Rennamazonen des Wassersports

Frauen haben in den Motorbootklassen des ADAC eine lange Tradition. Seit der vergangenen Saison versucht sich mit Isabell Weber eine weitere Rennamazone im Kampf gegen Wind, Wellen und die männliche Konkurrenz.

Frauen und Motorsport. Oft belächelt, als Quotenfrauen abgestempelt oder gar nur auf optische Reize von Grid Girls minimiert. Dass es auch anders geht, zeigt sich im Motorbootrennsport, wo fernab von Quotenregelungen längst auf natürlichem Weg Gleichberechtigung eingezogen ist. In den Rennserien des ADAC haben weibliche Teilnehmerinnen eine lange Tradition: Manuela Gehrmann, Maria Gruber, Susan Heibuch, Christina Hund, Yvonne König, Annebel Scheepers, Helena Schneider, Nele Schrader, Simone Schuft und Regine Streicher waren seit 1999 im ADAC Motorboot Cup im Einsatz. Der Erfolg gab den Damen zumeist Recht, denn mit Hund, die sich 2004 gegen den heute im ADAC Motorboot Masters startenden Uwe Brettschneider durchsetzte, gab es bereits eine deutsche Meisterin. Vizemeister-Titel von König 2006 oder Scheepers 2010 sind ein weiterer Beweis, dass Rennpilotinnen auf dem Wasser mindestens auf Augenhöhe mit ihren männlichen Rivalen agieren. Seit dem Vorjahr versucht eine weitere Teilnehmerin, sich in der hart umkämpften Rennserie durchzusetzen: Isabell Weber. Die 17-Jährige aus der kleinen Ortschaft Rümmingen nahe der Grenze zur Schweiz entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Wassersport, Bojen-Kurse und die schnellen Rennkatamarane. »Ich habe früher oft meinen Cousin Stefan Hagin (u. a. zweifacher Meister im ADAC Motorboot Masters) zu den Rennen begleitet. Der Motorbootsport hat mich von Anfang an fasziniert und im Vorjahr war ich endlich alt genug, um selbst in einem Renncockpit Platz zu nehmen«, sagt Weber. Nach Abschluss der ADAC Powerboat School und der Einführungslehrgänge debütierte sie 2013 auf dem Hal-bendorfer See im ADAC Motorboot Cup. Seither ist die 17-Jährige fester Bestandteil des Starterfeldes.

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Text: Michael Höller