Das hat wohl ordentlich geschwappt. Damals, vor 12000 Jahren, als die letzte Eiszeit zu Ende ging, sich die Erde wieder erwärmte und die Gletscher wie Butter schmolzen. Der Pegel der Adria stieg dabei um über 70 Meter. Eine neue Topographie entstand. Berge wurden zu Inseln, in den Tälern hatte jetzt Neptun das Sagen. Das klingt wie das Drehbuch eines Katastrophenfilms, ist es aber nicht. Im Gegenteil. Auf der endlosen Suche nach Sonne, Sand und Meer lesen sich die geografischen Daten Kroatiens heute wie das Guinnessbuch der Rekorde: 1778 km Festlandküste und 1185 Inseln mit insgesamt gut 4200 km Uferlinie sind der Stoff, aus dem – nicht nur – Skipperträume sind. „Punat? Zur Marina“, fragt mich der Taxifahrer am Flughafen der Insel Krk und deutet auf unser Gepäck. Ich nicke. Die Türen fallen ins Schloss, er gibt Gas und eine halbe Stunde später stehen wir mitten in einem Wald aus Segelmasten. Ein kräftiger Wind faucht über das Meer. „Kein Wetter zum Auslaufen“, übertönt eine Stimme das Schlagen der Fallen gegen die Mastbäume. „Ich bin Kurt, Euer Skipper“, stellt sich die Stimme vor und begleitet uns zum Boot. Da liegt sie, eine Azimut 39, mit allem an Bord, was man für einen kommoden 10-Tages-Törns durch das Erbe Venedigs braucht. Kurt ergreift das Wort. „Unsere Tour“, sagt er, „führt die Küste entlang nach Zadar, Å ibenik und Trogir. Von dort geht es nach Split. Und dann über die Inseln Brac, Hvar und das Archipel der Kornaten wieder zurück. Das sind gut 400 Seemeilen.“ Sagt es, rollt die Karte zusammen und marschiert mit uns quer über die Marina ins nächste Fischrestaurant.
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 02/2009