Alle Infos: Autobatterien zum Betrieb eines Elektro-Bootsmotors

Wer ein Elektro-Boot besitzt, hat sich vermutlich schon einmal die Frage gestellt, ob dieses mit einer Autobatterie betrieben werden kann. Die Antwort lautet: prinzipiell ja. Allerdings sind hierbei verschiedene Kriterien zu berücksichtigen. Auf der einen Seite sind die Lebensdauer und die Größe der Batterie zu berücksichtigen. Außerdem spielt die Ladedauer eine Rolle. Es gibt verschiedene Alternativen zur Autobatterie, die sich für Elektro-Boote eignen. Für Elektrogeräte wie ein Echolot sollte zudem ein eigener Akku genutzt werden.

pixabay.de © S_T CCO Public Domain
Für den Betrieb von Elektro-Bootsmotoren sind Autobatterien durchaus geeignet.

 

Günstige Autobatterien kommen auf zahlreichen Booten zum Einsatz

Immer mehr Bootsbesitzer entscheiden sich dafür, günstige Autobatterien für ihre Motoren zu verwenden. Grundsätzlich ist das kein Problem, da jede 12 V Stromquelle für den Betrieb eines solchen Bootes eingesetzt werden kann. Das gilt für den Antrieb ebenso wie für an Bord befindliche Elektrogeräte. Eine Autobatterie lässt sich ganz leicht einsetzen und bei Bedarf austauschen. Abhängig vom Modell hält sie über Jahre hinweg zuverlässig oder muss bereits nach einem Jahr ausgetauscht werden. Deswegen ist der Einsatz immer dann lohnenswert, wenn eine Autobatterie besonders günstig zu haben ist. Ansonsten gibt es mit Gel- und AGM-Akkus zahlreiche Alternativen, auf die Bootsfreunde zurückgreifen können.

Die Lebensdauer der Batterie berücksichtigen

Denn die Lebensdauer einer Autobatterie hängt stark von ihrem Verwendungszweck ab. In Autos sind solche Batterien kurzen, intensiven Stößen ausgesetzt. Sie müssen lediglich genügend Energie bereitstellen, um den Motor zum Starten zu bringen. Danach übernimmt das Benzin die Aufgabe, das Fahrzeug am Laufen zu halten und zu bewegen. Während der Fahrt lädt sich die Batterie dann wieder auf.

Bei einem Elektro-Boot sieht die Sache etwas anders aus. Hier wird die Batterie nicht nur für den Start benötigt, sondern während der gesamten Fahrt. Sie muss also nicht nur einen kurzen Stoß aushalten, sondern kontinuierlich Energie bereitstellen. Das stellt eine deutlich höhere Belastung dar, was die Lebensdauer einer Autobatterie merklich verkürzt. Wenn zusätzlich noch weitere Elektrogeräte wie ein Echolot mit der Batterie betrieben werden, reduziert das die Lebensspanne noch einmal. Bei günstigen Batterien, wie sie zum Beispiel auf der Website batterie.org zu finden sind, ist das kein Problem. Diese liefern die benötigte Energie und können bei Verschleiß kostengünstig ausgetauscht werden.

Hinweis: Natürlich ist es ebenso möglich, hochwertige Autobatterien auf einem Elektro-Boot zu verwenden. Bei solchen teureren Varianten ist jedoch zu überlegen, ob Preis und Leistung in einem angemessenen Verhältnis stehen. Wer trotz hoher Belastung eine Batterie über Jahre zuverlässig nutzen möchte, sollte zu Li-Ion-Batterien greifen.

Gel- und AGM-Akkus

Beim Kauf einer Batterie fällt die Entscheidung meist zwischen Gel- und AGM-Akkus. Diese unterscheiden sich vor allem in der Technik, mit der sie arbeiten: In AGM-Akkus kommt eine Flüssigkeit als Elektrolyt zum Einsatz, während diese bei Gel-Akkus als Gel vorliegt. Das bringt den immensen Vorteil mit sich, dass die Flüssigkeit nicht auslaufen kann. In AGM-Akkus befindet sich das Elektrolyt hingegen in einem Glasfaservlies, das ebenso wartungsfrei wie ein Gel-Akku ist.

