Zum vierten Mal seit 2014 gehen die Piloten der ADAC Motorboot-Rennserien am 9. und 10. September auf dem anspruchsvollen Kurs im Oberheider Hafen am Nord-Ostsee-Kanal an den Start. Auf dieser international meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße für Seeschiffe findet 2017 ein besonderes Highlight statt: Die nördlichste Location der ADAC Motorboot-Rennserien ist Gastgeber einer UIM Formel 4-Europameisterschaft.
Vor etwa acht Jahren haben wir den Obereider Hafen als Revier für Motorbootrennen entdeckt, erklärt Organisationsleiter Wolfram Marek: »Er bietet ideale Voraussetzungen und ist wunderschön gelegen. Als Industriehafen gibt es weder Hoch- noch Niedrigwasser und Anwohner werden nicht gestört«. Warum Rendsburg bereits 2017 die UIM Formel 4-EM organisiert, erklärt Marek so: »Wir wünschen uns jedes Jahr ein wenig mehr Herausforderung«. Eine nicht gerade kleine Herausforderung, doch von Anfang an: Die Planung und Vorbereitung auf die Europameisterschaft begann direkt nach Abschluss der Veranstaltung 2016. »Wir haben von allen Seiten ein Feedback eingefordert, alles genau angeschaut und daraufhin entschieden, wo wir noch Verbesserungen vornehmen können«, erklärt Marek. Seitdem trifft sich ein vierköpfiges Komitee unter Leitung von Torsten Johne, Sportleiter des ADAC Schleswig-Holstein, alle drei Wochen und arbeitet eine umfangreiche Agenda in Sachen Organisation und Logistik ab. EM-Veranstalter ist der ADAC Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit der Jugend-Motorboot- Gemeinschaft Schleswig-Holstein sowie dem Motoryacht-Verband Schleswig-Holstein.
Weltdachverband genehmigt Ausschreibung im April
Die internationale Ausschreibung beim Weltdachverband wurde Ende April genehmigt und der gesamte Schriftverkehr mit den Fahrern in enger Abstimmung mit dem ADAC München abgewickelt. Im Juni wurden dann alle offiziellen Positionen festgelegt, involviert sind dabei über 30 Personen. Dazu gehört neben der OK-Leitung und dem Rennbüro auch die Rennleitung, für die bei der EM Steffen Bauß und Annebel Scheepers verantwortlich zeichnen. Darüber hinaus gibt es das Schiedsgericht mit den Kommissaren der UIM und des Deutschen Motoryachtverband (DMYV). Unter der Regie von René Blümel steht der Unfallschutz mit dem DMYV-Rettungsboot nebst Taucher, einem Rennarzt und dem Sanitätsdienst. Für die Technische Abnahme sind insgesamt fünf Kommissare zuständig, dazu kommen Bojenbeobachter auf dem Parcours sowie die Zeitnahme. Zusätzlich sind über zwei Dutzend ehrenamtliche Helfer im Einsatz, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Im engen Austausch zwischen Organisation und Rennleitung wird das Fahrerlager geplant sowie festgelegt, wo sich der Anlegesteg für die Rennboote und die Kräne für das Ein- und Auswassern befinden sollen.
Beim Zeitplan ist das Rennleiter-Team wieder gefragt: Der Parcours im Obereider Hafen ist bei den europäischen Titelkämpfen für 18 Rennboote homologiert, gerechnet wird jedoch mit 40 Piloten, die ihre Nennung für die Europameisterschaft abgeben werden. »Nach den Vorgaben der UIM versuchen wir, die Ausscheidungsrennen so zu organisieren, dass alle eine faire Chance erhalten, sich für die EM-Läufe zu qualifizieren«, verspricht Steffen Bauß.
„Harmonische Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten“
Einfach wird es jedoch nicht, denn schon bei den vergangenen drei Events mussten die Piloten einen anspruchsvollen Mehrbojen-Parcours mit engen Rechts-Schikanen meistern. Damit alles jedoch seine Richtigkeit hat, wird Christiane Bethke vom Fachdienst für Ordnung und Verkehr der Stadt Rendsburg die Erste sein, die als zuständige »Hafenmeisterin« am Freitag vor der EM den
Parcours offiziell fährt und abnimmt. Das Wichtigste für Wolfram Marek ist die harmonische Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten: »Wir arbeiten alle Hand in Hand. Jeder hilft, wenn und wo es nötig ist, alle begegnen sich mit großem Respekt.« Das ist fast schon wie ein großes Orchester, bei dem alle Instrumente aufeinander abgestimmt sind und man so in den Genuss wunderschöner Musik kommt. Apropos Musik – ein Versprechen gibt Marek schon vor dem EM-Start: »Wir organisieren am Samstag eine After Race-Party für und mit den Fahrern. Und zum Abschluss gibt es eine Überraschung für die Piloten und die Stadt Rendsburg – mit Musik!«
Veranstalter ist der ADAC Schleswig-Holstein e.V.