Dieses sich in unmittelbarer Nähe der havarierten Titanic befindliche Schiff verschwand vor den Augen der todgeweihten Passagiere in der Dunkelheit, offensichtlich ohne von deren Schicksal etwas mitbekommen zu haben. Keine andere Schiffskatastrophe wurde derart oft verfilmt und über kein Schiff wurden derart viele Bücher geschrieben wie über die Titanic. Dennoch bleiben manche Fragen bis heute offen. So ist es nach wie vor unklar, welches Schiff es war, das so nahe der Titanic stand. Ebenso stellt sich die Frage: Konnte dieses unbekannte Schiff die Notrufe der Titanic nicht empfangen, weil es keine Funkanlage an Bord hatte – oder war seine Funkstation nicht mehr besetzt gewesen? Um 23.40 Uhr des 14. April war die Titanic mit dem Eisberg zusammengestoßen. Bald darauf gab sie Notsignale über Funk ab. Gleichzeitig versuchten andere Besatzungsmitglieder, das unbekannte Schiff in Sichtweite mittels Signalraketen auf sich aufmerksam zu machen. Doch dieses benachbarte Schiff sah und hörte nichts. Vermutlich eine der zahllosen Legenden um die Titanic ist auch die Aussage, man hätte auch nur weiße Leuchtraketen an Bord gehabt, weil man auf einem unsinkbaren Schiff niemals rote Raketen für den Seenotfall brauchen würde. Die weißen Raketen aber seien für ein Feuerwerk gehalten worden. Tatsache ist, dass es 1912 noch keine international gültigen Regeln für Seenotsignalmittel gab, auch keine vorge‧schriebenen Farben von Leuchtraketen. Vor allem gab es keine eindeutigen Standards für den Funkverkehr.
Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 04/2012