Die ADAC Motorboot-Serien verabschiedeten sich Ende September mit dem Finale auf dem Badesee in Düren in die Winterpause. Nicht nur für die Piloten, sondern auch für Freizeit-Skipper der ideale Zeitpunkt, die Vorbereitungen für den richtigen Winterschlaf der Boote in Angriff zu nehmen. Skipper gibt einen kurzen Überblick, wie die Wassersportler ihre Rennboote für die Winterpause präparieren.
Eigentlich gibt es nur wenige wichtige Arbeiten, die zu erledigen sind, bevor man sein Boot in den Winterschlaf schickt, erklärt Jens-Uwe Focke, Technischer Kommissar in den ADAC Motorboot-Rennserien: »Ölwechsel, Konservierung und eine korrekte Abdeckung.« Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Für die Piloten der Motorboot-Rennserien steht als erstes der Ölwechsel auf dem Programm. Das weiß auch ADAC Motorboot Masters-Pilot Sascha Schäfer: »Getriebe und auch das Motorenöl müssen ausgetauscht werden. Danach nutzt man einen Konditionierer, der alles reinigt, ohne dass man den Motor zerlegen muss.«
Da Rost und Frost die größten Feinde eines jeden Bootsbesitzers sind, hat auch die richtige Konservierung eine große Bedeutung. Sascha Schäfer, der 2014 den Titel in der Nachwuchsserie ADAC Motorboot Cup gewann: »Es gibt spezielle Konservierungsöle für den Kühlkreislauf, damit nichts gefrieren kann oder Leitungen platzen.« Gleichzeitig ist ein Blick auf die Leitungen nicht verkehrt, denn poröse oder brüchige Schläuche sollten ausgetauscht werden. Aber auch der Bootsrumpf sollte überprüft werden, ob sich nicht Risse im Kunststoff gebildet haben, die ausgebessert oder repariert werden müssen.
Batterien nicht einfach in der Garage abstellen
Ein ganz wichtiges Thema sind die Batterien, wie der ADAC Motorboot Masters-Pilot Schäfer erklärt: »Man darf die Batterien nicht einfach irgendwo in der Garage abstellen«. Wichtig ist, dass der Lagerort gut belüftet und kühl ist, denn Wärme erhöht die Selbstentladung. So hat Schäfer seine Batterie an einem Erhaltungsladegerät angeschlossen; damit ist im Frühjahr alles sofort wieder einsetzbar. Schließlich muss beim Abplanen darauf geachtet werden, dass der Schutzüberzug für das Boot zwar gut befestigt ist, aber nicht direkt auf dem Bootskörper aufliegt. So bleibt eine gute Luftzirkulation gewährleistet und man beugt der Schwitzwasser- und damit einer Schimmelbildung und Rost vor.
Eine Arbeit, die die Piloten in den ADAC Motorboot-Rennserien nach jedem Rennen erledigen, ist die Pflege des Propellers. Sascha Schäfer: »Mit Salzwasser muss man extrem aufpassen. Da muss – wie nach den Rennen im Obereiderhafen in Rendsburg – alles direkt mit Süßwasser ausgewaschen und mit Silikonspray vor Flugrost geschützt werden. Auch eine dünne Fettschicht gegen die Oxidation ist nicht verkehrt.« Und was passiert mit der Elektronik? Da sind sich Jens-Uwe Focke und Sascha Schäfer einig: »Die wird nicht ausgebaut.« Aber auf eines legt der 30 Jahre alte Pilot dann doch Wert: »Ich baue immer das Lenkrad und den Hauptschalter aus. Denn die Elektronikteile am Lenkrad sind in unserem Rennsport extrem wichtig. Wenn der Hauptschalter beim Start nicht funktioniert, wäre das nicht wirklich gut.« Dann heißt es jetzt nur noch – ab in den Winterschlaf und bis zum erfolgreichen Rennstart im nächsten Frühjahr!
Text: Nicola Schnitzler
Fotos: ADAC Motorsport