Unter den AGM-Akkus gibt es verschiedene Varianten. AGM-Starterakkus dienen dazu, einen Verbrennungsmotor in Gang zu bringen. Sie werden häufig als Autobatterien eingesetzt, die im Regelfall ebenfalls nur einen Motor mit einem kurzen Stoß anwirft. Für den Dauerbetrieb sind solche Batterien eher nicht geeignet. Wer ein reines Elektro-Boot verwendet, setzt daher meist auf einen zyklenfesten AGM-Akku. Dieser bietet die benötigte Leistung über einen bestimmten Zeitraum hinweg und nicht nur zu einem einzelnen Zeitpunkt. Mit einer solchen Batterie können häufig mehrere Verbraucher parallel betrieben werden.

 

Welche ist die richtige Batteriegröße?

pixabay.de © jpj2000nl CCO Public Domain Bei der Auswahl der passenden Batterie spielt die Größe eine entscheidende Rolle.

 

Welche Akkugröße und Amperezahl sich für ein Elektro-Boot eignet, hängt von der benötigten Leistung und der gewünschten Fahrzeit ab. Wer nur gelegentlich für kurze Zeit unterwegs ist, benötigt ein anderes Modell als solche, die oft und für viele Stunden am Stück mit ihrem Boot fahren. Kleinere Batterien sind praktisch, da sie kompakt sind und ein geringes Eigengewicht besitzen. Wenn größere Strecken bis zum Boot zurückzulegen sind, ist jedes Gramm weniger eine Menge wert. Bei der Auswahl der Größe spielt die Motorgröße eine wichtige Rolle. Kleinere Motoren mit weniger Leistung benötigen kleinere Batterien als große Varianten. Die konkrete Fahrtzeit bei Gel- und AGM Akkus lässt sich mit folgender Formel berechnen:

(AH des Akku / Amp. Verbrauch des Motors) – 20%

Handelt es sich beispielsweise um einen 100AH Akku und einen Motor, der auf höchster Fahrstufe 50Amp verbraucht, gilt folgende Rechnung: 100Ah / 50Amp ergibt 2 Stunden Fahrzeit. 2 Stunden – 20% ergibt eine Fahrtdauer von 96 Minuten bei maximaler Motorauslastung. Wird der Motor hingegen nur mit z.B. 20Amp ausgelastet, könnte die Fahrt 4 Stunden am Stück andauern.

Elektrogeräte an Bord sollten einen eigenen Akku haben

Auf einem Elektroboot wird Strom nicht nur für den Motor, sondern auch für viele andere Aufgaben benötigt. Wer zum Beispiel mit einem Echolot oder einem Navigationssystem arbeitet, benötigt hierfür Strom. Es bietet sich an, für solche Verbraucher einen eigenen Akku einzusetzen. Gerade bei einem Echolot kann es sonst zu Bildstörungen während des Einsatzes kommen. Das gilt zumeist unabhängig von der Art der verwendeten Batterie. Diese Trennung der Stromquellen führt zudem zu einer leichteren Handhabung und dazu, dass sich die Ladezeiten verteilen.

Tipp: Wenn zwei Akkus parallel genutzt werden, kann der eine geladen werden, während der andere in Betrieb ist. So steht jederzeit ein vollgeladener Akku zur Verfügung.

Wissenswertes zum Laden der Batterien für Elektro-Bootsmotoren

Ein wichtiges Auswahlkriterium bei einer Batterie für einen Elektro-Bootsmotor ist die benötigte Ladezeit. Diese lässt sich grob mittels der Formel: Kapazität/Ladestrom berechnen. Hierbei wird allerdings die Ladezeit bei einem komplett entladenen Akku berechnet. In den meisten Fällen wird ein Akku jedoch nicht vollkommen entladen, wodurch sich die Ladezeit verkürzt. Wenn ein Gel-Akku oder AGM-Akku geladen werden soll, wird hierfür ein spezielles Ladegerät benötigt. Dieses muss über eine IUoU Kennlinie verfügen und mindestens 14,5 V bereitstellen, um eine Komplettladung zu ermöglichen. KfZ-Ladegeräte sollten ausschließlich bei Autobatterien Verwendung finden, da sie bei anderen Batterietypen ineffektiv sind oder sogar zu Schäden führen.

Autor: Christian Wild