Mit der in 2019 präsentierten Sun Fast 3300 hat Jeanneau die Sun-Fast-Linie um eine außergewöhnliche Yacht bereichert. Sie wendet sich an eine klar umrissene Zielgruppe, und doch dürfte dieses Boot auch Segler darüber hinaus ansprechen.
Bei der 1957 in Les Herbiers an der französischen Atlantikküste von Henri Jeanneau gegründeten und noch heute dort ansässigen Werft gleichen Namens steht »Sun Fast« für schnelle Segelyachten. Mit der Sun Fast 52 (Entwurf Philippe Briand/Philippe Poupon) begründete Jeanneau im Jahre 1995 diese Reihe von Segelyachten, die für Regatten und Tourensegeln ausgelegt sind. Die 2008 vorgestellte Sun Fast 3200 (Entwurf Daniel Andrieu) wurde Boot des Jahres. Die 2013 präsentierte Sun Fast 3600 war das 18. Modell der Sun-Fast-Reihe. Heute würde man diese Modelle als Cruiser Racer bezeichnen. Bei der Transatlantik Regatta 2015 von Lorient/Barcelona über Madeira nach Martinique belegten Sun Fasts in drei von vier Klassen Rang 1, und zehn Yachten schaffen es in die Top 12.
Doch mittlerweile waren die Sun Fast 3200 und 3600, deren Rümpfe und Aufbauten äußerlich keine wesentlichen Unterschiede zu denen der reinen Touring Yachten aufwiesen, in die Jahre gekommen. Verändert haben sich jedoch die normalen Amateursegler, ihr Niveau ist durchweg beachtlich gestiegen. Gründe genug also, um sich bei Jeanneau Gedanken über eine Erneuerung der Sun-Fast-Familie zu machen. »Wir müssen mit Booten folgen, die Spaß machen in der Handhabung beim Segeln mit vielen Trimm-Möglichkeiten, und die auch für Spitzensegler attraktiv sind«, erklärt Hervé Piveteau, Leiter der Produktentwicklung von Jeanneau. Kurz gesagt, das neue Modell sollte ein kühnes, kompromissloses Regattaboot sein für Amateure, die wissen, wie man Regatten segelt, sowohl inshore als auch auf offener See, was auch Transatlantik-Rennen einschließt. Obendrein sollte das neue Modell auch für längere Törns zu gebrauchen sein.
Dem allgemeinen Trend zu kleinen Besatzungen folgend, der sich in den zunehmenden Single- und Double-hand-Regatten ausdrückt, sollte es dafür ebenso geeignet sein wie für Regatten mit einer normalen Crew von bis zu sechs Personen. Schließlich hat man damit auch die Bewerbung als neue olympische Offshore-Klasse im Blick, mit der 2024 mit gemischten Crews bei den Sommerspielen von Paris um olympisches Gold gesegelt werden soll. Mit diesen Parametern machten sich die Konstrukteure Daniel Andrieu und Guillaume Verdier ans Werk. Andrieu, ein Experte für die Optimierung von Booten nach der in England und Frankreich hauptsächlich verbreiteten IRC-Formel (verwaltet vom englischen Royal Ocean Racing Club), war schon von Beginn an mit der Sun-Fast-Linie betraut worden…
Technische Daten
Länge über Alles: 10,49 m
Rumpflänge: 9,90 m
LWL: 8,90 m
Breite: 3,40 m
Tiefgang: 1,95 m
Verdrängung: 3.499 kg
Ballast: 1,400 t
Mast: Aluminium
Großbaum: Aluminium
Segel: Quantum Sails
Groß: 33 m2
Genua 105%: 27 m2
Code Zero: 45 m2
Spi asymmetrisch: 110 m2
Gennaker: 75 m2
Stagsegel: 13,50 m2
Motor: Yanmar-Diesel 2YMH9 15 PS, 11 kWh; 2-Blatt-Flex-o-Fold Faltpropeller
Frischwasser: 100 l
Treibstoff: 50 l
Kabinen: 2
CE-Zertifikat: A6, B7, C8, D10
Konstruktion: Daniel Andrieu/Guillaume Verdier
Interieur: Daniel Andrieu
Preis: Standard: 128.639 Euro inkl. MwSt.; gesegelte Ausführung 179.000 Euro inkl. MwSt.
Baujahr: 2017
Werft und weitere Informationen
Jeanneau, www.jeanneau.fr
Gründl Bootsimport, www.gruendl.de
Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 03/2020!
Text: Jochen Halbe