Frische Luft macht hungrig! Damit es keine Meuterei gibt, darf es gerne mehr als nur eine kalte Klappstulle sein. Worauf Sie in Ihrer Bordküche Leckeres zaubern, hängt von Platz, Törnplänen, Brennstoff und auch dem Budget ab. Nicht jeder Kocher ist für jeden geeignet. Wir machten uns für Sie schlau.
Auf Kreuzfahrtschiffen, Fischereifahrzeugen oder Tankern ist der wichtigste Mann an Bord der Koch, heißt es. Essen auf dem Teller hebt die Stimmung und sorgt für gute Laune an und unter Deck. Damit der Herr über Töpfe und Pfannen nicht Kiel geholt wird, muss sein Arbeitsumfeld stimmen. Doch auch der Hobbysegler oder Motoryachtfahrer braucht einen gut organisierten Platz, um sich seine Mahlzeiten auf bequemem Wege zuzubereiten. Der Markt hält viele Geräte fürs Kochen an Bord bereit. Sie werden mit verschiedenen Brennstoffen versorgt und bieten unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Was sagt man so schön: Platz ist in der kleinsten Küche. Kocher & Co benötigen meist wenig Fläche. Leider ist aus der großen Auswahl kein Kocher oder Herd herauszupicken, der für alle Bootstypen und Bereiche einzusetzen ist. Daher müssen sich Weltumsegler, Gelegenheits-Kapitäne oder professionelle Crews einige Fragen stellen: Bekomme ich meine Brennstoff überall? Möchte ich schnell und unkompliziert kochen? Wie sieht die Energieversorgung in den Zielhäfen aus? Was macht meine Technik an Bord möglich? Lassen Sie uns starten, bevor der große Hunger kommt:
EIN KLASSIKER: GAS
Im Wohnmobil oder auf der Outdoor-Tour gehört der Betrieb von Kochern mit Propan- oder Butan-Gas – manchmal auch ein Mix aus beiden – zu den gängigsten Varianten. Beim Bootszubehör sind ebenfalls viele verschiedene Geräte und Gerätekombinationen erhältlich. So können Sie zwischen einfachen Kochmöglichkeiten mit und ohne Abdeckung, mit zusätzlichem Ofen und/oder Grill wählen. Zwei Flammen oder doch nur eine Kochstelle? Ein Abwaschbecken neben den Hitzequellen ist kein Problem. Topfhalter sind sinnvoll und schützen Sie. Je nach Platzangebot werden die Geräte in der Pantry integriert oder auf der Arbeitsfläche montiert. Wer es minimalistisch mag, setzt auf einklappbare Kochfelder an der Wand. Sie werden bei Nichtgebrauch einfach hochgeklappt. Bei ausreichend Platz lassen sich auch mehrere Kochfelder nebeneinander montieren. Achten Sie bei diesen speziellen Kochern darauf, genügend passende Kartuschen an Bord zu haben!
WIE ZUHAUSE: STROM
Einfach und deutlich sicherer als Gaskocher sind Elektromodelle. Wer es schick mag, bringt seine Mahlzeiten auf Glaskeramikkochfeldern auf Temperatur oder wählt die schnelle Variante mit Induktionsfeldern. Dabei ist zu beachten, dass Sie nur mit speziellen Töpfen und Pfannen die optimale Leistung eines Induktionskochfeldes erreichen. Die Technik vereint viele Vorteile: Rund um die Kochfelder bleibt die Oberfläche handwarm. Somit reduziert sich die Verbrennungsgefahr deutlich. Sie bereiten Ihr Essen nicht auf offener und zugluftanfälliger Flamme zu und können bereits beim Kochen zum Beispiel den intensiven Geruch grüner Heringe nach draußen befördern. Auf Induktionsfeldern kochen Sie zudem sparsamer, denn die Energie wird nur an das Gefäß abgegeben und erwärmt die Speisen viel schneller als zum Beispiel Ceranfelder. Wie bei allen Kochermodellen sind Topf- und Pfannenhalter erhältlich. Damit bleiben die heißen Speisen wo sie sind und Sie minimieren die Verletzungsgefahr. Behalten Sie unbedingt die Leistung Ihrer Akkus bei Induktionskochern im Auge. Mit 500 oder mehr Amperestunden lässt sich so ein Gerät zuverlässig nutzen.
KEIN EILE BEI SPIRITUS
Hier muss ganz klar gesagt werden: Wer mit Spiritus in der Küche kocht, braucht Zeit. Denn leider ist der Brennwert äußerst niedrig und die Zubereitung der Speisen dauert lange, meist sehr lange. Bei Kälte vermindert sich die Leistung zusätzlich. So mancher verzichtet auf den Einsatz eines Spirituskochers wegen des Geruchs. Das ist jedoch eine Frage der Empfindlichkeit. Diese Geräte haben aber auch Vorteile. Spiritus ist weltweit verfügbar und preiswert. Für einen Spirituskocher müssen Sie nicht tief ins Portemonnaie greifen und eine spezielle Installation ist meist nicht nötig. Einfach die Kochplattenkonstruktion aufstellen und Brennstoff zufügen. Zudem unterliegen die Geräte keiner regelmäßigen Prüfung und besitzen keine Anschlusssysteme wie zum Beispiel gasbetriebene Kocher.
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Text: Elmar Elfers