Feinschmecker schätzen die Bourbon-Vanille. Dass das französische Übersee-Departement La Réunion Herkunftsort der edlen Gewürzfrucht ist, werden wahrscheinlich die wenigsten wissen. Das könnte an der Namensänderung nach der Französischen Revolution liegen. Der ursprüngliche Name der Insel war „Île Bourbon“. Da dies jedoch der Familienname des damals verhassten Königshauses war, wurde aus der ÃŽle Bourbon am 19. März 1793 La Réunion. Zwar sind der Vanille-Anbau und damit die bekannte Bourbon-Vanille immer noch ein Markenzeichen, doch das ist längst nicht alles, was das Eiland zu bieten hat. Die rund 2512 km2 große Insel lockt mit einem abwechslungsreichen Kontrastprogramm. Dieses „Stück Europa“ liegt im stets warmen und immer noch relativ fischreichen Indische Ozean. Das Klima ist ganzjährig angenehm. Neben dem Naturerlebnis gibt es unzählige Wassersportmöglichkeiten für Hochseeangler, Taucher, Wasserski- und Wakeboard-Fans oder Wetbike-Enthusiasten. Die Natur bietet mit dem 3070 Meter hohen Piton des Neiges einen erloschenen und mit dem Piton de la Fournaise einen der weltweit aktivsten, aber doch recht harmlosen Vulkan mit skurrilen Marslandschaften. Im Südosten können Besucher die teilweise noch immer sehr heißen Lavaströme der letzten Eruptionen erforschen. Die neueren sind noch so heiß, dass man sie nicht betreten kann. Nur wenige Meter unter der oberen Schicht fließt flüssige Magma. Vulkankessel lassen sich zu Fuß besteigen oder per Helikopter überfliegen. Botanisch Interessierte finden tropische Urwälder mit einer unglaublichen Anzahl von endemischen Arten, also Pflanzen, die es nur hier gibt. Doch das ist längst nicht alles: Eine Bevölkerungsmischung aus Europäern, Afrikanern, Indern und Asiaten bringt einen bunten Kulturmix hervor, dessen Vielfalt sich auch in der vielseitigen Küche der Insel ausdrückt. Da La Réunion zu Frankreich gehört, kann der deutsche Tourist mit einem gültigen Personalausweis einreisen.
Den ganzen Reisebericht lesen Sie in Skipper 01/2009