Über das Ijsselmeer führt der Weg durch die Provinz Groningen und später über die Mündungsgebiete von Ems, Weser und Elbe. Der Tidenstrom hilft, Diesel zu sparen. Wegen der Vielzahl von Kanälen und Flüssen gibt es für die Fahrtroute oft abwechslungsreiche Alternativen.
Wir starten Anfang April vom Sixhaven in Amsterdam und suchen zunächst die billigste Tankstelle. Dafür machen wir einen Umweg in den Amsterdam-Rhein-Kanal, dort zweigt bei km 6,5 die Muidertrekvaart ab. Nach rund 500 m liegt links ein Einkaufszentrum mit preiswerter Straßentankstelle und Bootssteg. Wir können diese aber kaum empfehlen, denn die Tankautomaten akzeptieren unsere Kreditkarten nicht. So müssen wir hilfsbereite Holländer finden, die unser Bargeld annehmen und uns mit Hilfe ihrer Karten die Kanister füllen. Mit vollen Diesel- und Wassertanks hat das Boot das richtige Gleichgewicht. Wir fahren zurück zur Oranje-Schleuse und werden als einziger Kunde sofort bedient. Im Sommer sind manchmal so viele Sportboote unterwegs, dass man trockenen Fußes durch die ganze Schleuse wandern könnte. Wir haben immer bewundert, wie freundlich, hilfsbereit und völlig ohne Nervosität die Holländer eine Schleuse füllen können. Das Fahrwasser aufs Ijsselmeer ist gut betonnt. Genau genommen heißt dieser Bereich des Ijsselmeers hier Markermeer, bis zum Damm, der Enkhuizen und Lelystad verbindet. Hier gibt es fast überall ausreichende Wassertiefen oder andernfalls eine gute Betonnung. Wegen der Fischernetze sollte man nachts aber die Nähe des Ufers meiden. Wir verzichten auf den Besuch von Durgerdamm, das wir von früher noch in bester Erinnerung haben. Der Wind weht nur schwach, sogar die Sonne kommt etwas hervor, so dass es eine ruhige Überfahrt nach Enkhuizen wird. Nach einer Stunde taucht voraus der Leuchtturm der Insel Marken auf, die wir links liegen lassen. Wer es nicht so eilig hat, könnte über das Fahrwasser sechs Kilometer weiter nordwestlich Volendam, Monnickendam oder den Hafen von Marken besuchen. Dabei sollte man sich genau an die Tonnen halten, denn der direkte Weg ist durch Dämme versperrt. Früher lebten diese Gebiete vom Fischfang, heute bringt der Tourismus wenigstens etwas Geld ein. Edam kennt man bei uns hauptsächlich wegen des Käses – auch wir nehmen gern eine Kugel Edamer mit nach Berlin.
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 05/2007