Diese kompakten Kraftpakete mit einem Hubraum von 327 cm3 kommen allerdings nicht aus Japan, sondern werden – wie alle anderen Suzuki-Viertakter mit einer Leistung von 1,8 bis 14,7 kW (2,5-20 PS) – nach strengen Qualitätsrichtlinien in einem thailändischen Suzuki-Werk produziert. Für die Entwicklung zeichnen jedoch japanische Suzuki-Ingenieure verantwortlich, und diese schlauen Köpfe haben offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Das hochmoderne Design macht die handlichen Reihenzweizylinder zu den momentan wohl fortschrittlichsten tragbaren Außenbordern auf dem internationalen Markt. Beide Motoren sind als weltweit erste in ihrer Leistungsklasse mit einem Kraftstoffeinspritzsystem der jüngsten Generation ausgestattet, das auf eine zusätzliche Batterie verzichtet. Das System sorgt für einen extrem sauberen und effizienten Betrieb sowie ein außergewöhnliches Beschleunigungsvermögen – und dies bereits aus dem Drehzahlkeller. Bezüglich ihres geringen Gewichts, das typabhängig zwischen 44 und 49 kg variiert, setzen die rank und schlank bauenden Suzuki-Newcomer ebenfalls den Maßstab in ihrem Segment. Von den größeren Suzuki-Außenbordern wurde die ursprünglich bei den Modellen DF70, DF80 und DF90 eingeführte Lean-Burn-Technologie übernommen. Selbige überwacht permanent die Motorleistung und die Betriebsbedingungen zur präzisen Kalkulation des Spritbedarfs und liefert dann ein extrem mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch. Wie bereits in den vorigen Skipper-Ausgaben berichtet, tritt voraussichtlich in Kürze eine Verordnung in Kraft, wonach Sportboote mit einer Motorleistung bis 11 kW (15 PS) ohne amtlichen Befähigungsnachweis pilotiert werden dürfen. Suzuki würde mit dem über etwa 150 deutsche Fachhändler zu beziehenden DF15A, der ab sofort als Hand- und Elektrostarter sowie wahlweise als Normal- und Langschaft-Version zur Verfügung steht, zweifellos von der zu erwartenden Regelung profitieren. Die empfohlenen Verkaufspreise für den DF15A bewegen sich je nach Ausführung zwischen 3250 und 3650 €. Für den 14,7 kW (20 PS) generierenden DF20A wurde seitens des Herstellers ein modellbezogener Listenpreis zwischen 3450 und 3850 € kalkuliert.
Hightech unter der Haube:Immer mehr Suzuki-Modelle, vom besagten DF15A bis zum imposanten Imageträger, dem sechszylindrigen DF300AP mit 4028 cm3 Hubraum und einer Propellerwellenleistung von 220,6 kW (300 PS), sind als Lean-Burn-Motoren konzipiert. Wie nicht anders zu erwarten, wurden auch die brandneuen Mittelklasse-Reihenvierzylinder DF100A, DF115A und DF140A mit der verbrauchreduzierenden Magermix-Technologie ausgestattet. Die drei – nebenbei bemerkt – auch optisch sehr gefälligen 16-Ventil-Motoren verfügen über das vorteilhafte sequentielle elektronische Mehrpunkt-Einspritzsystem und treten mit einem identischen Hubraum von 2044 cm3 an. Zum technischen Standard der Suzuki-Modelle DF115A und DF140A – die letztgenannte Maschine wurde übrigens neben einigen anderen Suzuki-Outboards als Antrieb der Begleitboote bei den Segelregatten der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2012 eingesetzt – gehören ein Klopf-und Abgassensor sowie die versetzt zur Kurbelwelle angeordnete Antriebswelle. Dadurch konnte man zum einen die Größe der 179 bis 187 kg schweren Motoren deutlich reduzieren und zum anderen eine optimale Gewichtsverteilung erreichen. Das emissionsarm abgestimmte Viertakter-Trio wird vermutlich auf den unmittelbar bevorstehenden Herbstmessen zu bewundern sein – die Preise standen bei Redaktionsschluss dieses Heftes noch nicht fest. Gleiches gilt für den völlig neu konstruierten V6-55°-Suzuki namens DF250AP. Ausgestattet mit einem hydrodynamisch ausgefeilten und dadurch strömungsoptimierten Unterwasserteil, ruft dieser rassig gestylte Premium-Viertakt-Motor aus gut vier Liter Hubraum eine Leistung von 183,8 kW (250 PS) ab. Wie das vorab erwähnte 300-PS-Spitzenmodell beeindruckt der typabhängig 274 bis 279 kg schwere Musterknabe aus Fernost auch unter seiner elegant geformten Haube mit gebündelter Hightech. Es handelt sich um ein 24-Ventil-Triebwerk mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) und variabler Ventilsteuerung (VVT). Überdies gibt es ein Drive-by-wire-System und ein Mehrstufen-Ansaugsystem. Dabei ist jeder Zylinder sowohl mit kurzen als auch mit langen Ansaugkrümmern versehen. In der Standardversion arbeitet dieser kolossale Motor, wenn die Drehrichtung des Propellers wie üblich im Uhrzeigersinn erfolgen soll, über das Vorwärtsgangzahnrad. Durch ein Umprogrammieren des Schaltsystems und die Montage eines gegenläufigen Props kann derselbe Außenborder aber auch als gegenläufiger Antrieb eingesetzt werden. In diesem Fall wird die Kraft über ein entsprechend modifiziertes Rückwärtsgangzahnrad übertragen. Wie sich die innovativen Suzuki-Außenborder des Jahrgangs 2013 in der Praxis schlagen, wird sich anhand von zeitnah stattfindenden Probefahrten zeigen. Unter die Lupe genommen haben wir unlängst den DF15AL, und zwar in Kombination mit einem offenen Linder-Aluminium-Boot vom Typ Sportsman 400. Den Testbericht, der auch über die erfreulich niedrigen Verbrauchswerte in den einzelnen Fahrstufen informiert, lesen Sie in unserer November-Ausgabe. Informationen über Suzukis gesamte aktuelle Motorenpalette unter www.suzuki-marine.deDen ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 10/2012