An Bord: Bente 39

Für das junge in Bremerhaven ansässige Unternehmen Bente Yachts war die Weltpremiere ihrer Bente 39 anlässlich der ersten Hamburg Boat Show ein ziemlicher Kraftakt. Doch er hat sich gelohnt. 

Es brauchte nicht einmal zwei Jahre von der Vorstellung der Pläne auf der boot 2017 bis zur Präsentation der fertigen Baunummer 1 in Hamburg und da war schon die mehrtägige Überführungstour von der Werft in Stettin an die Elbe mit eingeschlossen. Einen besseren Test aller Systeme und ob alles auch so funktioniert und hält wie es das Konstruktionsteam geplant und die Werft es gebaut hat, kann es kaum geben. Chefkonstrukteur Alexander Vrolijk war nach dem 300 Meilen Törn hochzufrieden, alles hatte gehalten. Es hatte keinen Bruch gegeben. Dabei hatte es zeitweise mit 20 Knoten geweht.

Bei aller Ähnlichkeit zu den IMOCA Rennyachten und auch den Bestrebungen möglichst leicht zu bauen, wurde großer Wert auf Solidität gelegt. Rumpf und Deck bestehen aus einem Vinylester GFK-Sandwich mit einem geschlossenzelligen Schaumkern, die Seitendecks und der Cockpitboden sind rutschfest strukturiert. Die Beschläge sind hingegen eher überdimensioniert, so Vrolijk, und so eingebaut, dass, sollte mal etwas brechen, es einfach und schnell ersetzt werden kann wie beispielsweise die Püttingeisen oder das abnehmbare Bugspriet mit dem integrierten Ankerarm.

Das Bugspriet selbst wurde von Green Boats aus einem »grünen« Komposit bestehend aus Flachsfasern und einem nachhaltigen Harzsystem gefertigt. Ziel war es nach dem Erfolg des kleinen
Kabinenkreuzers Bente 24 (s. SKIPPER 05/2018) mit der Bente 39 eine solide, aber zugleich auch leichte und schnell segelnde Blauwasseryacht zu realisieren, mit der man getrost auch an Seeregatten wie der Skagen Rund oder im Mittelmeer dem Middle Sea Race rund Sizilien teilnehmen kann. Da darf einfach nichts kaputt gehen, was auf kurzen Up-andown Wettfahrten schon mal vorkommen kann und wo man dann schnell im Hafen ist.

Strukturiert – der zum Salon offene Navitisch mit B&G Kartenplotter sowie Autopilot Armatur.

 

Mehr noch als die Bente 24 ist die 39 für schnelles Segeln raumschots ausgelegt. Von den in der Größe vergleichbaren Tourenyachten der Volumenhersteller unterscheidet sie sich deutlich durch
den radikal vom gerundeten Steven bis nach achtern durchgehenden scharfen Knick der Kimmkanten. Hinzu kommen ein hohes zum Deck hin eingezogenes Freibord und die große Breite von 4,05 m, die zum Spiegel hin nahezu gleich bleibt. Dabei läuft das Unterwasserschiff zum Heckspiegel gleichmäßig rund aus…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 11,99 m
Rumpflänge: 11,15 m
LWL: 11,45 m
Breite: 4,05 m
Tiefgang Standard: 1,95 m, T-Kiel mit Bleibombe
Tiefgang Performance: 2,55 m
Verdrängung: 6.575 kg
Gewicht Ballast: 2,5 t
Mast: Axxon Carbon; Standard Seldén, Aluminium Masthöhe: 18,10 m
Baum: Axxon Carbon; Standard Seldén, Aluminium
Winschen: Andersen
Furler Fock: Facnor
Segel: Doyle Performanc Sails, Stratis ICE
Genau: 39,00 m2
Groß: 60,00 m2
Stagsegel: 24,00 m2
Gennaker: 140,00 m2 auf Kohlhoff e-Furler
Segelfläche Groß: 36 m2 (max 38 m2)
Genua: 31 m2
Code Zero: 73,00 m2
Motor: Volvo D1 20,6 kW/28 PS mit Saildrive 2-Blatt-Faltpropeller (Standard)
Batterie: Lithium 100 Ah/10 kg; Starter Batterie 60 A
Windanzeige: Windex 15
CE Zertifikat: Kategorie A
Konstruktion: judel/vrolijk & co i
Preis: gesegelte Ausführung 398.650,00 € inkl. MwSt.; Segelfertig 182.450,00 €
Baujahr: 2018

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 01/2019!

Text: Jochen Halbe