, Kaimauern oder gar anderen Booten sind keine Seltenheit und sollten nicht sofort zu größeren Schäden führen. Das ist gut für das Unternehmen, aber auch für die Chartercrews, denn es kommen nicht bei jedem kleinen Malheur Reparaturkosten auf die Besatzung zu. Ähnlich sieht es bei der rustikalen Innenausstattung aus. Auch hier ist alles auf Stabilität und simple Benutzung getrimmt. Die Crew soll sich nach dem Konzept des Charterunternehmens wie in einer schwimmenden Ferienwohnung fühlen und nicht wie in einer edlen Yacht. Dass bei einer derart stabilen Ausführung der Konstruktion und den Anforderungen an die Alltagstauglichkeit nicht zwangsläufig eine Schönheitskönigin mit der Anmutung einer Riva, sondern eher ein schwimmender Autoscooter herauskommt, dürfte klar sein. Das trifft auch auf die Crusader-Serie von Le Boat zu. Da die Flotte des Anbieters sehr groß ist, werden die Boote einer Baureihe einfach nummeriert. Wir waren bei unserer Fahrt durch die Bretagne eine Woche mit der „Crusader 27“ unterwegs. Das Boot wurde 1996 gebaut. Am Ende unseres Törns wurden am Steuerstand 465 Betriebsstunden angezeigt.
St. Tropez 5
In wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten neben der populären Eigenmarke Aqualine ein weiteres Hausfabrikat zu entwickeln und dieses zügig auf den Markt zu bringen, setzt eine Menge Enthusiasmus und absolute Identifikation mit dem Produkt voraus. Im Falle der St.-Tropez-Modelle 5 und 7 ist beides gegeben. Frank Schaper, Inhaber und treibende Kraft des brandenburgischen Wassersport-Fachbetriebes Bootscenter an der B1, verwirklichte mit der Präsentation dieser Boote eine Idee, die, wie er sagt, während eines Urlaubs am Gardasee geboren wurde. Das Design klassischer italienischer Runabouts sollte in die moderne Konzeption und das Erscheinungsbild einer jeden St. Tropez einfließen. In Anbetracht unserer Testboote kann sich die Umsetzung der Zielvorgabe wahrlich sehen lassen. Der rubinrot-weiße Renner wird von einem 66,2 kW leistenden Honda BF 90 befeuert und geht mit zweiköpfiger Besatzung rasante 33,7 kn. Wir konzentrieren uns im weiteren Verlauf dieses Tests jedoch auf das diamantschwarz-sahara-farbene Pendant, dessen 60-PS-Honda-Viertakt-Außenborder vom Typ BF 60 LRTU überraschend viel Druck erzeugt.
Zodiac N-ZO 760
Komfort ist auch im Wassersport ein immer wichtigerer Faktor. Das haben selbst die Schlauchboot-Hersteller längst erkannt. Um dem Anspruch näher zu kommen, hat Zodiac gemeinsam mit dem italienischen Architektur- und Designbüro der Gebrüder Garroni die N-ZO-Serie entwickelt. Die Formgestalter aus Genua haben zahlreiche Erfahrungen im Bootsbau, denn sie waren unter anderem an der Entwicklung der modernen NC-Serie von Jeanneau beteiligt und zeichnen Luxusyachten für Prestige. Bootsspezialist Vittorio Garroni gelang es ohne Zweifel schon bei dem 2009 präsentierten ersten Modell der N-ZO-Linie, den Luxusgedanken ins Schlauchboot zu transportieren. Dazu wurde auch an der Silhouette der Flitzer ordentlich gefeilt, um ein markantes Äußeres zu schaffen. Die voluminösen Schläuche, die bereits im hinteren Drittel der Boote zu einem dynamischen Aufwärtsschwung ansetzen und die Agilität der Boote auch optisch unterstreichen, fallen sofort ins Auge. An diesem grundsätzlichen Aufbau hat sich auch beim neuen Flaggschiff, der N-ZO 760 nichts geändert.
