Inselurlaub auf Laesoe

Falls Sie kein Experte in Sachen Dänemark-Urlaub sind, dürfte Ihnen die Insel Laesoe mit einiger Wahrscheinlichkeit unbekannt sein. Ortskundige bezeichnen Laesoe dagegen als Geheimtipp, was sicher seine Berechtigung hat, denn das Eiland in der Ostsee bietet einige echte Besonderheiten. 16 Seemeilen von Frederikshavn und damit vom jütländischen Festland entfernt, benötigt die Laesoe-Fähre für die Passage nach Vesterö Havn rund anderthalb Stunden. Die 101 km2 messende Insel ist 21,5 km lang, 12 km breit und das Zuhause von knapp 2000 entspannten Menschen. Hier von einer Oase der Ruhe zu sprechen, liegt auf der Hand, wenngleich es zwar Autos und Motorräder, aber weder Staus noch Ampeln gibt. Auch Einkaufsstraßen mit Boutiquen, Flaniermeilen, Diskotheken oder Nachtclubs sucht man vergebens. Wer stattdessen eine für dänische Verhältnisse recht facettenreiche Naturlandschaft mit intakter Flora und Fauna bevorzugt und für die Dauer seines Aufenthalts nach dem Motto „Eile mit Weile“ verfahren will, der hat das passende Urlaubsdomizil gefunden.

Zwei Drittel der größten Kattegat-Insel, auf der sich lediglich 300 Ferienhäuser befinden, entfallen auf unter Naturschutz stehendes und daher unbebautes Moor- und Heidegelände. Die Geschichte von Laesoe ist, man glaubt es kaum, mit der industriellen Salzgewinnung verbunden, denn das „weiße Gold“ im lehmigen Meeresboden wurde einst ohne Rücksicht auf Verluste abgebaut. Im späten Mittelalter existierten mehr als 1000 kleine Salzsiedereien, die den üppigen Baumbestand an Nadelholz und Eichen zur Befeuerung ihrer Ofen vollständig aufbrauchten. Die anschließende Torfverbrennung hatte schwerwiegende ökologische Folgen, so dass die Siederei gegen Mitte des 17. Jahrhunderts eingestellt werden musste. Seinerzeit entstanden die inseltypischen Tangdachhäuser, von denen einige bis heute erhalten blieben. So gilt der denkmalgeschützte Museumsgarden, der Einblicke in die charakteristische Architektur der Vergangenheit gibt, als unbedingte Sehenswürdigkeit. Die mühselige Aufforstung begann erst in den 1920er-Jahren, sie stieß jedoch unter etlichen von Strandpiraterie lebenden Insulanern auf Ablehnung, da die jungen Bäume die freie Sicht auf gestrandete oder havarierte Schiffe beeinträchtigten. Seit 1991 arbeitet wieder eine traditionelle Salzsiederei, die ursprünglich als Touristenattraktion gedacht war, nun aber beträchtliche Gewinne abwirft, da das aromatische und nährstoffreiche Laesoe-Salz in ganz Dänemark verkauft wird. Obendrein werden aus der Salzlake medizinische Präparate gegen Schuppenflechte, Neurodermitis und andere Hauterkrankungen produziert. Wer sich ein Bild von den Lebensgewohnheiten der alten Laesoer Fischer machen möchte, der sollte im Seefahrtsmuseum von Vesterö vorbeischauen. Gleich gegenüber steht ein ziemlich skurriles Bauwerk, das zunächst den Anschein erweckt, eine neumodische Kirche zu sein. Tatsächlich handelt es sich um ein luxuriöses Sole- und Wellnessbad. Die Einrichtung des Kurbetriebs mit einem umfangreichen Angebot an Massagen, Schlamm- und Salzwasserbädern hat zur Folge, dass die früher auf die Sommermonate beschränkte, klassische Urlaubssaison nun aufs gesamte Jahr ausgedehnt ist.

Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 4/2011

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