Volle Kraft voraus
Unverzichtbar für den Hauptzweck eines Motorbootes ist der entsprechende Antrieb. Welche verschiedenen Arten gibt es? In dieser und der folgenden SKIPPER-Ausgabe erläutern wir die Eigenschaften und Besonderheiten der gängigen Antriebsarten.
Die wohl bekannteste Form unter den Antriebseinheiten stellt bei Booten der Außenbordmotor dar. Ein gewisser Ole Evinrude gilt in Insiderkreisen als Pionier dieser Antriebsmöglichkeit. Mit ihm konnte sich ab 1910 der Außenborder auf dem Markt durchsetzen. Aber schon 1881 wurde das erste Modell als Elektroversion von dem Franzosen Gustave Trouve erfunden. In Europa stellten die Brüder Alrik und Oskar Hult bereits 1907 Konstruktionszeichnungen für einen Verbrennungsmotor als Außenbordversion vor, der später unter dem Namen »Archimedes« vertrieben wurde. Die bekanntesten Marken sind heutzutage Mercury, Honda, Suzuki, Yamaha, Tohatsu, Selva und Evinrude.
Eine klassische Wellenanlage ist eine Einrichtung zur Übertragung der Drehbewegung des Motors auf den Propeller. Diese Konstruktion besteht in der Regel aus Druckwelle, Drucklager, Stoffbuchsen, Lauflagern und Propellerwelle. Je nach Lage des Motors kommen Wellenkupplung und Stevenrohr hinzu. Am häufigsten ist der Einbau in Sportbooten als sogenannte V-Anlage zu finden. Im Gegensatz zu großen Schiffen werden in der Sportschifffahrt eher Gleit- statt Lauflager verwendet. Ein Getriebe gehört in den meisten Fällen zum Umfang der Komplettanlage. Ein großes Plus ist der eher geringe Leistungsverlust durch die fast direkte Kraftübertragung auf die Schraube. Nachteil der Wellenanlage sind der enorme Radeffekt des Propellers, der oft auftreten kann, und die Vibrationen, die mehr oder weniger stark übertragen werden. Diese können aber generell durch spezielle Kupplungen auf ein angenehmes Maß reduziert werden. Gerade für Sportfischer ist die Wellenanlage in Verbindung mit einem Dieselmotor sehr interessant, da ein sogenannter »Trolling-Modus« gefahren werden kann, sofern die Maschine mit einem entsprechenden Ventil ausgerüstet ist. Aber auch auf den klassischen Wasserskibooten findet diese Antriebsart in vielen Fällen ihre Verwendung.
Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 08/2015.
Text: Stefan Steinkröger