Broom 35 Coupe
Broom Boats Limited kann auf eine besonders lange Unternehmensgeschichte zurückschauen. Der in Brundall in den Norfolk Broads angesiedelte Werftbetrieb wurde anno 1898 von Charles J. Broom gegründet. Seit den frühen 1960er-Jahren entstehen alle Boote dieser Marke aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die heutige Range mit zwei attraktiven Coupe-Versionen und fünf ausgesprochen geräumigen Aft-Cabin-Cruisern reicht von 30 bis 52 Fuß. Als Exklusivimporteur für die Benelux-Staaten und Deutschland betätigt sich De Vaart Yachting aus Lelystad, der Hauptstadt der niederländischen Provinz Flevoland. De-Vaart-Yachting-Inhaber Arnold Ijkelenstam lieferte schon etliche Broom-Einheiten an deutsche Kunden aus. Zuständig für den Vertrieb der Kompaktmodelle 30 Coupe und 35 Coupe ist Jachtbemiddeling van der Veen aus dem friesischen Wassersportdorf Terherne. Diese Firma unterhält, dies als kleine Zusatz-Info, neuerdings eine Dependance in Berlin-Spandau, die man unter der Internet-Adresse www.yachtvermittlung-v-d-veen.de kontaktieren kann. Nach der Deutschland-Premiere im Rahmen der Berliner Boot und Fun im November 2012 war unsere 10,70 x 3,76 m messende Testkandidatin, die in drei verschiedenen Innenaufteilungen zu haben ist, auch während der diesjährigen boot Düsseldorf zu bewundern. Angemerkt sei, dass die 35er, deren Durchfahrtshöhe mit 2,64 m angegeben wird, recht individuell motorisiert wird. Die Leistungsspanne der Dieselmaschinen, die ihren Schub über eine beziehungsweise zwei Wellenanlage(n) in Vortrieb umsetzen, variiert zwischen 44,1 und 2 x 132,3 kW (60-360 PS). Wir haben es mit einem 84,6 kW (115 PS) generierenden Nanni-Reihenvierzylinder zu tun. Der emissionsarm abgestimmte und metallicblau lackierte Direkteinspritzer namens T4.115 schöpft seine Turbo-Power aus 3,8 Liter Hubraum.
Beneteau Swift Trawler 50
Der Rumpf der nach CE-Kategorie B zertifizierten Yacht wird als Sandwichkonstruktion mit Balsakern laminiert. Das gleiche Verfahren wird auch bei der Fertigung der Superstruktur, also Decks und Aufbauten angewendet. Die nötige Steifigkeit liefert ein in einem Stück gefertigtes Stringer- und Spantensystem. Serienmäßig sind die Gangborde und das Vorschiff mit einer rutschhemmenden Struktur versehen. Auffälligstes äußeres Merkmal sind die asymmetrisch breit ausgelegten Gangborde. Das an Backbord ist deutlich schmaler als das an Steuerbord, aber dennoch sicher zu begehen. Dazu tragen das 65 cm hohe Schanzkleid und die aufgesetzte Edelstahlreling bei, die stets guten Halt gewährleistet.
„Pegasus“
Aufmerksame Skipper-Leser kennen die Pegasus vielleicht aus der Reisereportage im Februar-Heft, denn mit diesem Boot begaben wir uns auf die Spuren der alten Torfstecher. Doch die 11,00 m lange und 3,40 m breite Proficiat Kruiser 11.25 empfiehlt sich nicht nur zum Befahren der klassischen Turfroute - auch auf vielen anderen schiffbaren Gewässern in und um Friesland ist man mit dieser Yacht, die ohne Führerschein pilotiert werden darf, recht kommod unterwegs.
Buster Mini
Mini ist sicherlich die passende Modellbezeichnung für diesen Wasserfloh, der mit einer Länge von 3,81 m über Alles, einer Breite von 1,44 m und 104 kg Trockengewicht an den Start geht. Der finnische Fiskars-Konzern, der hinter dem seit 1977 erhältlichen Qualitätsfabrikat Buster steht, beschreitet mit dem nach CE-Kategorie D eingestuften, somit für geschützte Reviere konzipierten und für drei Personen zugelassenen Kleinboot neue Wege. Downsizing heißt die Devise, und dieses aus der Automobil-Industrie bekannte Modewort gilt hier in vielerlei Hinsicht. Fiskars Inha Works beabsichtigt, im ersten Produktionsjahr nicht weniger als 1000 Einheiten der Buster Mini abzusetzen. Die Chancen dafür stehen grundsätzlich gut, denn hierzulande benötigt der künftige Mini-Skipper für alle in Frage kommenden Motoren keinen Führerschein. Regionalimporteur Wassersport Bonnke aus Silberstedt bei Schleswig stellte uns die Baunummer 16 aus der laufenden Serie für den Test auf der Schlei zur Verfügung.
