Viel Arbeit für die Seenotretter am ersten Juni-Wochenende: 45 Personen wurden aus kritischen Situationen befreit, zwei Angler verunglückten bei Grömitz tödlich. Bei insgesamt 21 Einsätzen haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Nord- und Ostsee 45 Menschen aus kritischen Gefahrensituationen befreit. Der Schwerpunkt der Einsätze lag in der Ostsee: Böige Winde mit sechs bis sieben Beaufort (bis zu 61 km/h) in Verbindung mit technischen Schwierigkeiten und Grundberührungen ließen aus Routinesituationen schnell Gefahrensituationen entstehen. Für zwei Angler in der Nähe von Grömitz kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie kamen vermutlich durch die Kenterung ihres Bootes ums Leben.
Eine 17 m lange Segelyacht mit sieben Personen an Bord verlor am 2. Juni 2 sm vor Warnemünde den Propeller und musste bei bis zu zwei Meter Seegang notankern. Nur eine knappe Viertelstunde nach der Notmeldung war der Seenotkreuzer Arkona vor Ort. Während des Einschleppens der Yacht in den Warnemünder Hafen riefen die Seenotretter sicherheitshalber den Rettungstransportwagen zum Hafen, da ein 75-jähriger weiblicher Gast an Bord der Segelyacht unter äußerst schwerer Seekrankheit litt. Ein Transport ins Krankenhaus wurde jedoch nicht erforderlich, da sich der Zustand nach erster Behandlung an Land maßgeblich besserte.
In der Kieler Förde geriet ein Angelkutter mit 17 Personen an Bord in eine gefährliche Lage, als im viel befahrenen Fahrwasser die Maschine ausfiel und nicht wieder in Betrieb genommen werden konnte. Der Seenotkreuzer Berlin nahm das Fahrzeug in Schlepp. Um den Kutter durch die schmale Zufahrt des Möltenorter Hafens zu bugsieren, ließen die Seenotretter das Tochterboot zu Wasser und baten die freiwilligen Kollegen der Station Schilksee um Unterstützung. Für zwei Angler, die wohl bereits am Freitagabend mit einem kleinen Angelboot von Kellenhusen aufgebrochen waren und t möglicherweise gekentert sind, kam jede Hilfe zu spät. Nachdem einer der beiden Männer am Sonnabend von einer Yacht leblos im Meer aufgefunden worden war, hatte die Seenotleitung Bremen der DGzRS eine umfangreiche Suche nach möglicherweise weiteren Verunglückten ausgelöst. Erst im Laufe des Sonntages bestätigte sich, dass der Mann nicht allein unterwegs gewesen war. Auch der zweite Angler wurde am tot aufgefunden. Eine polizeiliche Untersuchung soll nun Unglücksursache und -hergang klären.