Keine Frage – Stil, Klasse und Charisma hat dieses Boot. Und repräsentativ ist es auch, denn die in Torre Annunziata bei Neapel angesiedelte Werft gehört zu den angesehensten und traditionsreichsten Yachtbaubetrieben in Italien. Die Historie des Unternehmens, das gegenwärtig von Cataldo Aprea, einem Nachfahren des Gründers Giovanni Aprea geleitet wird, reicht bis ins Jahr 1849 zurück. Um den Bezug zur Neuzeit herzustellen: Von 2001 bis 2010 war Apreamare ein Mitglied der Ferretti-Gruppe, um anschließend wieder in den Besitz der Gründerfamilie zu gelangen. Aktuell gliedert sich die Angebotspalette in die Maestro-Serie mit vier seegängigen Luxusyachten von 51 bis 82 Fuß und die Gozzi-Baureihe, die zwölf klassisch inspirierte Bootsmodelle in Längen von 28 bis 64 Fuß zusammenfasst. Darunter befindet sich die vom langjährigen Chefkonstrukteur Salvatore Pollio entworfene, im Frühling 2009 lancierte und bisher 44 Mal aus der Form gehobene Apreamare 32 Comfort.
Jetten 35 AC
Man muss kein Experte sein um zu erkennen, dass die Linien der Jetten 35 von den größeren Serien-Schwestern 41 und 44 AC abgeleitet sind. Mit ihrer Länge von »nur« 10,50 m und einer Breite von 3,40 m ist die 35 AC wohl deutlich kleiner, die Proportionen stimmen aber durchaus. Einzig die Heckansicht stört ein wenig das ausgewogene Linienspiel. Besonders mit dem komplett montierten Cabrioverdeck wirkt die »Neue« aus Sneek im Verhältnis zur Breite etwas hoch geraten. Aber um ehrlich zu sein, wurde diese Lösung auf Wunsch der Eigner gewählt. Das serienmäßig verbaute Verdeck überspannt die gesamte Breite des Achterdecks. Werftüblich haben Petra und Marcel Jetten auch bei der 35 AC das nur wenige hundert Meter entfernt ansässige Konstruktionsbüro Vripack beauftragt. Die Routiniers benötigten gerade einmal sechs Monate, um das ambitionierte Projekt umzusetzen. Das ist außergewöhnlich schnell, durch die Verwendung von Modulen der Schwesterboote aber leicht erklärbar. Unser Testboot ist auf allen begehbaren Flächen mit dem optional verfügbaren synthetischen Permateek-Belag versehen. In der Standardversion versiegelt die Werft diese Bereiche mit einem rutschhemmend strukturierten Lack. Auf Bug und Achterdeck stehen solide Edelstahlpoller für die Festmacher bereit, mittschiffs übernimmt diese Aufgabe eine Klampe. An allen Anschlagpunkten schützen Klüsen den Lack vor Schäden durch die Leinen. Schutz verspricht auch die kräftige, rundumlaufende Scheuerleiste aus Gummi.
