Die international anerkannten Designer sind Spezialisten für schnelle Unterwasserschiffe und haben im Falle unseres Probanden offenkundig ganze Arbeit geleistet. Doch bevor wir auf das Kapitel „Fahren“ zu sprechen kommen, hier zunächst einige allgemeine Informationen über die Werft und Wissenswertes über die Konstruktionsweise und Aufteilung dieses interessanten, recht extravaganten Schiffes. Die Geschichte von Chantiers Bénéteau begann vor 123 Jahren, als Firmengründer Benjamin Bénéteau seinen ersten hölzernen Fischkutter auf Kiel legte. Seit 1964 werden Sportboote aus glasfaserverstärktem Kunststoff gebaut. Schon in den frühen 80er-Jahren galt die französische Traditionswerft als weltweit führender Segelyacht-Produzent, und ab der Saison 1994 ist man nach eigener Aussage einer der wichtigsten europäischen Freizeitboothersteller mit modernsten Fabrikationsanlagen in Frankreich und in den USA. Das aktuelle Bénéteau-Repertoire gestaltet sich äußerst vielfältig. Auf dem Motorbootsektor werden vier konzeptionell völlig eigenständige Modellreihen angeboten. Eine davon ist die aus zwei Varianten bestehende Trawleryacht-Serie, wobei der Swift Trawler 42 bereits 2003 debütierte. Vorwiegend als Handlaminat und in Sandwich-Bauweise gefertigt, besitzt der schmucke GFK-Kreuzer einen hydrodynamisch ausgefeilten Kielrumpf mit markantem Bugspant, der durch ein solides Spantengerüst die notwendige Steifigkeit erlangt. Einen sehr guten Eindruck hinterlassen die zahlreich vorhandenen Beschläge, die überall dort zu finden sind, wo man sie in der Praxis als sinnvoll erachtet. Die Außenhaut des Bootes präsentiert sich makellos glatt und in spiegelndem Hochglanz. Angemerkt sei jedoch, dass die eleganten Rumpffarben „Stahlblau“ und „Rubinrot“ aufpreispflichtig sind und mit 2395 beziehungsweise 3154 € zu Buche schlagen.
Fazit
Während des Tests auf der Flensburger Förde zieht sich die nach CE-Norm B zertifizierte Bénéteau mit Bravour aus der Affäre. Die sauber verarbeitete und aus jeder Perspektive sehr „schiffig“ anmutende Flybridgeyacht bietet nicht nur Platz in Hülle und Fülle, sondern überzeugt mit einigen wohldurchdachten Detaillösungen. Ein dickes Lob verdienen die tadellosen Laufeigenschaften und das unter Beweis gestellte, enorme Geschwindigkeitspotential des seetüchtigen „Halbgleiters“. Als leicht verbesserungswürdig sehen wir die Qualität des hölzernen Innenausbaus, der unseres Erachtens eine Spur exklusiver ausfallen sollte, und die nur durchschnittliche Schalldämmung der Maschinen. Ansonsten gibt es nichts Gravierendes zu bemängeln. Abschließend die Preisinformation: Mit den gefahrenen D6–310-EVC-Kraftpaketen steht der weitgehend praxisgerecht ausgestattete Swift Trawler 42 ab 379491 € zum Verkauf. Fürs Modelljahr 2008 werden die brandneuen und vermutlich noch ökonomischeren Volvo-D4–300-Kompressortriebwerke mit einer Propellerwellenleistung von 2 x 214 kW (2 x 291 PS) eingebaut. Die Basisnotierung für den tollen Langstrecken-Sprinter verringert sich dann, wenn auch nur unwesentlich, auf gut angelegte 378301 €.
Technische Daten
Länge ü.A.:
Breite: Tiefgang: Gewicht: Baumaterial: CE-Kategorie: Max. Personenzahl: Kojenplätze: Brennstofftanks: Wassertanks: Septiktank: Motorisierung: Grundpreis: |
13,60 m 4,17 m 1,05 m 10575 kg GFK B 12 4 (+3) 2 x 750 l 2 x 320 l 88 l 2 x Volvo Penta mit je 223 kW ab 379491 € |
Schall- und Fahrtmessung
600 min-1
600 min-1 1000 min-1 1500 min-1 2000 min-1 2500 min-1 3000 min-1 3500 min-1 3600 min-1 |
59 dB(A) 0 kn 60 dB(A) 3,2 kn 61 dB(A) 6,0 kn 65 dB(A) 8,4 kn 67 dB(A) 10,7 kn 74 dB(A) 16,0 kn 75 dB(A) 21,5 kn 79 dB(A) 27,0 kn 80 dB(A) 28,1 kn |
Werft und Info
Chantiers Bénéteau S.A., Z.I. des Mares, BP 66, F-85270 St.Hilaire-de-Riez, http://www.beneteau.com
Gründl-Bootsimport OHG, Nordring 1, 25474 Bönningstedt bei Hamburg,
Tel.: 040-5566911, http://www.gruendl.de
Den ganzen Test lesen Sie in Skipper 10/2007