Wer seinem schwimmenden Hobby im vergangenen Herbst nicht die entsprechende Wartung zukommen ließ, der kann sich nun auf einen erheblichen Mehraufwand einstellen, um das gute Stück zu einem gepflegten Stück zu machen. Geht man einmal davon aus, dass die erforderlichen Einwinterungsarbeiten am Boot sachgerecht durchgeführt wurden (siehe Artikel in Skipper 9/2012), wollen wir uns jetzt den typischen Auswinterungsprozeduren zuwenden.
Antifoulinganstrich und Opferanoden
In vielen Revieren ist ein Schutzanstrich für das Unterwasserschiff unerlässlich. Rümpfe, die über die gesamte Saison im Wasser verbleiben, sollten unmittelbar nach dem Auskranen per Hochdruckreiniger von Bewuchs befreit werden – und zwar vollständig. Neues Antifouling macht nämlich nur auf einem sauberen, trockenen und haftfähigen Untergrund Sinn. Abbröckelnder Haftgrund bedeutet, dass der Primer zuerst erneuert werden muss, bevor die bewuchshemmende Farbe aufgebracht wird. Ratsam ist, sich im gut sortierten Fachgeschäft über das boots- und revierspezifisch ideale Antifoulingsystem zu informieren. Trailerboote benötigen nicht zwingend einen Antifoulinganstrich. Bewuchshemmende Präparate, die periodisch aufgebracht werden, bieten sich als sinnvolle Alternativ-Lösung an. Wer keinerlei Maßnahmen gegen die Ansiedlung von Seepocken, Muscheln und anderen Kleinstlebewesen ergreift, der wird sich recht bald mit einer merklichen Geschwindigkeitseinbuße seines Bootes arrangieren müssen. Opferanoden tragen diese Bezeichnung nicht umsonst. Sie sollen sich zugunsten des Rumpfes „aufopfern“ und dürfen zwecks Erhaltung der Schutzwirkung keinesfalls mit irgendwelchen Anstrichen versehen werden. Vergewissern Sie sich, welcher Anodentyp in Ihrem Fahrtgebiet für das jeweilige Rumpfmaterial den optimalen Wirkungsgrad erzielt. Im Auge behalten sollte man den Propeller. Schon geringe Beschädigungen führen zu Leistungsverlust, stark deformierte Flügel können aufgrund der dauerhaften Unwucht die Propellerwelle oder sogar das Getriebe in Mitleidenschaft ziehen. Verwenden Sie nicht „irgendeinen“ Propeller, sondern nur solche mit der für Ihr Boot korrekten Steigung. So ist sichergestellt, dass der Motor im vorgeschriebenen Drehzahlbereich arbeitet und seine Bestleistung abgibt.
Gute Schmierung ist sehr wichtig
Wurde die Motorinspektion mit Öl- und Filterwechsel tatsächlich vom Herbst aufs Frühjahr verschoben, muss diese sehr wichtige Arbeit nun zügig – und zwar nach Möglichkeit beim Servicebetrieb Ihres Vertrauens – in Auftrag gegeben werden. Eingefleischte Hobbyhandwerker, die auf technischer Seite ausreichend bewandert sind und daher penibel auf den richtigen Füllstand achten, dürfen nur die vom Motorenhersteller vorgeschriebenen Öl-Qualitäten verwenden. Auch das mit sauren Anteilen, Schwebstoffen und metallischem Abrieb belastete Getriebeöl gehört – wie in der Bedienungsanleitung des Motors beschrieben – regelmäßig erneuert. Vor dem Betanken des Bootes bitte die sichtbaren Spritleitungen auf Undichtigkeiten prüfen, die Anschlussschellen auf festen Sitz kontrollieren und den Kraftstofffilter tauschen. Abgestandenes Benzin sollte man im Zweifelsfall entsorgen – zumindest dann, wenn Zweitakt-Öl beigemischt ist. Eine gute Schmierung wird Ihnen auch der Trailer danken, denn die Nippel an der Deichsel und am Kugelkopf haben ihre Berechtigung. Turnusmäßiges Säubern und Fetten tut den nicht wartungsfreien Radlagern sowie dem Kurbelmechanismus von Windenstand und Stützrad gut. Muss der fahrbare Untersatz vielleicht zur alle zwei Jahre anberaumten Hauptuntersuchung? Dann schenken Sie der Lichtanlage, der Auflaufbremse und den Reifen nochmals besondere Beachtung. Trailer-Pneus altern unabhängig von der Kilometerleistung und Profiltiefe – und neigen dazu, an den Flanken porös zu werden. Nach maximal sieben Jahren dürfte Ersatz fällig sein.
Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 03/2013