Charterboot Test: Keser Hollandia 1200 C
J a, richtig – mit diesem einfach zu handhabenden Verdränger erkundeten wir im vergangenen Sommer das »Märkische Meer«, wie Theodor Fontane den idyllisch gelegenen Scharmützelsee angesichts dessen beträchtlicher Ausdehnung bezeichnete. Die achtseitige Reisereportage erschien erst kürzlich, und zwar in der Oktober-Ausgabe von SKIPPER. Nun liefern wir Ihnen umfassende Informationen über die »Seepferdchen 5«, die am 12. April
Silver Wolf Avant
Die exakt 5,10 Meter lange Silver Wolf Avant ist optisch ein durchaus stimmiges Produkt. Der größere Pluspunkt ist die aufwendige Bauart, die auch eine härtere Gangart gut wegsteckt. Als Baumaterial kommt seewasserbeständiges Aluminium zum Einsatz. Die Bodengruppe ist mit einem Stringer- und Spantensystem verstärkt, die Bordwände doppelwandig ausgeführt. Die hier entstehenden Hohlräume werden mit einem wasserabweisenden Polyurethan-Schaum ausgefüllt, was die Fahrgeräusche am Rumpf nachhaltig dämpft. In die Alu-Konstruktion wird die aus einem Stück gefertigte GFK- Innenschale gesetzt. Einzig Teile der Steuerstandkonsole und die Windschutzscheibe werden separat verbaut. Alle Ecken und Kanten der GFK-Schale sind abgerundet und der Boden mit einer rutschhemmenden Struktur versehen. Das innere Freibord weist eine Höhe von 0,59 m auf. Vier Klampen aus stabilem Kunststoff sind der Bootsgröße angemessen. Ab Höhe des Steuerstandes sitzt auf dem Schandeck eine im Bug offene Seereling aus Edelstahl. Auf dem Vorschiff ist eine solide Edelstahlöse zum Anschlagen der Ankerleine und die Steckfassung der Navigationsbeleuchtung montiert. Anker und Leine werden bei Nichtgebrauch im Ankerkasten gefahren. Vor diesem ist ein Staufach mit seitlichen Trittstufen ins GFK eingelassen. Hier hat der serienmäßig mitgelieferte Feuerlöscher seinen festen Platz. Vor der Steuerstandkonsole ist an Bord des Testbootes eine optional verfügbare Kühlbox mit gepolsterter Sitzfläche fixiert. Wahlweise kann auch eine klappbare Sitzbank für zwei Personen geordert werden. Der Fahrstand ist an Steuerbord angeordnet und lässt einen ausreichend breiten Durchgang an Backbord. Um die Windschutzscheibe aus Acrylglas läuft ein stabiler Edelstahlgriff. Der Abstand zwischen Scheibe und Griff ist groß genug, dass auch »echte Kerle« schmerzfrei einen sicheren Halt finden können. Das Lenkrad ist in Bootsmitte montiert, der Beifahrer nimmt also rechts vom Skipper Platz. Die Instrumentierung beschränkt sich in der Standardausführung auf Drehzahlmesser und Motortrimmanzeige. Zwei spritzwassergeschützte Schalter sind für Navigationslichter und die Trimmpumpe zuständig. Ein großes Ablagefach und zwei Getränkehalter komplettieren die Ausstattung. In der Konsole ist Platz für den nachträglichen Einbau eines Fishfinders oder Kartenplotters. Im Fuß des Steuerstands ist die Batterie sicher und fest untergebracht. Skipper und Sozius nehmen auf einer bequemen Bank Platz. Der Fahrersitz kann zum Teil hochgeschwenkt werden, was das Fahren im Stehen erleichtern soll. Für große Menschen ab 1,85 m ist das Bauteil allerdings zu schmal ausgefallen und stützte nur knapp oberhalb der Kniekehle. Die Rückenlehne der Fahrstandbank lässt sich nach vorne schwenken. So kann in Verbindung mit der achterlichen Sitzbank eine nette Sitzgruppe für vier Personen hergerichtet werden. Zwei Edelstandhandgriffe geben den Fondpassagieren Halt. Unter der hinteren Sitz- bank steht ein leicht zugänglicher Stauraum zur Verfügung; hier ist auch der 24-Liter-Kunststofftank verlascht. Für Vielfahrer besteht die Möglichkeit, dort einen zweiten Tank zu platzieren. Backbords der achteren Sitzbank gelangt der Skipper auf die kleine Plattform mit klappbarer Badeleiter. Davor weist die Wolf Avant zwei weitere Stauräume auf. Alle Fächer sind so konzipiert, dass dort gelagerte Ausrüstungsteile absolut trocken bleiben.