Texas Pilothaus 540 Fishing
Die Marke Texas ist ein Deutschland noch wenig bekannt. Mit dem amerikanischen Bundesstaat haben die Produkte jedoch nichts zu tun, wie mancher vermuten mag. Die Boote stammen aus der Produktlinie des polnischen Herstellers DarekCo. und werden im schönen Kurort Augustów im nordöstlichen Zipfel des Landes gefertigt. Seit rund einem Vierteljahrhundert ist das Unternehmen nun am Markt. Produziert werden Sportboote bis acht Meter Länge, aber auch Ruderboote, Kajaks, kleine Segelyachten, Tretboote, Trailer und sogar Badewannen. In Deutschland hat sich unter anderem René Stini aus Waren an der Müritz mit seinem Bootsgroßhandel den Produkten des Herstellers angenommen. Aus immerhin zehn Pilothaus-Modellen mit überdachtem Fahrstand zwischen 4,96 und 7,30 m Länge können die Kunden von Stini wählen. Dazu gehört auch die Texas Pilothaus 540 Fishing. Mit einem Leergewicht von 650 kg wird selbst bei der Montage der möglichen Spitzenmotorisierung eine Tonne Kampfgewicht noch unterschritten. Das Boot ist also mit den meisten Fahrzeugen problemlos trailerbar und kann dem Eigner so im heimischen Revier ebenso dienen wie bei der sommerlichen Urlaubsfahrt in andere Gefilde. Mit 12 950 € gehört das Boot zu den äußerst erschwinglichen Produkten in seiner Kategorie. Das Sparprogramm ist zwar nicht zu übersehen, dennoch hat das Boot für den Preis viel zu bieten. Wer noch keinen passenden Motor hat, sollte sich im Klaren sein, dass für den Antrieb in etwa die gleiche Summe dazukommt.
Quicksilver C 755 PH
Nach der Weltpremiere anlässlich der Pariser Bootsschau im Dezember 2012 war die Quicksilver Captur 755 Pilothouse auch während der diesjährigen boot Düsseldorf zu besichtigen - und erntete reichlich Applaus. Ohne an dieser Stelle den eigenen Testresultaten vorgreifen zu wollen: Wir trauen dem 7,39 m langen und 2,79 m breiten Newcomer eine steile Karriere zu. Mehr noch - in Anbetracht vieler positiver Eigenschaften hat dieses professionell konstruierte Boot, das hierzulande über 24 autorisierte Fachhändler vertrieben wird, das Zeug zum Bestseller. Die Produktion des aktuellen Flaggschiffes der Pilothouse-Range erfolgt im polnischen Augustów, und zwar in der international anerkannten Slepsk-Werft. Die gefälligen Linien des von Hand laminierten Kunststoff-Gleiters wurden von Astheimer Limited entwickelt, verantwortlich für das Design ist der Brite Carsten Astheimer.
Argos line 1250 elite
Tatkräftig unterstützt von Ehefrau Loekie, Sohnemann Richard und Schwiegertochter Jacqueline, bietet Testboot-Lieferant Grieko Veldman (60) das Fabrikat Argos seit der Saison 2006 an. Die hauseigene Bootsproduktion ging, sozusagen als logische Konsequenz, aus der schon 1996 etablierten Betriebssparte Veldman Yacht Charters hervor. Für die Saison 2013 hat das im friesischen Wassersport-Zentrum Sneek angesiedelte Familienunternehmen 20 penibel gepflegte Charterschiffe für zwei bis zehn Personen am Start. Ähnlich vielfältig gestaltet sich das Verkaufsprogramm der Argos-Yachten. Diese werden in vier Längen von 11,50 bis 15,00 m und in den Baureihen „classic“ und „elite“ offeriert. Insgesamt liefen 19 Einheiten der grundsoliden Tourenverdränger vom Stapel, nur ein einziges Exemplar befindet sich im Besitz eines deutschen Eigners. Auf jegliche Messeaktivitäten außerhalb der Niederlande, die den Bekanntheitsgrad dieser Marke wahrscheinlich signifikant gesteigert hätten, verzichtete Argos Jachtbouw bisher. Stattdessen zeigt man regelmäßig auf der „Boot Holland“ Flagge und setzt auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Große Bedeutung misst die Werft der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit namhaften Fachbetrieben aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu. So zeichnet Vripack Yachting - das renommierte Architekten-Büro ist nur einen Steinwurf entfernt - für die Konstruktion der Boote verantwortlich. Die fachmännisch geschweißten Kaskos bezieht man von einem regionalen Zulieferer, und auch die akkurat ausgeführten Holz- und Lackierarbeiten übernehmen ortsansässige Spezialisten. Das Engineering und die Endmontage zum übergabefertigen Schiff geschieht dann in den eigenen Hallen. Die im Mai 2012 erstgewasserte Argos line 1250 elite bringt es auf eine Länge von 13,10 m bei 4,15 m maximaler Breite. Die Materialstärke des formschönen Knickspanters, für den eine Lieferzeit von einem Jahr ab Auftragserteilung veranschlagt wird, variiert zwischen vier Millimetern bei den Decksaufbauten, fünf Millimetern an den Rumpfflächen und acht Millimetern im Bereich des Kiels.