Die Zeiten, in denen Bayliner-Boote als minderwertige Billigheimer belächelt wurden, sind längst vorbei. Die rund um den Globus bekannte Großserienwerft ist ein wichtiges Standbein des mächtigen Brunswick-Konzerns. Angestrebt wird, gefällig gestylte, qualitativ ansprechende und erschwingliche Boots- und Yachtmodelle anzubieten, die in der Praxis eine gute Figur abgeben. Mit der 9,30 m langen und 3,05 m breiten 315 Cruiser hat das Bayliner-Management diese Zielvorgaben in die Tat umgesetzt. Die schnittige Sport-yacht aus den Vereinigten Staaten erlebte ihre Markteinführung zum Saisonstart 2010. Ins Rennen geschickt als praktisch baugleicher Nachfolger der erst zwölf Monate zuvor präsentierten Bayliner 300 Cruiser, wird die motorabhängig mindestens 4127 kg schwere 315er generell mit Doppelanlagen von MerCruiser bestückt. Die drehmomentstarken Triebwerke werden ebenfalls unter Brunswick-Regie gefertigt. Im Falle der in Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee auf Kiel gelegten Bayliner 315 Cruiser stehen die tausendfach bewährten V6- und V8-Benziner mit 4,3 beziehungsweise 5,0 l Hubraum sowie ein Selbstzünder-Duo vom Typ QSD 2,8 L zur Wahl. Die Maschinen bringen ihre Power über Bravo-Three-Z-Drives mit gegenläufigen Propellern ins Wasser. Infolge der im vergangenen Sommer vereinbarten strategischen Partnerschaft von Cummins MerCruiser Diesel (CMD) und Volkswagen Marine ist damit zu rechnen, dass in naher Zukunft weitere hocheffiziente Diesel-Aggregate deutschen Ursprungs zur Verfügung stehen könnten. Speziell für die europäische Bayliner-Kundschaft dürfte diese Information von besonderem Interesse sein.
Fazit
Bayliner-Boote haben qualitativ und stilistisch kontinuierlich zugelegt. Bestes Beispiel dafür ist die Bayliner 315 Cruiser. Die amerikanische Sportyacht erweist sich als besonders geräumiger 31-Footer, der neben einer durchdachten und unter ergonomischem Aspekt gelungenen Aufteilung mit tadellosem Fahrverhalten auf sich aufmerksam macht. In Kombination mit dem optionalen Axius-Einparkassistenten lässt sich die äußerst agile 315er kinderleicht handhaben und mit etwas Fingerspitzengefühl perfekt manövrieren. MerCruisers achtzylindrige Fünfliter-Benziner verfügen in jeder Situation über satte Leistungsreserven. Das inzwischen verkaufte Testboot ging für 172 680 € über den Ladentisch. Wer die kultivierten 4,3-l-Basismotoren favorisiert und die 315 als gut ausgestattetes Standardmodell ordert, der wird mit 137 980 € zur Kasse gebeten.
Technische Daten
Länge ü.A.:
Breite: Höhe ü. Wasserlinie: Tiefgang: Gewicht: Baumaterial: CE-Kategorie: Max. Personen: Kojenzahl: Brennstofftank: Wassertank: Septiktank: Motorisierung: Grundpreis: |
9,30 m 3,05 m 2,90 m 1,02 m ab 4127 kg GFK B 9 4 (+1) 454 l 125 l 114 l MerCruiser-Innenborder mit Bravo-Three-Z-Antrieben (Axius-System als Option erhältlich), Leistung bis 2 x 191 kW (2 x 260 PS) 137 980 € |
Werft und Info
Bayliner Marine, 59th Avenue NE, 17825 Arlington, Washington, USA, www.bayliner.com
Sport Hermanns e.K. (Lieferant des Testbootes), Jakobshöhe 70, 41066 Mönchengladbach, Tel. 0 21 61-60 17 50, Adressen der deutschen Bayliner-Händler unter www.bayliner-boot.de
Den ganzen Test lesen Sie in Skipper 1/2011