Grand Silver Line Deluxe 650 HGLF
Um es zu präzisieren – wir haben es mit der umfangreich ausgestatteten »Grand Deluxe«-Variante dieses kompakten Festrumpf-Schlauchbootes zu tun, das sich im Fuhrpark der Firma Bootscenter Kiel befindet. Inhaber Kevin Marquardt, der sein mit hochwertigen CSM (Chlor Sulfat Polyethylen, vormals Hypalon)-Tragschläuchen aufwartendes Vorführboot in der ungewöhnlichen Farbkombination Schwarz-Grau bestellte, fungiert als einer von vier deutschen Grand-Regionalhändlern. Offizieller Generalimporteur fürs Bundesgebiet, Österreich und die Schweiz ist indes die in Ludwigshafen-Altrip ansässige Nautikpro GmbH.
Luna 40
Aktuell gehören sechs Modelle in Längen von 27 bis 44 Fuß zur Luna-Baureihe, die sich, dies sei an dieser Stelle vorausgeschickt, durch solide Qualität und eine mehr als konkurrenzfähige Preisgestaltung auszeichnet. Initiatoren des im Jahre 2010 aus der Taufe gehobenen Luna-Projektes sind die Zwillingsbrüder Gerard und Joop ten Cate, die als Inhaber der 1984 gegründeten Firma Brandsma Jachten BV auch für die Konstruktion der auffallend geräumigen Wanderboote verantwortlich zeichnen. Jede einzelne der 33 bisher vom Stapel gelaufenen Luna-Yachten ist ein rein-niederländisches Produkt. Die professionell verschweißten Kaskos stammen von einem festen Zulieferer aus dem friesischen Städtchen Joure. Um die blitzsauber ausgeführten Holz- und Lackierarbeiten kümmern sich ebenfalls regionale Spezialisten. Brandsma Jachten führt sozusagen Regie, überwacht den Herstellungsprozess und übernimmt die Endmontage. Die Materialstärke der stählernen Bootskörper variiert zwischen fünf und acht Millimetern, für die Aufbauten werden die üblichen vier Millimeter veranschlagt. Das Salondach, das mit einem Licht und Luft spendenden elektrischen Schiebeluk aufgewertet werden kann, die Hecktür und die Deckel der achterlichen Bänke bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die 12,00 m lange und 4,00 m breite Luna 40 debütierte im Mai 2012. Anlässlich der letzten boot Düsseldorf erfolgte dann die internationale Messepremiere. Mittlerweile gingen von diesem Boot, dessen Durchfahrtshöhe auf moderate 2,49 m beziffert wird, vier Einheiten über den Ladentisch.
AquaStar 42 Panoramic
Die Werft in St. Peter Port ist seit 45 Jahren unter dem gleichen Management im Geschäft und fertigt Boote sowohl für den kommerziellen als auch den Freizeitbereich. Neueste Kreation ist die Aquastar 42 Panoramic, wobei der Namenszusatz auf eine augenfällige Besonderheit der Yacht verweist: Große Fensterflächen lassen nicht nur in den Salon, sondern ins gesamte Boot reichlich Tageslicht einströmen. Ganz besonders deutlich wird dies in der achtern gelegenen Eignerkabine. Neben drei Fenstern im Spiegel, das mittlere Segment lässt sich öffnen, weisen auch die seitlichen Wände großzügige Glasflächen auf. Auch hier lassen sich die bullaugenförmigen Mittelteile aufstellen. Angst vor Seeschlag kommt angesichts der Materialstärke von 16 mm nicht auf. »Bulletproof«, also schussfest, kommentiert Werftchef Geoff Willson eine entsprechende Frage lapidar.
XO 200 SR CC
Als bundesweiter Exklusivimporteur der momentan von 20 bis 27 Fuß reichenden Sportboot-Range betätigt sich Martin Porath, der mit seiner Firma Deufin Boote & Yachten im niedersächsischen Elbtal-Ort Bleckede zuhause ist. Offiziell begann die Kooperation mit der 2008 gegründeten Werft erst im März dieses Jahres. Dennoch wurden, wie uns während des Testtermins berichtet wird, bereits viele ernsthafte Interessenten auf die Marke XO aufmerksam. Das Repertoire des auch international aufstrebenden Herstel-lers besteht aus extravagant designten Center Consolern, Bowridern und Kabinengleitern. Die professionelle Endmontage der Boote erfolgt in den west- beziehungsweise südwestfinnischen Städten Veteli und Paimio bei Turku. Typisch für eine jede XO ist der einerseits auf Dauerhaftigkeit und andererseits auf geringe Pflegeintensität abzielende Materialmix. Der Decks- und Cockpitbereich besteht aus Glasfaser verstärktem Kunststoff, für den Rumpf findet Seewasser resistentes Marinealuminium Verwendung. Die aufwendig versteiften Leichtmetall-Segmente steuert ein fester Zulieferer aus Finnlands »Aluminium-Zentrum« Ähtäri bei. Betrachtet man die 6,30 m lange und 2,14 m breite XO 200 SR CC aus der Nähe, fallen mehrere nicht alltägliche Merkmale ins Auge. Gemeint sind zum Beispiel die optionale, in fünf Farbtönen erhältliche 3MTape-Beschichtung der Rumpfoberfläche, die kantige Bugpartie mit Niro-Rammschutz sowie die ausklappbaren Windabweiser seitlich des Steuerpults. Hinzu gesellt sich eine robuste Gummi-Scheuerleiste, die auch härtere Anlegerempler schadlos verkraftet.
SunCamper 30 Classic
Am mutigen Design der seit Februar 2010 verfügbaren SunCamper scheiden sich die Geister. Entweder kann man mit der Reisemobil-Optik leben und sie vielleicht sogar originell finden. Oder aber, man lehnt das äußere Erscheinungsbild dieses Bootes von vornherein ab. Doch em Ablehnenden sei empfohlen, mit seiner persönlichen Bewertung nicht zu voreilig zu sein, denn spätestens auf den zweiten Blick verdeutlicht sich das durchdachte Gesamtkonzept, welches im Segment der 30-Fuß-Motoryachten wohl seinesgleichen sucht.
Formula 380 CBR
Bekannt sind die US-Bootsbauer aus Decatur, Indiana insbesondere für ihre Hochgeschwindigkeits-Flundern der Fas³Tech-Serie. Die vorzüglichen Laufeigenschaften der exzellenten Rümpfe sind das Markenzeichen der Werft. Doch der Bootssport ist im Wandel. Das erfordert auch ein Umdenken bei den Konzepten. So mancher Eigner hat nur wenig Zeit sich seinem Hobby auf dem Wasser zu widmen. Bei dieser Zielgruppe steht der Wochenendspaß mit der Familie und Freunden oft klar im Vordergrund. Komfortable Wohnkonzepte für lange Törns und Urlaube sind hier weniger gefragt. Die Antwort auf das Bedürfnis nach möglichst viel sonnigem Lebensraum hat die qualitätsbewusste US-Werft nun in der neuen Formula 380 CBRgefunden, und wir hatten das Glück, die Baunummer Eins des Neulings in die Finger zu bekommen. Wer auf der US-Webseite nach dem Boot sucht, wird nicht fündig. Hier ist lediglich eine 350 CBR gelistet. Die Erklärung für das Phänomen ist recht einfach. In den USA werden die Boote serienmäßig ohne die verlängerte Badeplattform ausgeliefert. Bei der Europaversion gehört die Erweiterung des Achterschiffs jedoch zur Grundausstattung. Damit wächst zwar nicht der Rumpf, aber die Gesamtlänge. Deutlich punkten können die Formulas in Sachen Materialqualität. Laminiert werden die Rümpfe nur mit hochwertigem Epoxidharz. Das ist deutlich teurer, aber auch elastischer und haltbarer als das meist eingesetzte Polyesterharz. Ein weiterer Vorteil ist die sehr geringe Wasseraufnahme, die einen ausgezeichneten Schutz vor der gefürchteten Osmose darstellt.